HSV-Transfergerüchte: Welche Folgen hätte ein Scheitern des Vagnoman-Wechsels?
Um den geplanten Wechsel von Josha Vagnoman vom HSV zum VfB Stuttgart ist ein Streit entbrannt. Mit welchen Folgen? Ein analytischer Blick auf den Kader.
Hamburg – Manchmal möchte man etwas. Und kriegt es dann doch nicht. Ein Beispiel: Kinder, die bei der Sommerhitze in der Hansestadt Hamburg mitten beim Einkaufsbummel ein Eis haben wollen, von ihren Eltern vertröstet werden – auf das Ende der Shopping-Tour, die gerne einmal an der Alster ausklingen gelassen wird. So ganz unpassend sind die Begriffe „vertrösten“ und Shopping-Tour auch an anderer Stelle nicht. Dann, wenn es um den Hamburger SV geht. Und um die HSV-Transfergerüchte, die aktuell noch in der Luft liegen – für dies es bislang eben aber keine Bestätigung gibt, so dass sie weiterhin nur Spekulationen und Gerüchte sind. Oder aber sogar zu heißer Luft werden.
Ein HSV-Transfergerücht steht dabei im Mittelpunkt des Interesses. Sowohl bei den HSV-Fans als auch bei Trainer Tim Walter, dem degradierten HSV-Sportdirektor Michael Mutzel und HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Es geht dabei um den angedachten Wechsel von Josha Vagnoman zum VfB Stuttgart. Um die Personalie ist längst ein großer Zoff zwischen dem VfB und dem HSV entstanden. Der eskaliert nun und könnte ein Scheitern zur Folge haben. Mit welchen Konsequenzen für den HSV?
Fußballverein: | Hamburger SV |
Gegründet: | 29. September 1887 in Hamburg |
Mitglieder: | 86.971 (Stand: 26. April 2022) |
Vereinsfarben: | Blau-Weiß-Schwarz |
HSV-Transfgergerüchte: Poker mit dem VfB Stuttgart um Vagnoman-Wechsel eskaliert – das hat seine Auswirkungen
Im Poker zwischen dem VfB und dem HSV geht‘s um die Ablösesumme, die im Falle eines Wechsels von Vagnoman vom VfB Richtung HSV fließen soll. Bei den Gesprächen, Verhandlungen und Diskussionen um das liebe Geld kommen der HSV und der VfB bislang nicht auf einen Nenner. Die an die Öffentlichkeit gedrungenen vermeintlichen Fakten: Stuttgart bietet 3,5 Millionen Euro plus eine Bonuszahlung von 500.000 Euro. Auch, dass der VfB dem HSV „on top“ Spieler gibt, stand wohl im Rahmen der Verhandlungen zur Disposition. Der HSV wiederum will sich, das ist nicht verwerflich, bei einem Transfer von Josha Vagnoman die Taschen so voll machen, wie es nur geht. Heißt: Sechs bis acht Millionen Euro sollen schon gerne aus dem Schwabenland Richtung Hamburg fließen.

Danach sieht‘s aber mit den Schwaben, die offenbar das Spar-Klischee, das über Menschen aus diesem Landstrich herrscht, bestätigen wollen, nicht wirklich aus. Das wiederum hieße: Jonas Vagnoman bleibt in Hamburg – und Trainer Tim Walter hat so weiter einen Rechtsverteidiger zur Verfügung, nachdem auf dieser Position mit Jan Gyamerah, der zum 1. FC Nürnberg geht, bereits ein Spieler abgegeben wurde. Bedeutet im Umkehrschluss: Der HSV müsste nicht nach einem Ersatz für Vagnoman suchen. Bislang hatte der HSV schon einen Kandidaten im Blick – das Ganze wäre dann hinfällig. Und der HSV hätte auch Geld gespart. Weil man es eben nicht für einen ablösepflichtigen Neuzugang ausgeben müsste.
HSV-Transfergerpüchte: Ohne Millionen-Ablöse für Vagnoman ist die Kasse nicht prall gefüllt – welche Transfers sind möglich?
So weit, so gut. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille für den HSV, der zuletzt Ransford Königsdörffer geholt hat. Und damit wäre man dann, wenn man bei der Frage nach den Folgen des Scheiterns eines Vagnoman-Wechsels den analytischen Blick auf den Kader wirft, beim Problem des HSV. Erstens: Ransford Königsdörffer hat den HSV Geld gekostet. Sogar mehr als geplant. Erst war von einer Million Euro die Rede, letztlich soll der HSV 1,2 Millionen Euro für den Dresden-Stürmer bezahlt haben. Bei einem HSV-Transferbudget von fünf Millionen Euro schon ein Batzen Geld. Die logische Konsequenz: Fließt durch ein Nicht-Zustandekommen des Wechsels von Josha Vagnoman zum VfB Stuttgart auch kein weiteres Geld frisch in die Kassen, steht‘s schlecht um die Realisierung anderer HSV-Transfergerüchte.
HSV-Kandidat Emir Sahiti soll bereits zu teuer sein, weil sein Verein Hajduk Split auf eine Ablösesumme von über drei Millionen Euro besteht. Das Argument der Kroaten: Emir Sahitis noch bis zum 30. Juni 2025 laufender Vertrag. Ohne Moos nichts los. Oder eben nicht so viel, wie sich der HSV das vorgestellt hat. Angeblich hat zwar HSV-Investor Klaus-Michael Kühne, der dem HSV zuletzt beim Volksparkstadion geholfen hat und in Hamburg gerne auch ein neues Opernhaus sehen würden, verlauten lassen, er könne sich vorstellen, wieder einmal als „Retter in der Not“ einzuspringen. Seine Aussage via Bild-Zeitung: Er würde in einem gewissen Rahmen dem HSV helfen, weil er möchte, dass der Club Erfolg hat.
HSV-Transfergerüchte: Zoff mit dem VfB Stuttgart um Vagnoman-Wechsel in der Offensive eine Chance für Talente?
Laut Hamburger Abendblatt soll der HSV selbst ohne die Vagnoman-Millionen in der Lage sein, Neuzugänge zu holen. Wie? Dieser Antwort bleibt das Medium schuldig. Vielleicht ja mit der Hilfe Kühnes. Oder aber die Brötchen, die der HSV in nächster Zeit in Sachen HSV-Transfergerüchte backt, werden halt etwas kleiner als zunächst gedacht. Soll heißen: Der Fokus rückt auf ablösefreie Spieler oder aber solche, die zumindest preislich in der Kategorie „billig“ liegen. Nicht unbedingt ideal für einen Verein, der als Top-Favorit auf den Aufstieg in die Bundesliga gilt. Aber in der Not, so sagt es bekanntlich eine Redewendung, frisst der Teufel ja bekanntlich Fliegen. Auch, wenn die nicht unbedingt so lecker schmecken, wie ein gutes Filet.
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Der HSV müsste sich, im Vergleich zu den bisherigen HSV-Transfergerüchten aber eben nun mal auf einer anderen Ebene im Transfer-Regal bedienen. Oder aber an bestehendem Material bedienen. Quasi an dem, das schon längst nicht mehr im Regal oder Einkaufswagen liegt, sondern in der Vorratskammer steht. Im Falle des Zweitligisten aus Hamburg ist diese Kammer der aktuelle Kader. Gerade in der Offensive wollte der HSV ja eigentlich noch einmal nachlegen, hätte dabei aber mit Rückkehrern wie Aaron Opoku, Robin Meißner oder aber auch Ogechika Heil und Xavier Amaechi junge, hungrige Alkernativen im Kader. Ihr einziges Manko: Sie haben beim HSV bislang ihr Können nicht oder nicht so stark beweisen können, dass sie sich durchgesetzt haben,
Aber wie heißt es so schön: Der Zweck heiligt die Mittel, Not macht erfinderisch oder aber auch: Versuch macht klug. Vielleicht erleben diese Redewendungen beim HSV bald eine neue Hochphase ...