Warum in Hamburg die meisten Fahrschüler die Prüfung versemmeln
Die Durchfallquoten bei Führerscheinprüfungen in Deutschland steigen kontinuierlich an, wobei Stadtstaaten besonders hohe Quoten aufweisen.
Hamburg – In den letzten Jahren hat sich die Situation für Fahrschüler in Deutschland verschlechtert, insbesondere bei den theoretischen und praktischen Führerscheinprüfungen. Laut Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes steigt die Anzahl der durchgefallenen Prüflinge kontinuierlich an. Dabei hilft es sicherlich nicht, dass auch für das Jahr 2023 ein paar neue Regelungen gelten.
Hamburg Spitzenreiter: Zunehmende Durchfallquoten bei deutschen Führerscheinprüfungen
Die städtischen Gebiete, insbesondere die Stadtstaaten, verzeichnen dabei die höchsten Durchfallquoten. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen zu, und die Verkehrsführung in den Großstädten wird immer komplexer.
Die Analyse der Daten des Kraftfahrtbundesamtes zeigt, dass die Durchfallquote bei den theoretischen Prüfungen von 29 Prozent vor zehn Jahren auf fast 37 Prozent im Jahr 2021 angestiegen ist. Bei den praktischen Prüfungen stieg die Durchfallquote im gleichen Zeitraum von 26 auf etwa 30 Prozent. Das Jahr 2020 war eine Ausnahme, da die Zahlen aufgrund der Corona-Pandemie unter denen der Vor- und Folgejahre lagen.

Auffällig ist, dass es in Deutschland ein starkes Stadt-Land-Gefälle bei den praktischen Prüfungen gibt. Die Stadtstaaten verzeichnen die höchsten Durchfallquoten, wobei Hamburg mit 45 Prozent im Jahr 2021 an der Spitze steht. Es folgen Bremen mit 39,4 Prozent und Berlin mit 38,3 Prozent. Im Gegensatz dazu ist die Durchfallquote bei den praktischen Prüfungen im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz mit 25,4 Prozent am niedrigsten.
Stadt-Land-Gefälle: Unterschiedliche Herausforderungen für Fahrschüler
Gleichzeitig steigt die Anzahl der Fahrzeuge in Deutschland kontinuierlich an. Laut dem Umweltbundesamt stieg die Anzahl der zugelassenen Autos von 532 pro 1.000 Einwohner im Jahr 2000 auf 580 im Jahr 2020. Dementsprechend hat auch die Fahrleistung aller Autos zwischen 1991 und 2019 um etwa 30 Prozent zugenommen.
In den Großstädten sind es nicht nur das erhöhte Verkehrsaufkommen und die steigende Anzahl der Fahrzeuge, die Fahranfängern das Leben schwer machen. Die Verkehrsführung mit Pop-Up-Radwegen, Fahrradstraßen und Busspuren ist komplexer geworden und erfordert von den Fahrschülern eine höhere Aufmerksamkeit als in der Vergangenheit. Um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden, müssen sich Fahrschulen und Lehrer auf eine Anpassung der Ausbildungsmethoden und Lehrinhalte konzentrieren.