Umbenannt soll wegen einer NS-Vergangenheit etwa der nach Fritz Höger benannte Högerdamm in Hamburg-Hammerbrook. Höger ist unter anderem Architekt des Chilehauses und schon seit 1933 bekennender Nationalsozialist gewesen. Er äußerte sich noch nach 1945 antisemitisch. Auch der Reinckeweg in Wandsbek soll umbenannt werden. Jener ist nach dem ehemaligen Direktor des Staatsarchivs Heinrich Reincke benannt, der, laut NDR, als bekennender Nazi persönlich Juden der Gestapo meldete.
Zur Empfehlung der Kommission, den nach dem Vorstand der Phoenix AG benannten Albert-Schäfer-Weg in Eißendorf um zu benennen, äußert sich die Kommission wie folgt „Schäfer war als Vorstandsvorsitzender verantwortlich für den Zwangsarbeitereinsatz bei den Phoenix-Werken. Mit den Zweigwerken in Riga und Prag, in denen jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, beteiligte sich das Unternehmen aktiv an der nationalsozialistischen Ausbeutungspolitik in den besetzen Gebieten in Osteuropa.“ Das berichtet das Portal Besser-im-Blick.de. Schäfer stand dem Konzern von 1933 bis 1946 vor, Reparationszahlungen leistete er erst, nachdem sein jüdischer Geschäftspartner nach Ende des Krieges sie erstritten hatte.
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Seit 1986 wurden in Hamburg 17 Straßen umbenannt, deren Namensgebern eine schwerwiegende Belastung durch die Nazi-Zeit in aufwendigen Einzelverfahren attestiert wurde. *24hamburg.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.