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Chaos auf Alster – Hamburg greift durch: „Die Natur wird es danken“

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Von: Bona Hyun

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Paddler, Ruderer und Tretbootfahrer drängen sich bei gutem Wetter auf der Alster. SPD und Grüne wollen ein Konzept vorlegen und das Chaos abmildern.

Hamburg – Das Chaos auf der Alster bereitet der Stadt Hamburg schon länger Probleme. Bei sonnigem Wetter ist das Gedränge auf der beliebten Alster groß. Mehrmals wollte Hamburg durchgreifen – jetzt fordern SPD und Grüne bei der nächsten Bürgerschaftssitzung ein neues Konzept, um das Gedränge in den Griff zu bekommen. Stadtentwicklungspolitiker wollen Hamburger zudem auf andere Wasserstraßen aufmerksam machen und anderer Hamburger Gebiete fördern, die sich für Freizeitsport und Erholung eignen. Bis 2024 soll der Senat ein entsprechendes Konzept vorlegen, wie der NDR berichtet.

Stadt in Deutschland:Hamburg
Fläche:755,2 km²
Höhe:3 m
Bevölkerung:1,841 Millionen (2019)

Für weniger Chaos auf der Alster: SPD und Grüne fordern Konzept bei Bürgerschaftssitzung

Mehr Sicherheit und Entlastung der Alster – dafür wollte Hamburg vergangenes Jahr sorgen und schaltete sogar die Polizei Hamburg gegen das Chaos auf der Alster ein. Bis 2024 soll ein neues Konzept vorliegen, welches „städtebauliche Situation, die Nutzerinteressen und ökologischen Aspekte gleichermaßen berücksichtigt und miteinander verbindet“, zitierte der NDR stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD, Martina Koeppen. Laut Abendblatt-Information soll der Antrag am 24. August auf der Tagesordnung des Hamburger Landesparlamentes stehen.

Standup-Paddler und Segelboote auf der Alster
Chaos auf der Alster: SPD und Grüne fordern ein neues Konzept, welches das Gedränge in den Griff bekommt und auf andere Gewässer aufmerksam macht. © Georg Wendt/dpa

Chaos an Alster: SPD und Grüne wollen Hamburger auf andere Gewässer aufmerksam machen

Mit dem Antrag wollen die SPD und die Grüne sich für ein nachhaltiges Entwicklungskonzept einsetzen und die Nutzung verschiedener Wasserwege prüfen. Daraus abgeleitet Maßnahmen sollen die bislang ungenutzten Kanäle zu Wasserwegen mit hohem Erholungs- und Freizeitwert machen, berichtete das Abendblatt. Denn in Hamburg gebe es noch mehr attraktive und vernachlässigte Wasserflächen, als das beliebte Alstergewässer. Zu den noch unentdeckten, aber für Freizeitnutzung geeignete Gewässer gehören laut Ulrike Sparr (Grüne) die Kanäle der Bille und die Wasserflächen in Wilhelmsburg.

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Koeppen möchte dem Abendblatt zufolge die wenig beachteten Wasseranlagen abseits der Alster durch urbane und maritime Entwicklungsprojekte beheben. In Hamburg könne man lernen, mit viel „Know-how Anforderungen des Elements Wasser städtebaulich, technisch und landschaftlich verantwortungsvoll umzugehen“, so Koeppen gegenüber dem Abendblatt. Bereits vorliegende Konzepte und Projekte sollen ausgewertet werden, um sie innovativ in das Entwicklungskonzept einzubeziehen. Ein Beispiel wäre das Konzept für den neuen Billepark am Stadteingang Elbbrücken.

Bei Chaos auf der Alster kommt es zu gefährlichen Vorfällen, die der Natur schaden

Mehrfach wurde die Chaos-Situation auf der Alster kritisiert und aufgegriffen. Vergangenes Jahr hatte sich der ehemalige Ruderer Christian Dahlke aus Hamburg beschwert. Seiner Einschätzung nach könnte es bei dem Chaos auf der Alster bald Tote geben werde. Rudernde und Schwimmende würden nur knapp aneinander ausweichen können.

Reaktionen auf Facebook zeigen, wie aufgeladen die Stimmung ist:

Auch Schwanenexperten machen sich Sorgen, da Paddler Küken auf der Alster ärgern und es zu schlimmen Szenen kommt. Die hohe Nutzung der Alster störe die Vögel beim Brüten, schade der Natur und führt zu gefährlichen Zwischenfällen zwischen Booten, Alsterschiffen und Badenden, so Sparr laut dem Abendblatt. Viele Wasservögel hätten ihre Brutplätze verlagert oder ihr Verhalten geändert, weil tagsüber so viel los ist auf der Alster. Schwimmende Schilf-Inseln sollten Hamburger davon abhalten, zu nah an die Näster der Vögel und über die Wasserpflanzen fahren. Viele Menschen seien sich nicht über die Folgen ihrer Handlungen bewusst.

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