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Tierpark Hagenbeck: Mitarbeiter streiken für bessere Arbeitsbedingungen

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Von: Christian Einfeldt

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Warnstreik im Tierpark Hagenbeck: Hintergrund ist die Forderung nach einem neuen Tarifvertrag, aber auch ein zerrissenes Verhältnis hinter den Kulissen.

Hamburg – Nach Angaben der Stadt Hamburg punktet der Tierpark Hagenbeck seit über 100 Jahren mit „Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und neuen Möglichkeiten artgerechter Tierhaltung“. Mehr als 210 Tierarten, über 1.800 verschiedene Tiere sollen den Rundgang im Tierpark Hagenbeck für Jung und Alt besonders machen.

Insbesondere die Sommerferien bieten sich für einen Spaziergang mit der Familie durch Hamburgs bekannten Zoo an – während im Hintergrund jedoch mächtig brodelt. Nach Berichten des Hamburger Abendblatts gilt das Verhältnis innerhalb der Eigentümerfamilie Hagenbeck als äußerst angespannt. Inmitten der Sommerferien werden nun auch die Gräben zwischen Belegschaft und Geschäftsführung immer tiefer. Die Gewerkschaft IG Bau ruft die Beschäftigten am Mittwoch, dem 3. August, zum Streik auf.

Zoo in Hamburg:Tierpark Hagenbeck
Adresse:Lokstedter Grenzstraße 2, 22527 Hamburg
Fläche:19 Hektar
Anzahl der Tiere:14.300

Tierpark Hagenbeck: Gewerkschaft ruft am 3. August zu Warnstreik auf

In jüngster Vergangenheit zog ein Streit am Hamburger Hafen große Kreise. Erst nach einem zweitägigen Warnstreik setzten Verdi und die Hafenbetriebe die Tarifgespräche fort. Es sind Unstimmigkeiten, die mittlerweile in die achte Verhandlungsrunde gehen. Viel Gesprächsbedarf – rund 20 Kilometer vom Hafen entfernt ist das nicht anders: Im Tierpark Hagenbeck zieht man inmitten eines lang andauernden Streits zwischen Belegschaft und Geschäftsführung ähnliche Konsequenzen. Die Gewerkschaft IG Bau, die nach Berichten des Hamburger Abendblatts einen Großteil der Hagenbeck-Beschäftigten vertritt, ruft am 3. August 2022 zum Warnstreik auf.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist noch unklar, wie viele Mitarbeiter sich dem Streik anschließen werden. Wenn die Belegschaft zwischen 10 Uhr und 12 Uhr streiken, sollen die Unstimmigkeiten nach NDR-Berichten jedenfalls nicht Grund für eine potenzielle Gefährdung des Tierwohls sein. Demnach werden die Tiere auch in dieser Zeit verpflegt. Hintergrund des angekündigten Warnstreiks: Einerseits fordert man einen neuen Rahmentarifvertrag. Andererseits ist der Streik jedoch auch Ausdruck eines langen Konflikts zwischen Beschäftigten und Geschäftsführer Dirk Albrecht.

Ein Elefant im Außengehege des Hamburger Tierparks Hagenbeck.
Tierpark Hagenbeck: Die Gewerkschaft IG Bau ruft am 3. August zum Warnstreik auf. (Symbolbild) © Daniel Bockwoldt/dpa

Warnstreik im Tierpark Hagenbeck: Beschäftigte fordern bessere Arbeitsbedingungen

Wie der NDR berichtet, geht die Gewerkschaft davon aus, dass sich ein Großteil der Hagenbeck-Belegschaft dem Warnstreik, anschließen wird. Konkret könnte das bedeuten, dass rund 135 Mitarbeiter die Arbeit zumindest vormittags ruhen lassen. Wer ursprünglich vorhatte, am 3. August Hamburgs bekannten Zoo zu besuchen, muss als Gast also entsprechend viel Zeit und Geduld mitbringen.

Die Beschäftigten wollen zwischen 10 Uhr und 12 Uhr ein Zeichen setzen – für höhere Löhne und dafür, dass mehr Ausbildende nach der Lehrzeit übernommen werden. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte André Grundmann, Regionalleiter der Gewerkschaft IG Bau: „Wir haben den Geschäftsführer zu Tarifverhandlungen aufgefordert, weil es keine einheitlichen Regelungen bei der Bezahlung und bei den Urlaubstagen gibt.“ Thema wird jedoch wohl auch ein weiteres Mal das belastete Verhältnis hinter den Kulissen im Tierpark Hagenbeck sein.

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Medienberichten zufolge könnte sich der Warnstreik also auch gezielt gegen den Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht und sein Verhalten gegen seine Beschäftigten richten. Das Hamburger Abendblatt beschreibt ein zerrissenes Verhältnis, das mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft beschäftigt.

Während Albrecht wiederum einen gezielten Angriff gegen sich wittert, wird dem Geschäftsführer bereits seit mehreren Monaten Schikane vorgeworfen. Zudem hätte er in Zeiten der Corona-Pandemie Überweisungen des Kurzarbeitergeldes nur unregelmäßig getätigt. Ein weiter Vorwurf: Er würde bewusst die Arbeit des Betriebsrats behindern. Nach Berichten des Abendblatts laufen auch diesbezüglich Ermittlungen.

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