Studie: Dicke Männer anfälliger für schwere Covid-19-Verläufe
Das Körpergewicht eines Menschen kann den Krankheitsverlauf einer Coronavirus-Infektion erheblich beeinflussen. Wer an Fettleibigkeit leidet, ist mehr gefährdet.
Hamburg – Wo das Coronavirus ist, da sind auch Studien nicht weit. So wie zum Beispiel die, dass der Biontech-Impfstoff nur gering gegen die neue Omikron-Variante hilft. Oder die, dass gegen Corona geimpfte Personen deutlich angsteckender sind als angenommen. Oder aber eine weitere, die besagt, dass Ungeimpfte an neun von zehn Corona-Infektionen beteiligt sind. Logisch, schließlich will die Pandemie, die die Welt seit März 2020 in Atem hält und Hamburg gerade erst die empidemische Notlage beschert hat, ausreichend erforscht werden.
Hinzu gesellt sich jetzt eine weitere Studie. Die kommt aus der Hansestadt Hamburg selbst. Und kommt in Sachen Corona-Infektionen zu einem ganz deutlichen Ergebnis. Zu welchem – das verrät 24hamburg.de nachfolgend.
Krankenhaus in Hamburg: | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) |
Adresse: | Martinistraße 52, 20251 Hamburg |
Mitarbeiter: | 14.100 |
Betten: | 1738 (davon 210 im Universitären Herzzentrum Hamburg und 68 in der Martini-Klinik) |
Wahrscheinlichkeit Corona schwerer Verlauf: UKE legt gemeinsam mit Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie neue Studie vor
Zuletzt hatte Hamburg mit einer Studie auf sich aufmerksam gemacht, in der es um diejenigen geht, die mit der Pandemie am meisten zu tun haben: Ärzte, Ärztinnen und das Pflegepersonal. Selbige leiden nicht erst seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unter schlechten Arbeitsbedingungen. Jetzt aber umso mehr: Es droht nach der Coronavirus-Pandemie eine Kündigungswelle. Zuletzt hat sich in dieser Angelegenheit das Personal des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu Wort gemeldet.
Die UKE-Mitarbeiter haben einen Brandbrief verfasst, der An- und Aussagen enthält, wie sie deutlicher eigentlich nicht sein könnten. Daraus folgen nun schon erste Besetzungsprobleme im UKE Hamburg. Vom UKE kommt nun auch eine Studie zum Coronavirus und der Covid-19-Erkrankung.

Die Studie besagt: Übergewicht begünstigt schwere Verläufe der Covid-19-Erkrankung nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Oder kurz und knapp auf den Nenner gebracht: Dicke Männer haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf.
Die Hamburger Studie zeigt, dass das Körpergewicht den Krankheitsverlauf bei einer Corona-Infektion erheblich beeinflussen kann. Und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie mit Lockdowns und Ausgangssperren, also viel Essen und wenig Bewegung, hat die Plauze beim einen oder anderen doch merklich zugenommen, wie Hamburgs Mediziner vor einiger Zeit konstatierten.
UKE Hamburg: Dicke Menschen anfälliger für schwere Verläuft mit dem Coronavirus – das ist der Auslöser
Aber: Die Rolle des Fettgewebes für die Virusvermehrung war bislang zu großen Teilen noch nicht geklärt, wie die Hamburger Morgenpost mit Berufung auf die neuste Studie, an der neben dem UKE Hamburg auch am Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) in Hamburg, wo am Samstag, 18. Dezember 2021, über 11.000 Menschen bei einer Corona-Demo auf die Straße gegangen sind, beteiligt ist. Die Hamburger Studie ändert diesen Status quo nun und beweist: Fettgewebe ist anfälliger für eine Infektion mit dem Coronavirus
„In Fettgewebsproben vieler verstorbener Patienten konnten wir das Virus in hoher Anzahl nachweisen, wobei es eine klare Tendenz gibt, dass insbesondere übergewichtige Männer mehr SARS-CoV-2-Viren im Fett haben“, erklärt Dr. Jörg Heeren, einer der Autoren der Studie vom UKE, in der Mopo. Auch bei Frauen wurden die Viren in Fettgeweben nachgewiesen. Bei ihnen gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Fettmasse und Virus-Spiegeln gab, so die Studie aus Hamburg. Die Hansestadt übrigens tanzt in Sachen 2G-Plus für Geboosterte aus der Reihe.
Wahrscheinlichkeit Corona: Schwerer Verlauf von Covid-19-Erkrankungen bei Menschen mit Fettleibigkeit überdurchschnittlich schwer – gibt‘s bald Hilfe?
„Das Virus gelangt aus der Lunge in das Fettgewebe, wo es dann die Fettzellen infiziert und interessanterweise auch den Fettstoffwechsel der Zellen beeinflusst“, erklärt Dr. Jörg Heeren vom UKE die Studie aus Hamburg, wo es mehr als 20 neue Impfzentren für Corona-Impfungen und zum Boostern gibt. Dieser Umstand, so Heeren in der Hamburger Morgenpost weiter, führe dazu, dass Covid-19 bei stark übergewichtigen Patienten überdurchschnittlich schwer verlaufe. Gibt es aber vielleicht bald eine Möglichkeit der höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf Herr zu werden?
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Wie die Mopo berichtet konnte bei Tierversuchen mit Hamstern die Virenvermehrung in den Fettzellen mit Hilfe von Hemmstoffen verhindert werden. Bevor diese Hemmstoffe allerdings auch bei Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, eingesetzt werden, müssen weitere Tests erfolgen. Um eine überschießende entzündliche Reaktion des Immunsystems zu verhindern. „Diese wichtige Fragestellung muss zunächst in präklinischen Tiermodellen untersucht werden, bevor der potentielle Nutzen dieser Medikamente in Patienten getestet werden kann“, so UKE-Mediziner Dr. Jörg Heeren.
Wahrscheinlichkeit Corona schwerer Verlauf nach Alter
Laut Divi-Intensivregister sind ungefähr über 60 Prozente der Covid-19-Fälle auf den Intensivstationen über 60 Jahre alt. Menschen über 70 Jahre machen etwas mehr als 30 Prozent der Gesamtbelegung aus. Während zwischenzeitlich im August die 30 bis 39-Jährigen die drittgrößtes Gruppe der Intensivpatienten ausmachten hat sich dieser Trend wieder umgekehrt. Der Großteil der Intensivpatienten mit Covid-19 ist derzeit wieder über 50 Jahre alt. Die Unter-50-Jährigen machen lediglich 16,8 Prozent aus (Stand: 21. Dezember 2021).
Die Debatte um das Impfen von Kindern wurde durch die seltenen schweren Verläufe von jungen Menschen stark angeheizt. Die Anzahl der schweren Verläufe nach Impfung oder sogar nach Booster-Impfung ist derzeit unklar aufgrund von Fehlern in der Statistik.
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Die Ergebnisse der Studie aus Hamburg wurden in der neusten Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ veröffentlicht. In Hamburg selbst rief die Bürgerschaft gerade erst die epidemische Lage aus. An der Universität Mainz läuft weiterhin die Gutenberg Covid-19-Studie. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.