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Verdi: Kitas, Kliniken & Co – seit gestern Warnstreiks auch in Hamburg

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Von: Kevin Goonewardena

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Bundesweit sind 330.000 Beschäftigte im Bereich Soziale Arbeit aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Diese Bereiche und Träger sind in Hamburg betroffen.

Hamburg Dass zurzeit Tarifverhandlungen für verschiedene Branchen anstehen, dürften vor allem den Flugreisenden in den vergangenen Wochen nicht entgangen sein. Gleich zweimal hatte das Sicherheitspersonal an den deutschen Airports gestreikt, auch am Flughafen Hamburg mussten alle Flüge gestrichen werden. Doch auch in anderen Branchen wurde bereits die Arbeit niedergelegt. So waren Anfang April 2022 durch einen Verdi-Streik in Hamburg die Haspa und weitere Banken geschlossen.

Nun steht die nächste Streikwelle vor der Tür: Ab dem 2. Mai werden in der Hansestadt Hamburg unter anderem die Kitas bestreikt. 25.000 Arbeitnehmer sind aufgerufen, sich am Arbeitskampf zu beteiligen.

Name:Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Gründungsdatum und -ort:19. März 2001 in Berlin
Mitglieder:rund 1,9 Millionen Beschäftigte
Vorsitzender:Frank Werneke (seit 2019)

Verdi Streik Hamburg: Von Jugendamt bis Krankenhaus – diese Bereiche werden bestreikt

Unter dem Motto „Wir sind die Brückenbauer* innen in dieser Gesellschaft“ ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ab dem 2. Mai bundesweit Beschäftigte im Bereich Soziale Arbeit zum Arbeitskampf auf. Die Arbeitsbereiche der zum Streik aufgerufenen Angestellten reichen dabei auch in Hamburg von Kinder- und Jugendämtern, über Beratungsstellen, Jugendhäuser und die Straßensozialarbeit, bis hin zu „sozialpädagogischen Beschäftigten bei ‚fördern und wohnen‘ sowie in den Asklepios Kliniken und im UKE“, wie Verdi in dem Streikaufruf mitteilt.

Demonstration von Pflegekräften des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vor dem Haupteingang des Klinikums
Solidarität mit der Pflege heißt es auf diesem Banner von Protestierenden am Hamburger UKE. Auch in der Woche vom 02. Mai an sind Teile der Beschäftigten des Hamburger Universitätskrankenhauses zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Dieses Mal die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen. Auch andere Einrichtungen in Hamburg werden bestreikt. © Hanno Bode/Imago Images

Sozialarbeiter Streik Hamburg: Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen

Neben einer angemessenen Bezahlung geht es den Streikenden auch um die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsbedingungen im sozialen Bereich gelten schon seit Jahren als besonders schlecht und damit wenig attraktiv. Durch die Coronavirus-Pandemie habe sich die Lage allerorten weiter angespannt, heißt es. Mit drastischen Konsequenzen: Immer mehr Fachkräfte fehlen im Bereich Sozialer Arbeit, was die Bediensteten in dieser Branche laut der Bundesagentur für Arbeit zu den gefragtesten Akademikern überhaupt mache.

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Zu den Faktoren, die die Arbeitsbedingungen in den sozialen Bereichen verschlechtern, zählt Verdi „Arbeitsverdichtung, Personalmangel, zusätzlichen Aufgabenstellungen“ und das Alleingelassen-Sein Bedingungen, die zu „Müdigkeit, Erschöpfung, Frust und Demotivation bei Mitarbeiter*innen und Führungskräften“ führen würden.

Kita Streik Hamburg: Diese Kitas und andere Betriebe werden bestreikt

Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, sollen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter bei Fördern und Wohnen, den Asklepios Kliniken und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) am Montag, 2. Mai 2022, den Anfang machen. Für Mittwoch, 4. Mai 2022, sind der Zeitung zufolge die pädagogischen Fachkräfte der Elbkinder-Kitas, der Rudolf-Ballin-Stiftung, des ASB (Arbeiter Samariter Bund, Anm. d. Red.) und des Studierendenwerkes Hamburg aufgerufen, sich an dem Streik zu beteiligen.

Der soziale Bereich hat das besondere Alleinstellungsmerkmal, dass die Menschen, die dort arbeiten, sehr häufig das Wohl der Menschen, für die sie sich einsetzen, weit vor ihr eigenes stellen. Sie sind die Brückenbauer*innen in unserer Gesellschaft. [...] Diese wichtigen Aufgaben müssen anerkannt, aufgewertet und entsprechend unterstützt werden

Sigrid Ebel, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di HH

Alleine der Träger Elbkinder betreibt insgesamt 184 Einrichtungen in der Hansestadt Hamburg, in denen täglich 32.000 Kinder betreut werden. Den Abschluss der Streikwoche sollen am Donnerstag, 5. Mai 2022, dann die Beschäftigten der Hamburger Behindertenhilfe bilden, berichtet die Mopo. Übrigens: Die nächste Verhandlungsrunde für die rund 330.000 bundesweiten Beschäftigten im Bereich Soziale Arbeit ist für den 16. Mai in Potsdam angesetzt.

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