„Einfach nur unterirdisch“: HSV-Fans lassen ihrem Frust freien Lauf
Schon vier Liga-Partien ist der Hamburger SV ohne Dreier. Der Punkt gegen Düsseldorf kam mehr als glücklich zustande. Die Fans im Netz sind außer sich.
Hamburg – Was ist nur los beim Hamburger SV? Nach schwierigem Start in die aktuelle Zweitliga-Saison schienen sich die Rothosen gefangen zu haben. Doch in den letzten vier Partien ist der Wurm drin. Ist der verhexte 23. Spieltag Schuld? Beim gestrigen 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf zeigte der HSV einmal mehr, dass er in der aktuellen Form kein Aufstiegs-Kandidat ist. Auf den Social-Media-Kanälen lassen die Fans ihrem Frust deshalb freien Lauf.
Fußballverein: | Hamburger SV |
Letztes Spiel: | 1:1 bei Fortuna Düsseldorf |
Tabellenplatz: | Siebter, neun Punkte Rückstand auf Platz eins |
Nächster Gegner: | SC Paderborn, 2. April im Volksparkstadion |
Das 1:1 gegen Düsseldorf brachte HSV-Fans endgültig in Rage
Am Samstag-Mittag sahen Fußballfans in Düsseldorf fast nur eine Mannschaft spielen: die Fortuna. Vom HSV war in den ersten 60 Minuten nichts zu sehen. Düsseldorf ließ mehrere Hochkaräter liegen, sodass die Hamburger in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich durch Robert Glatzel erzielen konnten. Auch HSV-Trainer Tim Walter fand, „dass wir heute kein gutes Spiel gemacht haben.“ Den Fans war das nicht genug – sie sagten auf Social-Media, was sie vom aktuellen HSV halten. Das Rückrunden-Trauma hat den HSV erneut eingeholt.

Schon vor dem Spiel gegen Düsseldorf gab es Hamburger Schlagzeilen, weil HSV-Anhänger einen Regionalexpress zerlegten. Andere Hamburg-Fans äußerten sich nach der Partie auf Social-Media – mit teils wenig schönen Zeilen. „Einfach nur unterirdisch“ schrieb HSV-Fan footy.base auf Instagram, „bodenlos“ meinte fifa.buddies. Positive Kommentare mussten lange gesucht werden. Vielmehr zweifelten die Fans daran, ob ihre Mannschaft gut genug für den Aufstieg sei: „Und noch ein Jahr Zweite Liga“, „Aufstieg weg“ oder mal mit etwas mehr Sarkasmus: „Platz vier kann es noch werden.“
Sieglos-Serie: Der Aufstieg rückt für den Hamburger SV in weite Ferne
Steuert der HSV wirklich auf einen erneuten vierten Platz zu? Oder wird es sogar noch schlechter? Momentan stehen die Rothosen nur auf Platz sechs. Die nächsten beiden Partien Anfang April gegen Aue und Paderborn werden wohl darüber entscheiden, ob der HSV noch Chancen auf den Aufstieg hat. „Wir werden nicht aufgeben“, sagte Tim Walter nach der Partie bei der Fortuna – besonders überzeugt klang auch er nicht. Nach ihrer Corona-bedingten Pause wollten die Hamburger eigentlich frei aufspielen. Mit HanseMerkur wurde unter der Woche sogar ein neuer Trikotsponsor an Land gezogen.
Einfach nur unterirdisch
Ein Fan witzelte nach der Niederlage spöttisch: „Dann spart sich HanseMerkur immerhin ein wenig Geld“, da sie bei einem Nicht-Aufstieg weniger zahlen müssten. In den Reaktionen auf das Spiel schwallte viel Frust mit. Frust über vier Jahre Zweite Liga. Frust über Spiele, in denen ihre Mannschaft nicht genug Einsatz zeigt. Frust vielleicht auch über bestimmte Aktionen des Vereins, wie der Erhebung von Storno-Gebühren auf Karten des verlegten Aue-Spiels.
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Viele positive Kommentare gab es auf Social-Media leider nicht. Vielmehr entstand eine Art Gleichgültigkeit unter den Fans. Sachlichere Kommentare sprachen an, dass die junge HSV-Mannschaft einfach noch nicht so weit sei, um aufzusteigen. Man müsse Tim Walter und seinem Team einfach mehr Zeit geben, um sich zu etablieren und dann aufzusteigen, wenn man in der ersten Liga auch bestehen kann. Trotzdem wird der HSV noch einmal angreifen – mit der Unterstützung von 57.000 Fans im Volksparkstadion.
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