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Folgen vom Ukraine-Krieg: Über 12.000 Flüchtlinge suchen Jobs in Hamburg

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Von: Lia Stoike

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Durch den Ukraine-Krieg stieg die Arbeitslosigkeit 2022 in Hamburg an. Viele Flüchtlinge sind auch jetzt ohne Jobs, aber es gibt Hoffnung.

Hamburg – Der Jahresrückblick der Agentur für Arbeit Hamburg zeigt auf den ersten Blick schockierende Zahlen: Aktuell sind 12.185 Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Suche nach einem Job. Fast die Hälfte davon ist arbeitslos gemeldet. Gerade mal 5.000 von den mehr als 42.000 Flüchtlingen haben in Hamburg beruflich Fuß gefasst. Doch die Agentur für Arbeit Hamburg zeigt sich optimistisch.

Name:Agentur für Arbeit Hamburg
Adresse Hauptsitz:Kurt-Schumacher-Allee 16, 20097 Hamburg
Hotline:0800 4555500, Montag bis Freitag: 8:00 - 18:00
Öffnungszeiten:Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 7:45 - 12:15, Mittwoch: geschlossen, Donnerstag zusätzliche Öffnungszeit: 15:00 – 17:00

Arbeitslosigkeit Hamburg: „Arbeitsmarkt strotzt vor Selbstbewusstsein“

„Die Gesamtbilanz ist eigentlich sehr gut“, sagt Knut Böhrnsen, Pressesprecher der Agentur für Arbeit. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2022 bei 6,9 Prozent und somit nur 0,3 Punkte über dem Wert vom Vorjahr. Der Pressesprecher betont: „Der Hamburger Arbeitsmarkt strotzt vor Selbstbewusstsein.“ Besonders Arbeits-, Fach- und Führungskräfte werden gesucht, so Böhrnsen. Arbeitsplätze seien in allen Branchen zu besetzen: Gastronomie, Hotellerie, IT, Gesundheitswesen, Industrie, Handwerk, Logistik auf der Straße, Schiene, zu Wasser und in der Luft.

Arbeitlose warten in einer Schlage im Gebäude der Agentur für Arbeit Leipzig.
Der Ukraine-Krieg hatte einen erheblichen Einfluss auf die Hamburger Arbeitslosenquote des vergangenen Jahres. (Symbolbild) © dpa/Hendrik Schmidt

Es gebe keine Zeichen aus der Wirtschaft, die auf Kurzarbeit, Massenentlassungen oder höhere Arbeitslosigkeit hindeuten. „Zögen wir Zahlen der Geflüchteten vom aktuellen Bestand der Arbeitslosen ab, wären wir bei 69.433 gemeldeten Arbeitslosen in Hamburg.“ Das sei beinahe der alte Stand vor der Corona-Pandemie. Damals lag dieser zwischen 66.000 und 67.000 Hamburgern ohne Job. Was nötig ist, um rechtzeitig Arbeitslosengeld zu bekommen, lesen Sie hier.

Schriftlich und mündlich: Mit Sprachschwierigkeiten schlechtere Karten am Arbeitsmarkt

„Ukrainische Geflüchtete werden über Sprach- und Integrationskurse für den hiesigen Arbeitsmarkt fit gemacht“, sagt Böhrnsen. 6.200 nehmen derzeit an diesem Angebot teil. Das sei wichtig, so Böhrnsen. Bei der Jobsuche haben Bewerber mit Sprachschwierigkeiten sowie Bewerber mit gesundheitlichen Einschränkungen oder An- oder Ungelernte schlechtere Karten. Die Kurse für Geflüchtete seien kostenlos, heißt es auf der Website des Jobcenters Hamburg. Neben Unterstützung für ukrainische Frauen im Alltag sollen auch ein Erstorientierungskurs sowie ein Berufssprachkurs erleichtern, in Hamburg anzukommen.

Der Hamburger Arbeitsmarkt strotzt vor Selbstbewusstsein.

Knut Böhrnsen, Pressesprecher der Agentur für Arbeit

Auch Jobmessen für Ukrainer und Ukrainerinnen sollen die Suche nach einem Arbeitsplatz erleichtern. „Wir haben vergangenes Jahr zweimal den sogenannten Marktplatz der Begegnungen durchgeführt“, sagt Peter Feder, Pressesprecher der Handelskammer Hamburg. Hier können Jobsuchende mit Unternehmen ins Gespräch kommen und Informationen erhalten. Der nächste Marktplatz der Begegnungen ist am Montag, 20. März 23, von 9:00 bis 13:00 Uhr. Interessierte könnten sich unter marktplatz@hk24.de anmelden. Der Hamburger Senat äußerte sich nicht zum Thema.

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