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Blass, lustlos, egoistisch: Hat Faride Alidou keinen Bock mehr auf den HSV?

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Von: Jan Knötzsch

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In der Hinrunde verzückte Faride Alidou die HSV-Fans, empfahl sich für höhere Aufgaben. Seitdem ist er ein Schatten seiner selbst. Was sagen die HSV-Bosse dazu?

Hamburg – Mittwochabend, 2. März 2022: Die Stimmung im Volksparkstadion kocht. Der Hamburger SV hat soeben den Sprung ins Halbfinale des DFB-Pokals geschafft. Durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen den Karlsruher SC. Dank des zumindest in der entscheidenden Phase wieder einmal bärenstarken Daniel Heuer Fernandes im HSV-Tor. Nach dem Spiel konnte der HSV-Torwart dann sein Elfmeter-Geheimnis verraten – live im TV bei Sky. Kurzum: Alles in Butter beim Team von HSV-Trainer Tim Walter.

Alles? Mitnichten! Einer macht beim HSV Sorgen.

Und das ist ausgerechnet einer, der noch vor Monaten als Shootingstar wie ein Phönix aus der Asche empor stieg und alle begeisterte. Doch davon ist derzeit wenig zu sehen. Die Frage aller Fragen, welche die HSV-Fans beschäftigt, an die HSV- Sportdirektor Michael Mutzel jüngst einen Appell sendete: Was ist bloß mit Faride Alidou los?

Fußballspieler:Faride Alidou
Geboren:18. Juli 2001 (Alter: 20 Jahre) in Wilhelmsburg, Hamburg
Vertrag beim HSV bis:30. Juni 2022
Marktwert:1,5 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de)

HSV-Trainer Tim Walter lässt Faride Alidou im Pokal draußen – nach seiner Einwechslung nimmt er ihn vorm Abpfiff wieder raus

Im DFB-Pokalspiel gegen den Karlsruher SC ließ HSV-Trainer Tim Walter das Top-Talent, das die Hansestadt Hamburg verlässt und im Sommer zu Eintracht Frankfurt wechselt, zunächst einmal draußen auf der Bank schmoren und brachte stattdessen HSV-Winter-Neuzugang Georgi Chakvetadze von Beginn an. Erst nach 59 Minuten durfte dann Faride Alidou, wegen dem HSV-Sportvorstand Jonas Boldt in der Winterpause wegen eines vorzeitigen Wechsels vom HSV in Richtung Frankfurt um eine Ablösesumme gefeilscht hatte, ran. Und leistete sich einen Auftritt, bei dem er ein Schatten seiner selbst und der früheren Auftritte war, die ihn für einen Wechsel in die Bundesliga überhaupt erst interessant gemacht hatten.

HSV-Spieler Faride Alidou nimmt vor einer HSV-Fahne artistisch den Ball an.
Artistisch: Die Faride Alidou-Show beim HSV funktoniert nicht mehr – das Top-Talent hat in Sachen Leistung merklich nachgelassen. (24hamburg.de-Montage) © KBS-Picture/imago

Beispiele gefällig? Faride Alidou probierte, einen Flugball mit der Hacke statt – wie es sinnvoller gewesen wäre – mit dem Kopf anzunehmen. Dann wiederum gab es eine Szene, in der er in Ballbesitz war, das runde Leder dann aber statt es zielgerichtet weiter zu verwerten, einfach sinnlos ins Tor-Aus kickte. Und da aller guten – in diesem Falle wohl aber eher: aller negativen – Dinge drei sind, darf auch nicht der Moment verschwiegen blieben, in dem Faride Alidou quasi für die Galerie einem Gegenspieler den Ball durch die Beine spielen wollte – der „Tunnler“ misslang. So wie Alidous gesamter Auftritt. HSV-Trainer Tim Walter ließ sich nicht zweimal bitten und zeigte eine Reaktion.

HSV-Shootingstar Faride Alidou: Sportvorstand Jonas Boldt lobt Einstellung – „Faride verhält sich wirklich gut und bekommt unsere Unterstützung“

Die nämlich, dass für Faride Alidou beim HSV-Pokalspiel im Viertelfinale gegen den Karlsruher SC im Anschluss an seine Einwechslung nach 59 Minuten bereits in der 105. Minute wieder Schluss war. Coach Tim Walter, dessen Sportvorstand Jonas Boldt zuletzt ein HSV-Liebesbekenntnis abgegeben und gegen die Corona-Politik gewütet hat, wechselte Faride Alidou noch vor dem Ende der Verlängerung des DFB-Pokal-Achtelfinal-Spiels in der HSV-Arena in Hamburg-Stellingen wieder aus. Ein deutliches Signal des Hamburger Trainers an seinen Youngster, über dessen Situation sich Jonas Boldt jüngst in der BILD-Zeitung geäußert hat

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„Er ist ein sehr junger Spieler. Die Gegner haben sich vielleicht ein bisschen auf ihn eingestellt. Außerdem ist er jetzt eben der Spieler, der nächstes Jahr Bundesliga spielen wird“, konstatiert Boldt dort und fügt hinzu: „Vielleicht wurde er etwas zu sehr über den grünen Klee gelobt“. In der Hinrunde war vielleicht bei Faride Alidou „die Effizienz ein bisschen mehr da. Das spielt auch eine Rolle“. Aber, so Boldt: „Faride verhält sich wirklich gut und dementsprechend bekommt er auch unsere Unterstützung“. Mal sehen wie lange noch, wenn sich solche Auftritte wie der im DFB-Pokalspiel gegen den KSC wiederholen ...

HSV-Trainer Tim Walter allerdings erklärte: „Der Wechsel war taktischer Natur. Manchmal muss man im Fußball ein paar Dinge justieren, das war der Fall. Einen Spieler ein- und wieder auszuwechseln – das ist dann gleich immer ein Affront. Das ist aber überhaupt gar nicht der Fall.“ * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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