Verdi macht weiter Druck: Zwei Tage Warnstreik im Hamburger Gesundheitswesen
Gleich an zwei Tagen ruft die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter der Hamburger Gesundheitseinrichtungen zum Warnstreik auf. Am 14. und 15. März wird gestreikt.
Hamburg – Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht in den Tarifverhandlungen für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes weiter Druck: Sie ruft am Dienstag, 14. März 2023, und Mittwoch, 15. März 2023, die Beschäftigten des Hamburger Gesundheitswesens zum zweitägigen Warnstreik auf. Betroffen sind Krankenhäuser, psychiatrische Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste.
Name: | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft |
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Bekannt als: | Verdi |
Gründung: | 19. März 2001 |
Mitgliederzahl: | 1.857.394 |
Warnstreik in Hamburg: Beschäftigte in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen streiken
Unter dem Motto „Gesundheit ist Gold wert und wir sind es auch“ ruft die Gewerkschaft in einer Mitteilung vom Freitagmittag zum Ausstand in der kommenden Woche auf. Folgen sollen dem Aufruf Tausende Beschäftigte aus folgenden Einrichtungen in der Hansestadt:
- Krankenhäuser und Servicebetriebe der Asklepios Kliniken Hamburg: die Kliniken Altona, Barmbek, Harburg, Nord, St. Georg und Wandsbek, das Westklinikum Hamburg, das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, die Unternehmenszentrale, der Pflegepool, die Kitas
- das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
- alle Beschäftigten in Tochterunternehmen der oben genannten Betriebe, für die der TVöD dynamisch angewendet oder bei denen tarifvertraglich auf den TVöD Bezug genommen wird
- die Schönklinik Hamburg Eilbek, deren Haustarifvertrag im Wesentlichen inhaltsgleich mit dem TVöD ist
Gesundheitspersonal als systemrelevante Gruppe: Verdi will mit Warnstreik mehr Lohn herausholen
Mit dem Gesundheitswesen dreht die Gewerkschaft in den bisher unbefriedigend verlaufenden Tarifverhandlungen nochmal an einer besonders sensiblen Stellschraube. Das weiß auch Verdi. „Pflegekräfte, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Notfallsanitäter*innen, Reinigungskräfte, Laborassistent*innen und alle anderen Berufsgruppen sind systemrelevant. Sie sorgen dafür, dass das Gesundheitssystem funktioniert. Das muss sich natürlich auch im Lohn widerspiegeln“, unterstreicht Hilke Stein, Verdi-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit.
Das Angebot der Arbeitgeber von Ende Februar mit insgesamt fünf Prozent Entgelterhöhung in zwei Schritten 2023 und 2024 sei in Wahrheit eine kräftige Reallohnkürzung und löse viel Wut bei den Beschäftigten aus, heißt es in der Ankündigung weiter. „Auch in den Krankenhäusern gilt: Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müssen die Berufe attraktiver werden. Dazu gehört Anerkennung, die sich nicht nur in warmen Worten ausdruckt.“

Warnstreiks im Gesundheitswesen: Kundgebungen und Demos in Hamburg
Für die Streiktage sind Kundgebungen und Demonstrationszüge geplant. Am ersten Streiktag, dem Dienstag, fahren die Streikenden von ihren Kliniken aus zur gemeinsamen Streikversammlung mit Kundgebung ab 10:00 Uhr vor dem Verdi-Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof. Am zweiten Streiktag, dem Mittwoch, wird in der Hansestadt mehr Präsenz gezeigt: Dann beginnt um 9:30 Uhr die Demonstration auf dem Gänsemarkt und führt anschließend zum Streiklokal im Gewerkschaftshaus.
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Die Warnstreiks werden jeweils vom Beginn der Frühschicht bis zum Ende der Spätschicht dauern, informiert Verdi. In Hamburg und dem gesamten Bundesgebiet ist das der nächste Warnstreik innerhalb weniger Tage. Nach einem 24-Stunden-Warnstreik im HVV, der nach einer Einigung der Parteien am Verhandlungstisch so schnell keine Wiederholung findet, legte der Klima-Streik von Fridays for Future die Innenstadt am 3. März lahm. Zudem wird seit Freitag, 10. März, für mehrere Tage bei der Stadtreinigung und der Staatsoper gestreikt.
Im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Verdi und Bund und Kommunen rund um die Tarifverträge der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst, wurden in Hamburg zudem der Flughafen, die Kitas und die HADAG-Fähren bestreikt.