Nach 120-Millionen-Angebot: Kühne und der HSV wollen Gespräche führen

Klaus-Michael Kühne lässt nicht locker. Nach seinem 120-Million-Angebot wollen er und der HSV jetzt weitere Gespräche führen. Ergebnis völlig offen.
Hamburg – Investor Klaus-Michael Kühne will mit dem Fußball-Zweitligisten Hamburger SV Gespräche über eine weitere finanzielle Beteiligung führen. Wie die Kühne Holding AG am Montag, 22. August 2022, in einer Presseerklärung mitteilte, sollen sich Verein und Fußball-AG dazu bereit erklärt haben. Kühne betonte, es gehe ihm nicht darum, „auf die Geschicke der HSV Fußball AG Einfluss zu nehmen oder gar Macht auszuüben“.
Für eine „dauerhafte Stabilisierung der AG“: Kühne will weiter in den HSV investieren
Als Absicht nannte der Geschäftsmann, „ausschließlich eine maßgebliche Unterstützung zur Herstellung gesunder finanzieller Verhältnisse“ anzubieten und „eine dauerhafte Stabilisierung“ der AG zu erreichen. Deshalb müsse das Stadion „mit hohem Aufwand saniert“, die Schulden abgebaut und die Mannschaft verstärkt werden. „Hierfür bedarf es einer erheblichen Verbreiterung der Kapitalbasis“, heißt es. Der 85 Jahre alte Milliardär betonte, er sei bereit, „die gesamte Kapitalerhöhung zu garantieren und auch zu einem späteren Zeitpunkt die erworbenen Aktien ganz oder teilweise auf Dritte zu übertragen“.
Kühne hatte dem Verein vor Kurzem die Investition weiterer 120 Millionen Euro angeboten, wenn er dafür seine Anteile am HSV von derzeit 15,21 auf 39,9 Prozent erhöhen und der HSV e.V. seinen Anteil als Mehrheitsgesellschafter von derzeit 75,1 Prozent auf 50,1 Prozent reduzieren würde. Dass lehnte der Verein ab und vereinbarte mit Hauptsponsor Hanse Merkur die Gewährung eines 23-Millionen-Euro-Darlehens zur Sanierung des Volksparkstadions. Dafür fehlen dem Verein allerdings noch Bürgen.
Hanse Merkur soll HSV Geld für Stadionsanierung leihen: Kühne warnt
Von der Aufnahme von Fremdkapital rät Kühne dem HSV ab, weil damit die Verschuldung weiter ansteigen und finanzielle Stabilität in weite Ferne rücken würden, wie er schrieb. Zugleich forderte der in der Schweiz lebende Hamburger, der zu den reichsten Deutschen gehört, mehr „kaufmännischen Sachverstand und hohe sportliche Kompetenz“ in Aufsichtsrat und Vorstand. (dpa/nmr)