„Doof“ und „völlig unnötig“: HSV-Trainer Walter kritisiert Verteidiger Muheim
Miro Muheim zeigt im HSV-Trikot beim Spiel gegen Ingolstadt eine starke Leistung – doch statt Lob gibt‘s klare Worte von HSV-Coach Tim Walter. Warum?
Hamburg – Marschiert der Hamburger SV, bei dem viele Fans sich schon fragten, ob Tim Walter beim HSV gescheitert ist, nun doch noch auf eine goldene Zukunft zu? Nach den zuletzt überzeugenden Auftritten und Siegen ist das, was in der Zwischenzeit in Sachen Aufstieg für HSV-Coach Walter und das Team unmöglich klang, wieder drin: die Rückkehr in die Erste Liga. Die Euphorie rund um das Volksparkstadion ist jedenfalls wieder da – und nicht nur dort. Nein, auch im fernen Japan bei Ex-HSV-Kapitän Gotoku Sakai.
Doch wie so oft im Fußball ist auch beim Zweitligisten aus Hamburg nicht alles Gold, was vermeintlich glänzt. Nicht nur, dass HSV-Sportvorstand Jonas Boldt davor mahnt, nicht durchzudrehen, was einen möglichen Aufstieg angeht. Nein, auch auf dem Platz selbst. Denn dort sorgt Miro Muheim für eine mächtige Portion Unverständnis bei HSV-Trainer Tim Walter.
Fußballspieler: | Miro Max Maria Muheim |
Geboren: | 24. März 1998 (Alter: 24 Jahre) in Flüelen (Schweiz) |
Vertrag beim HSV bis: | 30. Juni 2025 |
Marktwert: | 1,5 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) |
HSV-Linksverteidiger Miro Muheim überzeugt gegen Ingolstadt – und macht Trainer Tim Walter dennoch wütend
Der Coach des Traditionsvereins aus der Hansestadt Hamburg muss zunächst einmal damit leben, dass es in der näheren Vergangenheit HSV-Transfergerüchte um Robert Glatzel gegeben hat. Apropos HSV-Transfergerüchte: Auf dieser Liste befindet sich auch Sonny Kittel – doch der Mittelfeldmann hat selbige im Spiel gegen Ingolstadt zumindest vorerst mal widerlegt. Dank des Treffers, den Sonny Kittel, dessen Durchhänger den HSV zuletzt doppelt traf, beim 4:0-Sieg im Match gegen die Ingolstädter erzielte. In diesem Spiel stand auch Miro Muheim auf dem Platz. Muheim, den der HSV über das Ende der laufenden Saison verpflichtet hat, lief als Linksverteidiger anstelle von Josha Vagnoman auf.

Und Muheim machte auf der Position von Vagnoman – auch um ihn gibt es wieder und wieder HSV-Transfergerüchte, angeblich will Vagnoman den HSV im Sommer verlassen – eine gute Partie. Doch die Chance, dass nach dem Sieg des HSV in Ingolstadt jeder über die starke Leistung von Miro Max Maria Muheim, reden würde, machte sich jener bei seinem Einsatz im HSV-Trikot selbst zunichte. Und dafür gab es vom HSV-Trainer Tim Walter nach der Begegnung gegen Ingolstadt kein Lob – sondern viel mehr Tadel. Und zwar in deutlicher Form.
Rüffel von HSV-Trainer Tim Walter für Linksverteidiger Miro Muheim – dieser Teamkollege rückt jetzt für ihn in die Startelf
Zunächst kurz noch einmal zur Erinnerung, warum sich Muheim genau seinen guten Tag zerschossen hat: Fünf Minuten vor dem Ende der Partie in Ingolstadt brachte der HSV-Linksverteidiger Ingolstadts Valmir Sulejmani zu Fall, Schiedsrichter Robert Kempa bestrafte dies mit der Gelben Karte. Für Miro Muheim ist es im HSV-Trikot in dieser Saison die fünfte Gelbe Karte – das heißt: Er muss im nächsten Spiel als Gesperrter pausieren und wird dem HSV damit gegen Hannover 96 (7. Mai, 13:30 Uhr) fehlen. Sehr zum Unmut von HSV-Trainer Tim Walter, dessen Team im Kampf um den Aufstieg ein Miro Muheim in guter Form sicherlich geholfen hätte.
24hamburg.de-Newsletter
Im Newsletter von 24hamburg.de stellt unsere Redaktion Inhalte aus Hamburg, Norddeutschland und über den HSV zusammen. Täglich um 8:30 Uhr landen sechs aktuelle Artikel in Ihrem Mail-Postfach – die Anmeldung ist kostenlos, eine Abmeldung per Klick am Ende jeder verschickten Newsletter-Ausgabe unkompliziert möglich.
Doch erstens kommt es anders. Und zweitens als man denkt. Und so macht HSV-Trainer Tim Walter dann auch keinerlei Anstalten, damit hinterm Berg zu halten, dass er „not amused“ ist. „Das ärgert mich“, platzte es nach dem Spiel gegen Ingolstadt aus Tim Walter heraus. Die „Gelbe“ sei aus seiner Sicht „völlig unnötig“ gewesen, konstatierte Walter, der weiter meckerte: „Wir müssen das Ganze so abhaken, aber es war eine doofe Situation.“ Jetzt „spielt halt sein Teamkollege“, so HSV-Coach Tim Walter, der damit Josha Vagnoman meinen dürfte und Miro Muheim mit auf den Weg gibt: „Er schadet sich damit am meisten selbst, glaube ich.“