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Sturm in Hamburg: Unwetter, Schäden, Fluten und Verkehrschaos

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Von: Johannes Rosenburg

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In Hamburg kommt es immer wieder zu schweren Stürmen. Im Februar 2022 sorgte Orkan Zeynep für Schäden und Überflutungen.

Hamburg – Das Wetter in Hamburg ist vor allem in den Wintermonaten von Sturmereignissen geprägt, die auch immer wieder für schwere Sturmfluten an der Elbe sorgen können. Zuletzt sorgte der Orkan Zeynep für eine schwere Sturmflut, die die den Hamburger Fischmarkt, die Speicherstadt und die Hafen-City überflutete. Es gab vollgelaufene Autos und umgestürzte Bäume. Insgesamt war Orkan Zeynep aber schwächer als erwartet.

StadtHamburg
Fläche755,2 Quadratkilometer
Bevölkerung1,841 Millionen (Stand: 2019)
BürgermeisterPeter Tschentscher
Vorwahl040

Sturm in Hamburg: Orkan Klaus legt Bahnverkehr lahm

Im März 2021 fegte Orkan Klaus über Hamburg und legte in Teilen den Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn lahm. Die Feuerwehr Hamburg rückte zu zahlreichen Einsätzen aus. Gezählt wurden 62 Alarme in 24 Stunden. Grund dafür waren unter anderem entwurzelte Bäume.

Sturmtief Hermine über Hamburg

Ende Dezember 2020 sorgte Sturmtief Hermine in der Hansestadt für umgestürzte Bäume. Insgesamt fiel der Schaden des Sturms vergleichsweise klein aus. Die Hamburger Feuerwehr musste zu etwa 30 sturmbedingten Einsätzen ausrücken. Bei den meisten handelte es sich um umgestürzte Bäume oder herabgefallene Äste.

In Hamburg-Alsterdorf wurde ein 15 Meter langer Abschnitt eines Baugerüsts umgerissen und in Bramfeld löste sich eine riesige Fläche Wärmedämmung von einem Mehrfamilienhaus. Die Feuerwehr war jeweils auch mit Höhenrettern im Einsatz. In Schleswig-Holstein musste die Feuerwehr sogar 100 Mal ausrücken. Insbesondere an der Nordseeküste sorgte Hermine für orkanartige Böen und meterhohe Wellen.

Die letzte Sturmflut im Norden - Hamburg

Mitte Februar 2020 zog Sturmtief Victoria über Mitteleuropa und sorgte in Kiel für Windgeschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometern pro Stunde. Auch bei Sturmtief Victoria warnte der DWD vor schweren Sturmböen an der Nordseeküste und im norddeutschen Binnenland. Zudem wurde eine Sturmflutwarnung für die deutsche Nordseeküste und Elbe herausgegeben.

Im Jahr 1954 gab es an der deutschen Nordseeküste eine ganze Sturmflutserie, die damals mindestens 70 Todesopfer forderte. Die Sturmflut in Norddeutschland hat eine lange und bewegende Historie mit Stationen in Sylt, Sankt Peter-Ording und Cuxhaven.

Sturmtief Mortimer sorgt 2019 in Hamburg für Sturmflut und Verkehrsbehinderungen bei der Deutschen Bahn

Im Jahr 2019 gab es in Hamburg mehrere Unwetter, die für erhebliche Schäden, Verkehrsbehinderungen und Überflutungen sorgten. So warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit einer Unwetterwarnung vor dem Sturmtief Mortimer, das schließlich im September über Norddeutschland fegte und für ein großes Verkehrschaos sorgte.

Sturm in Hamburg: Der Hamburger Fischmarkt wurde durch Sturmtief Sabine überspült.
Sturm in Hamburg: Der Hamburger Fischmarkt wird immer wieder überspült. © Daniel Bockwoldt/dpa

In mehreren Hamburger Stadtteilen kam es infolge von Starkregen zu vollgelaufenen Kellern. Ebenso war der Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn durch umgestürzte Bäume und herabgerissene Oberleitungen stark eingeschränkt. Nach Aufzeichnungen der Unwetterzentrale und des Deutschen Wetterdienstes in Hamburg erreichte Sturmtief Mortimer in Hamburg Sturmböen zwischen 80 und 110 Kilometern pro Stunde. Auch 2020 sorgten gleich mehrere Sturmtiefs für erhebliche Verkehrsbehinderungen in Norddeutschland.

Während kurz zuvor das Orkantief Sabine über Norddeutschland zog, gab es auch im Flugverkehr erhebliche Verspätungen und viele Flugstreichungen. Aufgrund des Unwetters fielen am Hamburger Flughafen allein zwischen dem 9. und 10. Februar 2020 fast 100 Ankünfte und Abflüge aus. Betroffen waren hier vor allem Inlandsverbindungen der Lufthansa und Eurowings, die durch die Sturmlage teils komplett gestrichen werden mussten.

Sturm Sabine und Auswirkungen auf den Fährverkehr in Hamburg

Auch im Fährverkehr zu den norddeutschen Inseln kam es zu wegen Sturm Sabine zu Einschränkungen. So hatten zahlreiche Reedereien bereits im Vorfeld ihre Überfahrten ganz abgesagt. Auf der Ostsee strich die Reederei Scandlines zudem am Sonntag die Verbindung Rostock-Gedser als Vorsichtsmaßnahme.

Infolge gestrichener Flüge durch das Unwetter in Hamburg kam es jedoch auch noch am Montag zu einigen Behinderungen am Hamburger Airport. Ebenfalls gab es im Fernverkehr der Deutschen Bahn spürbare Einschränkungen, in Hamburger Stadtgebiet waren vor allem die U-Bahnlinie U1 und einige Buslinien des HVV von den Auswirkungen des Sturmtiefs Sabine betroffen.

Wie lange war Sturm Sabine in Norddeutschland aktiv?

Sturmtief Sabine fegte Anfang Februar 2020 über Norddeutschland und erreichte seinen Höhepunkt zwischen dem 9. und 10. Februar. Infolge des Sturmes wurde der Hamburger Fischmarkt überschwemmt und das Wasser stieg auf über 2,76 Meter über dem mittleren Hochwasser. In Hamburg sorgte das Sturmtief vor allem in der Nacht von Sonntag auf Montag für die stärksten Schäden.

Laut Medienberichten des NDR gab es allein in der Nacht bis zu 300 wetterbedingte Feuerwehreinsätze. Jedoch hatte sich die Lage bereits am Montagmorgen wieder beruhigt, sodass der S- und U-Bahnverkehr wieder nach Plan aufgenommen werden konnte. Auch im Fernverkehr kam es bereits am Montag zu einer deutlichen Entspannung der Lage. Als Vorsichtsmaßnahme wurden zudem in Schleswig-Holstein und Hamburg Schulausfälle diskutiert, da eine Gefährdung auf dem Schulweg nicht ausgeschlossen werden konnte.

Erfahrungen aus der schweren Sturmflut in Hamburg 1962

Nach der Flutkatastrophe 1962, die vor allem an der deutschen Nordseeküste und in Hamburg für verheerende Schäden und hohe Opferzahlen sorgte, wurden die Hochwasserschutzmaßnahmen in ganz Norddeutschland stark verbessert. So wurden die bestehenden Deiche erhöht und für Wohnbauten außerhalb der Deichlinie gilt nun eine Mindesthöhe von 7,50 Metern über Normalnull.

Das sind einige Folgen der Sturmflut 1962:

Jedes Jahr wieder: Sturm in Hamburg

Fast jeden Winter wird die norddeutsche Tiefebene von starken Stürmen heimgesucht. So gab es allein in den letzten zehn Jahren viele Sturmereignisse, die vor allem direkt an den Küsten wie auch im Binnenland erhebliche Schäden verursachten. Jedoch kann es auch in den Sommermonaten zu starken Unwettern infolge von kräftigen Gewittern kommen. So registrierte die Unwetterzentrale zum Beispiel im Sommer 2019 starke Niederschläge, die sich vor allem auf den Nordwesten von Hamburg auswirkten.

Hamburg: Sturm im Sommer

Ähnliches ereignete sich in den Sommermonaten 2017, die fast durchgehend von starken Niederschlägen und Gewitterstürmen geprägt waren. So kam es zu heftigen Regenfällen vor allem im Hamburger Stadtteil Winterhude, sodass zahlreiche Gullys überliefen und Straßenzüge unter Wasser standen. Auch damals hatte der DWD vor starken Gewittern in weiten Teilen von Schleswig-Holstein und Hamburg gewarnt.

Anders als bei den Winterstürmen sind die Auswirkungen starker Gewitter im Sommer meist jedoch lokal begrenzt, aber deutlich schwerer vorherzusagen. Meist treten diese Ereignisse in den Wintermonaten oder aber in Verbindung mit starken Gewittern während des Hochsommers auf.

Schutzmaßnahmen gegen Stürme in Hamburg

Seit der schweren Sturmflut im Jahr 1962 wurde der Hochwasserschutz in Hamburg erheblich verbessert und wird stetig den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Durch den Klimawandel und den daraus resultierenden Anstieg des Meeresspiegels wird der Hochwasserschutz auch in den nächsten Jahren äußerst wichtig sein.

Aktuell erfolgt dieser nach einer EG-Richtlinie, die vor allem eine Risikobewertung vornimmt und sich hierbei an den vier Schutzgütern, nämlich menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten, orientiert. Diese Bereiche bedürfen demzufolge besonderen Schutz. Darüber hinaus fordert die aktuelle Richtlinie der EG, dass auch seltene Hochwasserereignisse in aktuellen Risikokarten dargestellt werden sollten.

Hamburg: Aktuelle Sturmflutschutzmaßnahmen in der HafenCity

Im neuen Hamburger Stadtteil HafenCity wird der Hochwasserschutz durch eine Warften-Lösung gewährleistet. So wurden alle neuen Gebäude bereits im Vorfeld auf künstlich angelegten Warften errichtet. Die Gebäude befinden sich auf einem Höhenniveau von über acht bis neun Metern, das auch extreme Sturmfluten in Hamburg nicht erreichen.

Auch alle neuen Verkehrswege wurden auf einer Mindesthöhe von über acht Metern geplant, sodass die HafenCity auch bei Sturmflut gut erreicht werden kann. Dennoch gibt es keinen absoluten Schutz vor schweren Sturmfluten. So bedarf es vor allem im Katastrophenfall gut informierter Bürger, die umfassend durch die zuständigen Behörden unterrichtet werden.

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