„Habe gedacht, dass wir weiter sind“: HSV-Trainer Walter wird zum Klartext-Coach
Die Länderspielpause hat es gezeigt: Beim HSV kriselt es. Bester Beleg: die Testspiel-Pleite gegen Viborg, die Trainer Tim Walter immer noch sauer macht
Hamburg – Die Aufgaben werden weniger. Und das Erreichen des Ziels damit für den Hamburger SV immer schwieriger. Was am Ende der Saison für den Traditionsverein aus Hamburg zu Buche stehen soll, hat HSV-Kapitän Sebastian Schonlau schon vor Wochen als offizielles Ziel genannt. Und noch hat der HSV tatsächlich noch Chancen auf den Aufstieg – wegen der Konkurrenz und des Spielplans in der Zweiten Bundesliga. Doch dafür muss es auch bei den Rothosen selbst, wo es aktuell HSV-Transfergerüchte um Robert Glatzel gibt, laufen.
Und das tut es nicht. Trainer Tim Walter hat deswegen unlängst zwei seiner HSV-Spieler angezählt und ihnen somit zu verstehen gegeben, dass da mehr kommen muss. Das gilt allerdings nicht nur für das Duo, sondern allgemein – und aus diesem Grund wird der HSV-Übungsleiter zum Klartext-Coach.
Fußballtrainer: | Tim Laszlo Walter |
Geboren: | 8. November 1975 (Alter: 46 Jahre) in Bruchsal |
Vertragslaufzeit beim HSV: | 30. Juni 2023 |
Durchschnittliche Amtszeit: | 1,65 Jahre (Quelle: transfermarkt.de) |
Testspiel-Auftritt gegen Viborg lässt Tim Walter aus der Haut fahren – der HSV-Trainer teilt entsprechend aus
Denn komme, was wolle: Um an der Spitze des Klassements um den Stadtrivalen FC St. Pauli, bei dem es Transfergerüchte um Daniel-Kofi Kyereh gibt, dranzubleiben, kann sich der HSV nicht alleine auf die Konkurrenz verlassen. Vielmehr muss in erster Linie die Equipe von Tim Walter, dem einige schon nachsagen, er sei beim HSV gescheitert, zu allererst selbst ihre Hausaufgaben machen. Soll heißen: Das Punktekonto des Zweitligisten aus der Hansestadt Hamburg muss anwachsen. Am besten schon im kommenden Match gegen den SC Paderborn. Im Hinspiel gelang dies dank eines Treffers von Tommy Doyle. Aktuell giftet der Ex-HSV-Leihspieler in Richtung von Tim Walter.

Und auch der ist nach dem Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Viborg aus der Länderspielpause noch immer giftig. Zumindest aber „not amused“, wie man es heutzutage ausdrückt. „Wir haben am Ende verloren. Und ich verliere sehr ungern“, hat HSV-Trainer Tim Walter, der gerne vernommen haben dürfte, was Josha Vagnoman zu seiner HSV-Zukunft sagt, kurz nach der 4:5-Testspiel-Niederlage des HSV in einer Medienrunde erklärt. Es sei in diesem Test „vor allem um Intensität, Energie und Bereitschaft“ gegangen – „und die haben nicht alle auf den Platz gebracht. Das muss man so sagen“, konstatiert Tim Walter, der unter Umständen länger auf HSV-Profi Ludovit Reis verzichten muss.
Klare Ansage von Tim Walter: Das erwartet der HSV-Trainer von seinem Team auf der Zielgeraden im Aufstiegskampf
Das ist der noch ziemlich harmlose Beginn der Aussagen von Tim Walter, der beim HSV noch immer auf den schon lange fehlenden Stephan Ambrosius warten muss, zum Testkick, bei dem der HSV zur Pause schon mit 0:5 im Hintertreffen lag und nach dem Seitenwechsel dann noch einmal herankam. In erster Linie, weil Robert Glatzel sich wieder einmal als sehr zielsicher zeigte und dreifach ins Netz traf. Ansonsten aber sieht es wieder einmal danach aus, als ob den HSV erneut das unliebsame Rückrunden-Trauma einholen könnte – auch wenn HSV-Sportdirektor Michael Mutzel gerade erst etwas ganz anderes prophezeit hatte.
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Und so hat HSV-Trainer Tim Walter im Nachgang des Testspiels gegen Viborg noch einmal auf den Tisch gehauen – verbal zumindest. In der Hoffnung, seine Kicker vor der entscheidenden Phase im Aufstiegskampf der Zweiten Bundesliga damit ordentlich wachgemacht zu haben. „Es ist ja nicht so, dass es Spieler gibt, die da generell nicht mitziehen. Aber vereinzelt denken manche, es ginge auch mal mit halber Kraft“, kritisiert Tim Walter und wird zum Klartext-Coach, der sagt: „Ich habe gedacht, dass wir schon weiter sind, weil wir das auch schon auf den Platz gebracht hatten.“
Zuletzt aber habe sein Team eben mal wieder nur „mit halber Kraft investiert.“ Das reicht nicht: „Wir brauchen die volle Energie“, stellt Klartext-Coach Tim Walter klar. Sonst muss er wohl nochmal laut und deutlich werden ... * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.