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Nicht alle HSV-Transfergerüchte realisiert: Walters Kader stark genug für Aufstieg?

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Von: Jan Knötzsch

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Das Transferfenster ist dicht, die Zeit der HSV-Transfergerüchte vorbei. Der Kader von Coach Tim Walter steht. Hat er das Zeug zum Aufstieg? Eine Analyse.

Hamburg – Das Telefon von HSV-Sportvorstand Jonas Boldt dürfte am Ende des Monats August und vor allem am ersten Tag des Septembers nochmal mehr geklingelt haben, als das kleine Utensil es sonst tut. Logisch, schließlich endete an diesem Tag die Transferfrist im deutschen Fußball. In Sachen HSV-Transfergerüchte hatte der Club aus dem Volkspark noch einiges in der Pipeline. Nicht alles hat geklappt, aber am Ende ist es Jonas Boldt immerhin noch gelungen, das HSV-Transfergerücht um William Mikelbrencis zu verwirklichen.

Die Abgänge von Aaron Opoku und Maximilian Rohr hat Boldt ebenso eingetütet, selbst den in Ungnade gefallenen Marko Johansson ist der HSV vorerst los. Trotzdem ist es nicht gelungen, alle HSV-Transfergerüchte zu realisieren. Daraus resultieren Fragen: Hat der HSV-Kader das Zeug zum Aufstieg? Wo hat Boldt es verpasst, nachzulegen? Und: Muss im Winter noch einmal stark nachgebessert werden, wenn die Zeit der HSV-Transfergerüchte wieder beginnt?

24hamburg.de analysiert den Status quo.

Fußballverein:Hamburger SV
Gegründet:29. September 1887 in Hamburg
Vereinsfarben:Blau-Weiß-Schwarz
Mitglieder:86.971 (Stand: 26. April 2022)

Rechtsverteidiger gesucht: HSV-Transfergerüchte umgesetzt – Sportvorstand Jonas Boldt stellt die Defensive gut auf

Im Tor hat sich der HSV vorerst von Marko Johansson getrennt. Der Schlussmann, der eigentlich Druck auf Daniel Heuer Fernandes machen sollte, wird an den VfL Bochum ausgeliehen. Damit hat der HSV auf dieser Position mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Als da wären: Johansson ist erstmal runter von der Gehaltsliste, der HSV spart Geld. Geld, dass er vielleicht im Winter bei den nächsten HSV-Transfergerüchten sinnvoll einsetzen kann. Zudem dürfte nach dem Abschied von Johansson Ruhe einkehren. Die allseits beliebte Frage, was denn jetzt mit dem Schweden sei, ist geklärt. Für Unruhe kann der „Goalie“ nicht mehr sorgen – und mit dem im Sommer gekommenen Matteo Raab als Nummer zwei ist der HSV auch ohne Johansson gut besetzt.

HSV-Trainer Tim Walter sitzt nachdenklich auf der Bank im Volksparkstadion
Der Dirigent des Teams in Denkerpose: Hat das Team von HSV-Trainer Tim Walter genügend Qualität, um in die Bundesliga aufzusteigen? © Oliver Ruhnke/imago

In der Abwehr ist es dem HSV gelungen, ein Zeichen zu setzen. Indem es Jonas Boldt geschafft hat, Mario Vuskovic, um den es in der Vergangenheit wiederholt HSV-Transfergerüchte gegeben hat, zu halten. Er wird weiter in Hamburg vor den Ball treten – so wie es der Vater von Mario Vuskovic gefordert hat. Klar: Bringt der Innenverteidiger weiterhin Top-Leistungen, dann werden die HSV-Transfergerpüchte um ihn wieder und wieder auftauchen – und vermutlich wird der HSV ihn irgendwann verkaufen (müssen). So wie es bei Josha Vagnoman letztlich der Fall gewesen ist, der zum VfB Stuttgart wechselte. Mit seinem Abgang in Richtung Schwabenland hatte das HSV-Eigengewächs zunächst eine Baustelle hinterlassen. Eine richtig große sogar.

Aus HSV-Transfergerüchten um Köngsdörffer und Dompé werden gute News – HSV-Mittelfeld sollte keine Probleme machen

Hinten rechts fehlte es dem Verein aus dem Volksparkstadion an Alternativen. Ein Problem, das Boldt mit dem Transfer von Mikelbrencis gelöst hat. Auch hier kann man dem HSV-Sportvorstand nur ins Transfer-Zeugnis schreiben: Test bestanden! Dank der Rückkehr des am Kreuzband verletzten Tim Leibold und zudem mit Miro Muheim ist der HSV auf der Position des Linksverteidigers zudem gut besetzt. Wenn rechts Mikelbrencis fehlt, könnte dort Moritz Heyer auflaufen. Im Abwehrzentrum hat der HSV neben Mario Vuskovic noch Sebastian Schonlau. Dahinter wartet Jonas David, der weg wollte. Anders als Stephan Ambrosius, der vorerst für den Karlsruher SC auflaufen wird, durfte Jonas David den HSV nicht verlassen. Damit die Zahl der Optionen in der Innenverteidigung konstant bleibt. Gut gemacht, Jonas Boldt!

Und damit eine weitere Reihe nach vorne ins Mittelfeld, wo es jede Menge HSV-Transfergerüchte gegeben hat und auf der „Sechs“ Jonas Meffert nicht wegzudenken ist. Sollte es einen Mannschaftsteil geben, in dem der HSV über die Saison keine Probleme bekommen dürfte, dann ist es das Mittelfeld. Zentral hat HSV-Coach Tim Walter starke Spieler wie Sonny Kittel und Ludovit Reis als Antreiber. Geht es zudem um die Flügelpositionen beim Zweitligisten aus der Hansestadt Hamburg, dann kann Tim Walter auch da aus dem Vollen schöpfen. Der Coach kann auf Bakery Jatta bauen, ebenso auf Ransford Königsdörffer, der nach etlichen HSV-Transfergerüchten ins HSV-Trikot geschlüpft ist.

Keine HSV-Transfergerüchte zum Abschluss gebracht: Warum der Sturm zum HSV-Sorgenkind werden könnte

Zudem hat Tim Walter, bei dessen Vertragsverlängerung der HSV noch zögert, ja auch noch Neuzugang Filip Bilbija in der Hinterhand. Und: Auch auf den Außenbahnen hat Jonas Boldt ganze Arbeit geleistet, indem er nicht nur die Spekulationen um Königsdörffer in einer HSV-News hat münden lassen, sondern auch noch die HSV-Transfergerüchte um Jean-Luc Dompé zu einem weiteren HSV-Neuzugang hat werden lassen. Problem erkannt, Problem gebannt – und damit ein weiteres Mal Daumen hoch für den HSV-Sportvorstand, der zudem in den letzten Tagen der Wechselfrist mit diversen HSV-Transfergerüchten für den Sturm konfrontiert wurde. Unter anderem soll der HSV zuletzt Interesse daran gehabt haben, Adrian Benedyczak nach Hamburg zu holen, blitze aber ab.

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Genau das ist der einzige Vorwurf, den sich Jonas Boldt in Bezug auf die HSV-Transfergerüchte der letzten Wochen, ja sogar Monate, gefallen lassen muss: Vorne hakt es beim HSV. Klingt angesichts eines Top-Torjägers wie Robert Glatzel zunächst mal kurios, ist aber so. Dann nämlich, wenn man im HSV-Kader einen Blick auf die Alternativen zu Glatzel wirft. Die sind rar gesät. Zu rar. Klar: Tim Walter könnte Bilbija oder Königsdörffer statt Glatzel vorne reinstellen, echte „Neuner“ aber sind beide nicht. Vielleicht wird ja aus dem HSV-Transfergerücht um den vereinslosen Nikola Dovedan noch was. Nötig wäre es. Denn vorne ist der HSV zu abhängig von Glatzel. Das könnte sich rächen, wenn dieser länger ausfällt.

Gesamtfazit: Der Kader des HSV ist nicht nur der wertvollste der Zweiten Liga, wenn man nach den Marktwerten des Personals geht, sondern auch aufstiegsreif. Vorerst aber nur mit leichter Einschränkung – also bedingt aufstiegsreif. Wegen des Problems hinter Robert Glatzel. Aber wichtig, das sagt schon eine der vielen Fußball-Weisheiten, ist auf‘m Platz. Da können die (selbsternannten) Experten noch so viel in der Theorie analysieren ...

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