Schüsse an Schule: Tatverdächtige (13/16) festgenommen – Handgranate gefunden!

Amok-Alarm in der Stadtteilschule Süderelbe. Unbekannte schießen mit Waffe. Zwei Tatverdächtige festgenommen. Handgranate gefunden! Eltern empört über Kommunikation.
Hamburg – Am Dienstag, 10. Mai 2022, kommt es im Bereich der Stadtteilschule Süderelbe in Hamburg-Neugraben zu einem Großeinsatz der Polizei Hamburg. Gegen 09:45 Uhr hören gleich mehrere Kinder in unmittelbare Nähe der Schule Schüsse. Ein Unbekannter soll gleich mehrmals mit einer Waffe gefeuert haben. Verletzte gibt es nach ersten Erkenntnissen nicht.
Stadtteilschule Süderelbe: Schüsse an der Schule – Polizei im Großeinsatz
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Als die Kinder die Lehrer in der Schule alarmieren, wird sofort das „Amok-Protokoll“ ausgeführt. Es ist nämlich unklar, wo sich die Person zu diesem Zeitpunkt aufhält. Auch, ob es sich um eine tatsächliche Schusswaffe handelt, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Allerdings wird die Situation ernst genommen. Sämtliche Klassenräume werden unverzüglich abgeschlossen.
Türen werden verbarrikadiert. Zeitgleich wird die Polizei Hamburg informiert. Sofort werden gleich mehrere Spezialeinheiten, darunter auch das SEK und die neue Sondereinheit USE, alarmiert. Mit mehreren Streifenwagen wird das gesamte Umfeld der Stadtteilschule abgeriegelt. Keine Person kommt mehr rein oder raus. Die Situation wird „eingefroren“, wie man in Polizeikreisen sagt. Sobald die Absperrung rund um das Schulgelände eingerichtet ist, gehen Polizeikräfte in die Stadtteilschule. Zeitgleich treffen immer mehr Eltern ein, die von der Polizei an der Absperrung zurückgehalten werden.
Eltern über fehlende Informationen empört: „Ich wusste von nichts…“
Unverständlich für einige, für andere wiederum eine vernünftige Entscheidung. Melanie Lehmann, ihr Kind geht in die sechste Klasse, sieht die Situation gelassen. Sie sagt: „Mein Kind hat mich über den Polizeieinsatz informiert. Mein Sohn sitzt in einem Klassenraum im zweiten Obergeschoss. Überall sei Polizei. Er ist sicher“. Andere Eltern sehen die Situation anders. Ein Vater, der nur durch eine WhatsApp-Nachricht seines Kindes von dem Einsatz erfuhr, erzählt gegenüber 24hamburg.de: „Ich wusste von nichts. Habe meine Arbeit abgebrochen und bin hergefahren.“

Natascha Dalle-Carbonare, ihr Kind geht ebenfalls in die Stadtteilschule Süderelbe: „Wir haben uns Sorgen gemacht. Zum Glück haben die Kinder heute Handys. Nur dadurch hatten wir Kontakt. Mein Kind schickte mich zur Kita. Von dort konnte ich ihn durch ein Fenster sehen. Er hat geweint, ich auch.“
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Von seitens der Schulbehörde oder des Schulleiters schien keine Informationen zu den Eltern durchgedrungen zu sein. Eine Mutter erzählte im Gespräch mit dem 24hamburg.de-Reporter: „Der Schulleiter ist zu uns gekommen und hat nur gesagt: ‚Ich bin entspannt, seien sie es auch‘. Und ist wieder gegangen“.
Der Schulleiter konnte sich gegenüber 24hamburg.de nicht rechtfertigen und verwies den Reporter unverzüglich des Schulgeländes. Die Pressestelle der Schulbehörde äußert sich, rund 1,5 Stunden nach einer telefonischen Anfrage, wie folgt: „Die Stadtteilschule Süderelbe war während des Polizeieinsatzes fortlaufend mit den Eltern in Kontakt und hat alle dringenden Anfragen telefonisch beantwortet. Die Beratungsstelle Gewaltprävention der Schulbehörde unterstützt die Schule und insbesondere die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien.“ Allerdings erzählten gleich mehrere Eltern vor Ort, dass sie über die Telefonnummer der Pressestelle keine Informationen erhalten hatten, genauer gesagt diese erst gar nicht finden konnten.
Polizeieinsatz in Neugraben: Unfassbarer Fund bei verdächtigem Kind (13): Gaspistole, Machete und eine Handgranate!
Während die Eltern teilweise „gelassen“ und teilweise mit Angst um ihr Kind vor der Schule warten, können die Einsatzkräfte in unmittelbarem Umfeld der Schule einen 16-jährigen Tatverdächtigen festnehmen. Zeitgleich wird in unmittelbarer Nähe zur Schule eine Wohnung eines ebenfalls Tatverdächtigen durchsucht. Die Wohnung in der Straße „Quellmoor“ befindet sich nur wenige Minuten fußläufig von der Schule entfernt. Mit Maschinenpistolen und einem Polizeihund wird die Wohnung gestürmt.

Bei der Durchsuchung werden die Ermittelt fündig. Eine Gaspistole, die als Tatwaffe infrage kommen könnte, eine Machete und eine scheinbar echte Handgranate. Sofort werden die Entschärfer der Polizei Hamburg angefordert. Die Wohnung wird sofort verlassen. Erst als die Entschärfer die Granate sicherten, kann mit der Durchsuchung weitergemacht werden.
Ein 13-jähriger Junge, der in der Wohnung wohnt, wird aufs Polizeirevier gebracht. Er und sein Kollege seien beide „Polizeibekannt“. Gegen 13:30 Uhr konnten die Schüler der Stadtteilschule zu ihren teils warteten Eltern. Verletzt wurde niemand.