Nach Wüstefeld-Theater: Telekom springt als HSV-Sponsor ab
Beim Hamburger SV herrscht aktuell helle Aufregung. Eine News folgt der nächsten – bei Weitem nicht alle sind positiv. Erneut geht es um Thomas Wüstefeld.
Hamburg – HSV-Finanzvorstand Thomas Wüstefeld schafft es aktuell beim Zweitligisten aus Hamburg konstant, für Schlagzeilen zu sorgen. Unter anderem dabei sind Millionen-Vorhaben, mögliche Skandale seines Unternehmens und ein Streit mit HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
Jetzt springt dem Traditionsverein aus dem Volksparkstadion auch noch ein Hauptsponsor ab – ist Wüstefeld Schuld?
Fußballverein: | Hamburger SV |
Gründung: | 29. September 1887 |
Finanzvorstand: | Thomas Wüstefeld |
Exklusivpartner: | Telekom |
Unruhe beim HSV: Exklusivpartner Telekom will Vertrag nicht verlängern
Die Schlagzeilen beim Hamburger SV reißen nicht ab. Insbesondere HSV-Finanzvorstand Thomas Wüstefeld steht dabei immer häufiger im Mittelpunkt. Das Resultat aus der großen medialen Aufmerksamkeit: Sponsor Telekom will den 2023 auslaufenden Vertrag mit dem Club aus der Hansestadt Hamburg nicht verlängern – das berichtet das Abendblatt. Rund 1,5 Millionen Euro soll der HSV seit 2020 jede Saison erhalten haben. Eine enorme Summe für einen Zweitligisten. Das Wüstefeld-Theater soll demnach Hauptgrund für den Ausstieg der Telekom als Exklusiv-Partner gewesen sein.

Der Telekom scheint ein Sponsoring beim HSV aktuell einfach zu heikel zu sein. Vor allem das angebliche Zerwürfnis des Vorstands trägt nicht unbedingt dazu bei, attraktiv für Sponsoren und weitere Geldgeber zu sein. Jonas Boldt und Thomas Wüstefeld bilden eigentlich gemeinsam den HSV-Vorstand – im Einklang sind sie dabei jedoch nicht. Auch im Aufsichtsrat um Marcell Jansen macht sich das bemerkbar. Alle Parteien scheinen sich zunehmend uneins zu sein. Zur Ruhe zu kommen scheint der Zweitligist nicht mehr, wobei das beim HSV Tradition hat.
Die Akte Wüstefeld – wie lange kann der HSV seinen Finanzboss noch halten?
Seit seinem Amtsantritt im Januar 2022 brachte Thomas Wüstefeld eine Menge Wirbel zum HSV. Und das, obwohl der Verein genau das nicht gebrauchen kann – in der Vergangenheit wurden die Rothosen bestimmt von Trainerwechseln, Misswirtschaft und dem folgerichtigen Abstieg in die Zweitklassigkeit. Was der Unternehmer in den letzten Wochen veranstaltete, ist immens. Zunächst kündigte Wüstefeld an, zehn Millionen Euro aus der HSV-Kasse in die Stadionsanierung zu investieren – die Kasse war vor nicht allzu langer Zeit angeblich noch leer.
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Kurz darauf stellte der HSV-Finanzboss einen 200 Millionen Euro-Plan vor, bei dem eine Plaza plus 25 Stockwerke hohem Tower direkt vor dem Volksparkstadion errichtet werden sollen. Dann der Kracher: Wüstefeld werden illegale Geschäfte mit seinem Medizinunternehmen vorgeworfen. Der 53-Jährige dementierte jegliche Gerüchte, die Vorwürfe häuften sich jedoch. Aktuell stehen sogar sein Doktortitel und die Professur infrage. Die Frage bleibt: Ist Wüstefeld für den HSV noch tragbar?
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Nach dem Telekom-Hammer dürfte sich der HSV diese Frage ebenfalls stellen. Medientheater hin oder her – das ist der HSV aus der Vergangenheit gewohnt. Wenn jedoch wichtige Geldgeber abspringen, läuten die Alarmglocken. Der Unternehmer äußerte sich nur knapp zu den Angelegenheiten: „Unsere Unterlagen sind zusammengestellt, um zu zeigen, wie der wirkliche Sachverhalt ist. Es ist natürlich wichtig, die Themen aufzuklären und dafür zu sorgen, dass endgültig Ruhe reinkommt“, sagte er gegenüber dem NDR.
Aktuell ist eigentlich nur fraglich, wann die nächste Wüstefeld-Schlagzeile beim HSV kommt ...