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Verkehr in Hamburg: Monster-Baustelle regt auf – fünf Jahre Vollsperrung

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Von: Tomasz Gralla

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Der Verkehr in Hamburg kommt wieder zum Stehen. Eine neue Baustelle ärgert diesmal nicht nur Autofahrer, sondern auch Einwohner und Gewerbetreibende.

Hamburg – Die Hamburger sind genervt. In und um die Hansestadt gibt es aktuell rund 700 Baustellen, und der Hamburger Verkehrssenator kündigte bereits an, dass das Chaos noch bis 2030 weitergehen wird. Autofahrer sind machtlos und wütend. Doch nicht nur die. Jetzt stehen auch Gewerbetreibende und Einwohner auf und bilden eine Bürgerinitiative gegen die Baustellenpläne des Hamburger Senats. Konkret geht es dabei um eine geplante fünfjährige Straßensperrung in Wellingsbüttel und Klein Borstel

StadtHamburg
Einwohner:rund 1,841 Millionen
Fläche:755,2 km²
Bürgermeister:Peter Tschentscher

Verkehr in Hamburg durch Vollsperrung behindert

Im Frühjahr 2022 sollen die Straßenbauarbeiten in Wellingsbütteler Weg und Wellingsbütteler Landstaße (nahe des Ohlsdorfer Friedhofs, auf dem unter anderem Altkanzler Helmut Schmidt und die Hamburger Schauspiel-Ikone Jan Fedder liegen) beginnen. Es ist eine Erneuerung des Siels und der Versorgungsleitungen geplant. Die Sanierungen sollen dabei nicht nur fünf Jahre bis zum Sommer 2027 in Anspruch nehmen, sondern erfordern nach aktuellen Plänen der Stadt Hamburg eine Vollsperrung der beiden Straßen, die als wichtige Zufahrtsstraßen für die Fuhlsbütteler Straße und den Maienweg dienen.

Bauarbeiter und ein Bagger auf einer Baustelle in Hamburg und ein Schild der Bürgerinitiative Wellingsbüttel gegen die Baustelle
Wellingsbüttel: Widerstand der Bürgerinitiative gegen die fünfjährige Baustelle am Wellingsbütteler Weg und der Landstraße. (24hamburg.de-Montage) © ig-kleinborstel.de/Jonas Walzberg/dpa

„Fünf Jahre Vollsperrung im Alstertal – nein danke!“. So heißt die Bürgerinitiative, die sich hauptsächlich aus Geschäftsleuten und Einzelhändlern an den Bahnhöfen Kornweg und Wellingsbüttel wie auch dem Gewerbegof Wellingsbütteler Weg zusammensetzt. Die Fuhlsbüttler Straße war erst kürzlich wegen eines Wasserrohrbruchs für 2 Wochen stillgelegt und sorgte so für Verkehrschaos.

Bürgerinitiative gegen Monster-Baustelle in Wellingsbüttel und Klein Borstel

Die Initiative macht deutlich, dass sie die Notwendigkeit der Sanierungsarbeiten nicht nur versteht, sondern auch begrüßt. Was die Gewerbetreibenden aber stört und bei ihnen auf Unverständnis trifft, ist die Art der geplanten Umsetzung der Arbeiten. Ist eine Vollsperrung über fünf Jahre hinweg wirklich notwendig?

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Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) gehe bei seinen Plänen zu rücksichtslos mit den Anwohnern um, kritisiert laut Hamburger Abendblatt der Sprecher der Bürgerinitiative, Guido von Scheffer. Die Gewerbetreibenden fürchten um ihre Existenz. Derart ausufernde Bauarbeiten strapazieren nicht nur die Nerven der Händler, auch die Kunden und Lieferanten könnten sich abwenden. Das würde zu finanziellen Verlusten führen, Entlassungen und vielleicht sogar Insolvenzen.

Verkehr in Hamburg wäre möglich dank einfacher Lösung

Doch es gäbe einen Weg, der die Bauarbeiten erlauben und gleichzeitig die Einzelhändler wie auch Anwohner glücklich stimmen könnte. „Wir möchten eine Regelung wie an der Elbchaussee – eine wechselnde Einbahnstraße“, zitiert das Abendblatt Scheffer. Es sei dem Sprecher der Bürgerinitiative nicht ersichtlich, warum eine Vollsperrung unumgänglich sein solle.

Dabei steht die finale Planung der Stadt für die Umsetzung der Sanierungsarbeiten noch nicht fest. Noch hat die Politik also Zeit, den Nöten und Ängsten der Bürger zuzuhören und entsprechend zu reagieren. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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