Ukrainischer Botschafter Melnyk: Hamburger Linke soll die „Klappe halten“
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bekundet via Twitter seine Unterstützung für das umstrittene Asow-Regiment – und reagiert auf Kritik dünnhäutig.
Hamburg – Am 20. März 2022 schrieb der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk via Twitter, Mariupol werde „mutig verteidigt vom Asow-Regiment“. Es war nicht das erste Mal, dass er seiner Bewunderung für die rassistische Gruppierung freien Lauf ließ. Das bezeugt sein Twitter-Profil bereits ein Tag zuvor. Er bittet die „Tagesschau“, jegliche kritische Berichterstattung zu unterlassen. Sie solle „endlich das Asow-Regiment in Ruhe“ lassen. Hamburgs Linken-Politiker Fabio di Masi reagiert nun mit deutlicher Kritik – und wird von Melnyk aufgefordert, die „Klappe zu halten“.
Ukrainischer Botschafter in Deutschland: | Andrij Melnyk |
Geboren: | 7. September 1975 (Alter 46 Jahre), Lwiw, Ukraine |
Ausbildung: | Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw |
Amt: | Botschafter der Ukraine in Deutschland seit 2014 |
Ukrainischer Botschafter Andrij Melnyk beschimpft Hamburger Linken-Politiker auf Twitter
Am 19. März 2022 setzte Andrij Melnyk einen Tweet ab, der für Gesprächsstoff sorgen sollte. Adressiert an den Twitter-Kanal der Tagesschau schrieb der ukrainische Botschafter: „Lassen Sie doch endlich das Asow-Regiment in Ruhe“. Es sei ein „russisches Fake-Narrativ“, heißt es seitens Melnyks, der unlängst als Unterstützer des ultrarechten Asow-Regiments* gilt.
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Seine Worte sollten nicht unkommentiert bleiben. In den Kommentarspalten ist das Feedback mehr als gespalten. Einer seiner größten Kritiker ist der Hamburger Fabio di Masi, Politiker der Linken und etwa von 2017 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. „Im Krieg stirbt als Erstes die Wahrheit“, hinterlässt der 42-Jährige auf seinem Twitter-Profil. Seine weitere Antwort holt zum Rundumschlag gegen Melnyk aus. Er erinnert, dass das Asow-Regiment „mit Nazi-Flaggen posiert und gefährliche Faschisten in den eigenen Reihen duldet“. Andrij Melnyk „lügt sich die Welt zurecht“, lautet das Fazit von di Masi.

Hamburger Linken-Politiker kontert: Im Gegensatz zu Melnyk „weder Oligarchen noch Faschisten hofiert“
Der Schlagabtausch geht wenig später in die nächste Runde. Andrij Malnyk entgegnet di Masi, er solle „lieber die linke Klappe halten“. Gemeint sei der ehemalige Bundestagsabgeordneten gleichermaßen wie „all seine Kumpels“. So beschuldigt er die Linke, „Kriegsverbrecher Putin und dieses grässliche aggressive Russland Jahrzehnte hofiert“ zu haben. Noch heute will der ukrainische Botschafter ein solches Verhalten seitens der Linken festgestellt haben.
Die Antwort von Hamburger Fabio de Masi lässt nicht lange auf sich warten. Er hätte im Gegensatz zu Melnyk „weder Oligarchen noch Faschisten hofiert“, lässt er in der darauffolgenden Reaktion auf Twitter verlauten. Weitere Tweets, die sich mit den Worten und der Person des ukrainischen Botschafters beschäftigten, folgten. So bezieht sich der Hamburger unter anderem auch auf Wladimir Putins* Behauptung, der Krieg gegen die Ukraine* verfolge die Intention, die Ukraine entnazifizieren zu wollen. *24hamburg.de, fr.de und kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.