U5 Hamburg: Endlich! Baustart der Strecke und 20 neuen, futuristischen Stationen
Mit der U5 startet Hamburgs Megaprojekt Ende des Jahres. Alle Infos zum Verlauf der U5, den Milliardenkosten, jahrzehntelanger Bauzeit und Kritik von Naturschützern.
Hamburg – Wer zurzeit aus Bramfeld, Steilshoop oder Winterhude mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt möchte, muss in den meisten Fällen eins tun: Den Bus zur nächsten U- oder S-Bahnstation nehmen oder gleich dorthin laufen. Das wird sich nun ändern: Denn ab Ende dieses Jahres errichtet die Hochbahn die neue U-Bahn-Linie U5. Diese wird von Bramfeld durch die östlich der Alster gelegenen Stadtteile, weiter über die Uni, den Grindel und das UKE in einem Bogen bis nach Stellungen zu den Arenen geführt.

Neue U-Bahnlinie U5: Länge, Bauzeit, Kosten

Rund 20 Kilometer wird die neue Linie nach ihrer Fertigstellung sein, gebaut wird in mehreren Abschnitten. Alleine der östliche Streckenabschnitt von Bramfeld zur City Nord wird mehr als 1,7 Milliarden Euro kosten. Die Bauarbeiten sollen hier noch Ende 2021 starten. 270.000 Fahrgäste täglich, so das Ergebnis eines Berechnungsmodells, soll die U5 einmal transportieren. Das entspräche einem Zuwachs an Fahrgästen für die Hochbahn von etwa einem Drittel. Auf 45.000 Menschen die nach Fertigstellung des Gesamtprojekts Ende der 2030er Jahre das Auto gegen die U-Bahn eintauschen, hofft der Senat.
U5 bekommt vollautomatische Züge und futuristische Architektur

Rund 20 neue Stationen werden bis zur Fertigstellung des Gesamtprojekts U5 errichtet werden. Erstmals erhalten auch die Trabantenstadt Steilshoop, die Universität, das Grindelviertel, der Winterhuder Kiez um Kampnagel (Jarrestraße, Beethovenstraße) oder das Universitätsklinikum (UKE) einen Anschluss an das städtische U-Bahnnetz. Letztere wird mit prognostizierten 35.000 Fahrgästen die meist frequentierte der neuen Linie sein. Die Gestaltung der Stationen ist dabei äußerst futuristisch, wie Entwürfe zeigen. Die U-Bahnen werden zudem vollautomatisch verkehren – wie etwa der Skytrain am Düsseldorfer Flughafen.
BUND kritisiert Pläne der neuen U-Bahn-Linie U5
Den Planern war der Vergleich Stadtbahn/U-Bahn ganze fünf Zeilen wert.
Die Naturschutzorganisation BUND kritisierte die Pläne. Der Chef des Hamburger Landesverband sieht ein Missverhältnis bei prognostizierten Kosten und dem Nutzen der neuen Linie. So würde der erste Abschnitt am Ende mehr kosten, als er gemeinwirtschaftlich bringen würde. Der BUND kritisierte zu dem, dass die Alternative einer Wiederbelebung der Straßenbahn, die noch bis in die 1970er Jahre in Hamburg fuhr, nicht ernsthaft zur Debatte stand. Auch die Klimafreundlichkeit des Megaprojekts HVV U5 stellen die Umweltschützer in Frage.
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Kritik kommt auch von der Linken
Auch Die Linke übt Kritik. Sie hält die neu berechneten Zahlern von 500.000 Ein- und Aussteigern (bisher 380.000) für unrealistisch. Denn das würde bedeuten, dass im Einzugsgebiet um eine Haltestelle die Hälfte aller dort lebenden Menschen die neue U-Bahnlinie U5 nutzen müssten. Dabei sei dieser Wert selbst in der Kernstadt nicht höher als ein Viertel. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.