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Fast jedes Motorrad zu den Harley Days illegal unterwegs

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Von: Sebastian Peters

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24hamburg.de durfte die Autoposer in Hamburg bei ihrer Großkontrolle zu den Harley Days begleiten
24hamburg.de durfte die Autoposer in Hamburg bei ihrer Großkontrolle zu den Harley Days begleiten © Sebastian Peters

Ab 14 Uhr waren die zivilen Polizeiwagen auf Hamburgs Straßen unterwegs. Passend zu den Harley Days in Hamburg haben die Ermittler auch einiges gefunden.

Hamburg – Die Hamburger Harley Days lockten auch 2023 zahlreiche Gäste aus nah und fern in die Hamburger Hansestadt. Von Freitag, 19. Mai 2023, bis zum Sonntag, 21. Mai 2023, waren Biker mit ihren teilweise sehr auffälligen Motorrädern auf und um das Veranstaltungsgelände am Großmarkt unterwegs – und das häufig illegal.

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Polizeikontrolle zu den Hamburger Harley Days – zu laut und zu gefährlich

Ab 14 Uhr waren gleich drei zivile Fahrzeuge der Polizei Hamburg rund um den Großmarkt an der Amsinckstraße im Einsatz. Ihr Ziel: nicht zulässige, zu laute und gefährliche Motorräder. Von spitzen Anbauteilen, die bei einem Verkehrsunfall mühelos ein Bein aufschneiden könnten, hin zu lauten Auspuffanlagen, die vergleichbar sind mit dem Lärm eines Düsenjets.

Die beiden auffälligen Motorräder wurden direkt an der Amsinckstraße angehalten. Auffällig: viel zu laut und sehr scharfe Anbauteile
Die beiden auffälligen Motorräder wurden direkt an der Amsinckstraße angehalten. Auffällig: viel zu laut und sehr scharfe Anbauteile © Sebastian Peters

Und lange mussten die geschulten Einsatzkräfte nicht suchen. Direkt nach dem Start hielten die Beamten zwei auffällige Motorräder direkt an der Amsinckstraße an. Beide waren nach einer ersten Messung zu laut. Eins der beiden Motorräder hatte dazu auch noch mehrere scharfe und spitze Anbauteile verbaut. Aufgrund dessen, dass vermutlich die Betriebserlaubnis durch die gefundenen Mängel erloschen war, mussten die Biker zur TÜV-Prüfstelle in den Brackdamm.

Gut zu Wissen:

Zu den Harley Days hat die Polizei extra mehrere Sachverständige agitiert, die direkt nach der Sicherstellung die Fahrzeuge kontrollieren. Dies hat den Vorteil, dass z. B. Geräuschmessungen gleich gerichtlich verwertbar erstellt werden können und die Besitzer der Fahrzeuge diese anschließend direkt mitnehmen dürfen.

Hätte die Polizei diese Sachverständigen nicht agitiert, hätten die Besitzer die Fahrzeuge erst in der kommenden Woche wieder erhalten können.

Bereits wenige Minuten nachdem die beiden auffälligen Motorräder durch ein Polizeimotorrad zur TÜV-Prüfstelle zum Brackdamm geführt wurden, hielten die Polizisten wieder ein Motorrad an. Auch hier war die Lautstärke auffällig und gefährliche Veränderungen am Fahrzeuge wurden festgestellt. Die Konsequenz – die alte Harley musste ebenfalls zur TÜV-Prüfstelle.

Kontrollierte Motorradfahrer haben kaum Einsicht – Schaulustige ebenfalls mit wenig Verständnis

Die betroffenen Biker zeigten sich häufig weniger verständlich für die Überprüfung durch die Polizei. „Sie sollen sich lieber um echte Verbrecher kümmern“, so ein betroffener Biker, dessen Betriebserlaubnis auf der Kippe stand. Ein Schaulustiger, der kurz neben der Kontrolle stehenblieb, sagte: „Die Polizei soll sich lieber um Kinderschänder kümmern“.

Besonders gefährlich, insbesondere für den Fahrer selbst, ist dieser offenen Antriebsriemen. Der Fahrer hat den Schutz speziell für die Harley Days demontiert.
Besonders gefährlich, insbesondere für den Fahrer selbst, ist dieser offenen Antriebsriemen. Der Fahrer hat den Schutz speziell für die Harley Days demontiert. © Sebastian Peters

Dennoch – obwohl die Motorradfahrer wenig Verständnis hatten, blieb die Stimmung während der Kontrolle und auch bei der weiteren Überprüfung beim TÜV freundlich. Niemand wurde gegenüber den Polizisten oder den TÜV-Prüfern „laut“ oder unsachgemäß. Die verstärkten Kontrollen haben aber deutlich gezeigt, dass beinahe jede Harley oder andere auffällige Motorräder mindestens einen Mangel aufweisen – häufig, weil die Maschinen einfach zu laut sind.

Bei der Abschlusstour haben rund 5000 Biker teilgenommen
Bei der Abschlusstour haben rund 5000 Biker teilgenommen © Markus Scholz/dpa

Trotz der Großkontrollen der Polizei Hamburg fuhren am Sonntag zum Abschluss der 20. Hamburger Harley Days 5000 Bikes quer durch Hamburg. Den mehrere Kilometer langen Biker-Trupp haben diesmal unter anderem Star-Tätowierer Randy Engelhard, Kitesurfer Linus Erdmann, Schauspieler Simon Böer, der einstige Udo-Lindenberg-Leibwächter Eddy Kante und Kiez-Kult-Türsteher Fabian Zahrt angeführt.

An den drei Tagen der Harley Days konnte der Veranstalter, die Bergmann-Gruppe, mehr als 60 000 Menschen und 20 000 Motorräder auf dem Gelände rund um den Hamburger Großmarkt begrüßen. „Wir sind total happy. Das Wetter hat super gepasst, kein Tropfen Regen“, sagte die Sprecherin weiter. Sie habe auch keine Vorfälle oder Unfälle registriert.

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