Neue Linien für Hamburgs S-Bahn: Tausende müssen auf einmal täglich umsteigen

Das S-Bahn-Netz in Hamburg soll besser werden. Angekündigt wurde der Umbau des Liniennetzes bereits 2022. Nun ist auch klar: Tausende müssen dann täglich öfter umsteigen.
Hamburg – Die Hansestadt Hamburg kämpft an vielen Stellen mit einem überlasteten S-Bahn-Netz – und viele Reisende kämpfen täglich mit. Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember soll nun alles besser werden, das haben Betreiber Politik bereits im vergangenen Jahr angekündigt und versprochen: „Wir erfinden das S-Bahn-Fahren in Hamburgs neu.“
HVV S-Bahnen bekommen neue Linien
Das Ziel, der Hamburg-Takt, soll für mehr Pünktlichkeit und weniger Stress sorgen. Auch dem Klima sollen die Änderungen zugutekommen. Konkret soll es im gesamten S-Bahn-Netz übersichtlichere Linienverläufe, mehr Zeit zum Aus- und Einsteigen und mittelfristig auch mehr Langzüge geben. Insbesondere in Hamburgs Süden auf der S3 werde es Verbesserungen geben, teilte die S-Bahn zuletzt mit. Der Halt am Hauptbahnhof und in Altona sollen ebenfalls profitieren, heißt es weiter.

Wer allerdings aus Richtung Bergedorf beispielsweise zu den Landungsbrücken fahren will, muss künftig umsteigen – und zwar am Hauptbahnhof von der neu gestalteten Linie S2 in die verkürzte Linie S3 oder die S1. Wirklich stressig soll aber auch das nicht sein. Laut der Bergedorfer Zeitung werde der Umstieg „bahnsteiggleich“ und „ohne Zeitverlust“ gelingen. Das versicherte ein Bahn-Sprecher dem Blatt. 4300 Menschen seien von diesem Linien-Wechsel betroffen, insgesamt sollen im neuen S-Bahn-Netz demnach 17.000 Reisende umsteigen, die das aktuell noch nicht müssen.
Bergedorf-Reisende sollen künftig trotz Umstieg stressfreier in die City gelangen
Laut S-Bahn-Erhebungen solle sich diese Zahl aber an anderen Stelle nahezu wieder ausgeglichen. Zwei Prozent mehr Umstiege stünden ab Dezember 2023 an. Wett gemacht werde der Ärger über diese Zahl durch die sonstigen Änderungen um Linienverkehr – zum Fahrplanwechsel und in den kommenden Jahren nach und nach einen reibungsloseren Ablauf bei der S-Bahn im Osten Hamburg ermöglichen sollen. Insgesamt fuhren S- und U-Bahnen im gesamten Stadtgebiet zuletzt bereits meist pünktlich.
Vor allem am Hauptbahnhof, dem Einstiegstor von Bergedorf in die Stadt, lasse sich das Konzept klar aufzeigen, so die Pläne der S-Bahn. Die Züge hätten dort und in Altona künftig eine längere Haltezeit, Anschlüsse ließen sich demnach besser erreichen. Auch gebe es an beiden Knotenpunkten künftig weniger Kreuzungen von Zügen. „Das bedeutet, dass zwei in verschiedene Richtungen fahrende Züge denselben Streckenabschnitt seltener als heute beanspruchen und daher weniger warten müssen“, heißt es weiter. Deutliche Zeitersparnisse seien die Folge.