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HSV: Nach Präsidiums-Rücktritt – Jansen erklärt sich Fans

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Von: Jan Knötzsch

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Das komplette Präsidium um „Präsi“ Marcell Jansen ist beim HSV e.V. zurückgetreten. Nach dem großen Knall im Machtkampf meldet sich Jansen persönlich zu Wort.

Update vom Mittwoch, 17. Februar 2021, 19.01 Uhr: Hamburg – Nach dem Paukenschlag mit dem Rücktritt des kompletten Präsidiums des Hamburger SV e.V. hat sich Marcell Jansen am Tag danach noch ein weiteres Mal offiziell zu dem Schritt, zu dem sich er und seine beiden Vizepräsidenten Thomas Schulz und Moritz Schaefer entschieden haben, geäußert.

„Liebe HSV‘er, Es geht um die Raute, ums Wir, nicht um Einzelpersonen“, schreibt der ehemalige Nationalspieler im sozialen Netzwerk Twitter. „Darum halte ich den geschlossenen Rücktritt des e.V.-Präsidiums für sinnvoll und zielführend. Es ist längst überfällig, dass wieder Ruhe einkehrt“, fügte der zurückgetretene Präsident, der vorerst weiterhin Mitglied im Aufsichtrstat der HSV-Fußball-AG bleibt, hinzu. Jansen schließt seinen Post mit dem Hashtag „nurderHSV“.

HSV-Präsidium tritt geschlossen zurück – was das bedeutet

Erstmeldung vom Dienstag, 16. Februar 2021:

Hamburg – Sie hatten sich im Hintergrund über Wochen und Monate gezofft, jetzt hat der Machtkampf beim Hamburger SV*, in dem sogar Anzeigen drohten, einen weiteren Höhepunkt erreicht: Wie der Verein auf seiner Homepage bekanntgibt, tritt das komplette Präsidium um Präsident Marcell Jansen, gegen den sich zuletzt ein Teil der Fans positioniert hatte, und seine beiden Vizepräsidenten Moritz Schaefer und Thomas Schulz mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern zurück.

HSV-Präsidium teilt seinen Entschluss Mitgliedern per Mail mit

Diesen Entschluss, so heißt es in der Meldung auf der Homepage des HSV e.V., hätten Jansen, Schulz und Schaefer nach intensiven Gesprächen getroffen. Als Vertreter des Trios wird bis auf Weiteres Kumar Tschana, der Geschäftsführer des HSV e.V., agieren. Er wurde einstimmig ernannt. Marcell Jansen wird als e.V-Vertreter bis zur Neuwahl des Präsidiums zudem vorerst weiterhin Mitglied im Aufsichtsrat der HSV Fußball-AG bleiben.

Im Hintergrund ein Blitz am dunklen Himmel. Im Vordergrund die beiden HSV-Vizepräsidenten Thomas Schulz und Moritz Schaefer sowie Präsident Marcell Jansen.
HSV-Präsident Marcell Jansen (re.) und seine Stellvertreter Thomas Schulz (li.) und Moritz Schaefer werfen mit sofortiger Wirkung hin. (24hamburg.de-Montage) © Marcel Lorenz/imago images & Michael Schwarz/imago images & Oliver Ruhnke/imago images &

„Nach sehr intensiven und zielführenden Gesprächen in den vergangenen Tagen haben wir uns als Präsidium gemeinsam dazu entschlossen, mit sofortiger Wirkung von unseren Präsidiumsämtern zurückzutreten und so die zuletzt vorhandenen Meinungsverschiedenheiten im Präsidium nicht mehr zu einem Themenfeld innerhalb unseres Vereins zu machen“, ließ das Trio die HSV-Mitglieder in einer Mail wissen. Das Statement der drei Präsidiumsmitglieder wurde zudem auch auf der Homepage des HSV e.V. veröffentlicht.

HSV: Neues Präsidium soll im Sommer gewählt werden

In der Mitteilung von Jansen, Schulz und Schaefer, die sich in den vergangenen Wochen in den Medien immer wieder äußerten und den Machtkampf damit neu befeuerten, heißt es weiter: „Die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des HSV e.V. erhält damit die Möglichkeit, im Rahmen einer ordentlichen Mitgliederversammlung ein neu gewähltes Präsidium mit dem Vertrauen und Rückhalt auszustatten, die notwendig sind, um den HSV weiter erfolgreich durch herausfordernde Zeiten zu führen.“

Diese nächste ordentliche Mitgliederversammlung soll möglichst als Präsenzveranstaltung im Sommer stattfinden, heißt es in der Mitteilung, in der Jansen, Schulz und Schaefer betonen: „Wir haben als Präsidium in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und den hauptamtlichen Mitarbeitern des HSV viele Themen und Projekte im Verein auf den Weg gebracht, unsere Arbeit war dabei von viel Konsens geprägt.“

HSV-Machtkampf: Streit zwischen Jansen und seinen „Vizes“ hatte sich lange hochgeschaukelt

Im Machtkampf des Trios ging es um einen Streit, der zwischen Jansen auf der einen und seinen beiden Stellvertretern auf der anderen Seite entstanden war. Dabei zofften die drei sich unter anderem um die Besetzung von Aufsichtsratsposten in der HSV Fußball-AG. Gegen Thomas Schulz lag bereits ein Abwahl-Antrag vor, den sämtliche Gremien des HSV auf den Weg gebracht hatten. Zuletzt konnte sich das nun zurückgetretene HSV e.V.-Präsidium nicht auf einen Termin für die außerordentliche Mitgliederversammlung einigen, bei der über eine Schulz-Abwahl entschieden werden sollte.

Vizepräsident Moritz Schaefer hatte in der Vergangenheit verbal gegen den Aufsichtsrat geschossen und zuletzt erklärt, dass es ihm eigentlich nur um professionelle Strukturen gehe. Zwischenzeitlich hatte es auch Gerüchte gegeben, dass Schulz und Schaefer gemeinsam den Plan hatten, den Ex-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann wieder zum HSV zu holen. Kuriosum am Rande: Der große, vorerst abschließende Knall im Präsidium widerfährt dem HSV übrigens auf den Tag genau exakt zehn Jahre nach dem Tag, an dem der ungeliebte Rivale FC St. Pauli die Rothosen durch einen Treffer von Gerald Asamoah in der Bundesliga im Volksparkstadion besiegte. *24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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