HSV-News: Zuschauer-Zoff mit der Stadt – jetzt wehren sich Wettstein und Boldt
Es wird zur Never Ending-Story: Der Streit um die Corona-Obergrenze für Fans im Volksparkstadion geht in die nächste Runde. HSV schießt komplett gegen die Stadt.
Hamburg – Er war der Vorreiter. Jonas Boldt hat schon vor Wochen zum ersten Mal Kritik an der Zuschauergrenze im Volksparkstadion geäußert. Nun ist der Sportvorstand des Hamburger SV explodiert und hat noch einmal nachgelegt. Und jetzt macht auch der komplette Verein im Kampf um seine Fans und gegen die Coronavirus-Beschränkungen mobil. Die neuste HSV-News: Der Mega-Zoff geht in die nächst Runde.
Denn der HSV wehrt sich. Er geht in Widerspruch zur aktuellen Regelung. Und fordert Antworten von der Stadt Hamburg.
Fußballverein: | Hamburger SV |
Gegründet: | 29. September 1887, Hamburg |
Stadion: | Volksparkstadion |
Kapazität: | 57.000 Plätze |
Aktuell wegen Corona erlaubte Zahl: | 17.950 Zuschauer |
HSV-News: Erst tobt Jonas Boldt – nun untermauert Frank Wettstein Ärger über ungleiche Behandlung
Das hat der Verein nun auch schwarz auf weiß untermauert. In einem Scheiben an die Innen- und Sportbehörde der Hansestadt Hamburg. HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein, der sich zuletzt über die HSV-News freuen durfte, dass der HSV eine Corona-Überbrückungshilfe in Höhe von rund zehn Millionen Euro bekommt, hatte genau diesen Schritt angekündigt. Am Montag, 6. September 2021, ist er nun vollzogen worden. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, sei das Schreiben bei der Behörde eingegangen.

„Das erschließt sich mir ebenso wenig wie die Ungleichbehandlung mit anderen Sportveranstaltungen in der Stadt Hamburg. (...) Es kann und darf doch nicht sein, dass in einer Stadt beispielsweise zwei Zweitliga-Fußballclubs nach unterschiedlichen Maßstäben bewertet werden“, hatte Wettstein am Sonntag, 5. September 2021, erklärt. Dem HSV geht es vor allem um eines: Der Verein möchte eine Antwort auf die Frage, warum sein Antrag, das Volksparkstadion in den nächsten Heimspielen höher auszulasten, abgelehnt worden ist.
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Denn bundesweit ist eine Auslastung von 25.000 Zuschauern erlaubt. Der HSV darf dies nicht. Hinzu kommt, dass der FC St. Pauli das Millerntorstadion unweit der Reeperbahn im Vergleich zum HSV prozentual höher auslasten darf. Zweierlei Maß in ein und derselben Stadt. Ein weiterer Punkt, an dem sich die HSV-Verantwortlichen reiben: Auf die HSV-News, dass man im Stadion wieder Alkohol verkaufen kann, wartet der Klub weiterhin. Zum Vergleich: Beim Springderby in Klein Flottbek ging genau das, schreibt das Abendblatt.
„Wir haben unter anderem einen umfangreich begründeten Antrag auf eine Erhöhung der Zuschauerzulassung gestellt und trotz der durchweg positiven Rückmeldungen des Gesundheitsamtes Altona nach unserem Heimspiel gegen Darmstadt vom Sportamt bisher eine Absage für zusätzliche Kapazitäten ohne nachvollziehbare Begründung erhalten“, erläutert HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein den aktuellen Stand der Dinge. Auf Seiten der Stadt hat sich derweil Christoph Holstein zum HSV-Widerspruch geäußert.
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„Hamburg hat mit seiner konsequenten Pandemiebekämpfung und der schrittweisen Rückkehr zur Normalität gute Erfahrungen gemacht. Dabei muss man die Ruhe und die Nerven behalten. Das können wir. Je ernster die Profivereine die Corona-Regeln bei ihren Heimspielen nehmen, je zuverlässiger sie diese Regeln durchsetzen, desto größer können anschließend die Schritte zurück in Richtung Normalzustand sein“, sagte der Sportstaatsrat dem Abendblatt. Eine kleine aber feine Spitze in Richtung des Zweitligisten wegen einer fragwürdigen HSV-News?
Je ernster die Profivereine die Corona-Regeln bei ihren Heimspielen nehmen, desto größer können die Schritte zurück in Richtung Normalzustand sein.
Beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden sollen tausende Zuschauer ohne Überprüfung ihres 3G-Nachweises ins Stadion gekommen sein. Dies hatte der HSV dem zuständigen Gesundheitsamt in Hamburg-Altona nicht umgehend gemeldet und dafür einen Rüffel und die Auflage erhalten, genau dies in Zukunft zu tun, sollte sich eine solche HSV-News wiederholen. Beim Klub aus dem Volksparkstadion hofft man dennoch, dass die Stadt die Zuschauergrenze anhebt.
Und hat ein Ass im Ärmel: Am 8. Oktober 2021 spielt die deutsche Nationalmannschaft im Volksparkstadion gegen Rumänien. Logisch, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) so viele Fans wie möglich begrüßen will. Damit könnte der HSV Druck machen ... * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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