Schanzenviertel: Hamburgs buntester Ort
Das Schanzenviertel – ein Ort, wo Kultur, Politik und Vergnügen aufeinandertreffen. Die Schanze im Herzen Hamburgs hat für Anwohner und Touristen viel zu bieten.
- Der Ursprung des Schanzenviertels liegt im 17. Jahrhundert.
- Es entwickelte sich vom Arbeiter- und Studentenviertel zum Szeneviertel.
- Internationale Kulinarik und Events machen die Schanze zu einer der beliebtesten Gegenden Hamburgs.
Hamburg – Das Schanzenviertel ist eines der angesagtesten Szeneviertel der Freien und Hansestadt Hamburg. Es ist geprägt durch die vielen Altbauhäuser, trendigen Läden, Bars und Cafés und liegt mitten in der Hansestadt in der Nähe des Sternschanzenparks. Circa 8000 Menschen leben in dem etwa einen halben Quadratkilometer großen Viertel, das oft nur als „Schanze“ bezeichnet wird.
Stadtteil: | Hamburg-Sternschanze |
Bezirk: | Altona (seit 2008) |
Fläche: | 0,5 km² |
Einwohner: | 8,080 |
Sehenswürdigkeiten und Events: | Schulterblatt, Rote Flora Mövenpick Hotel, Schanzenfest |
Seinen Namen bekam das Stadtviertel durch die Schanze, die als Verteidigungsanlage der Hamburger Stadtmauer des 17. Jahrhunderts erbaut wurde. Dort wo heute der Schanzenpark gelegen ist, waren früher die Verteidigungsbauten zu sehen, die aufgrund ihrer mehrzackigen Form als Sternschanze bezeichnet wurden.
Lange Zeit gehörte das Schanzenviertel zu den Bezirken Altona, Mitte und Eimsbüttel, doch nachdem im Jahr 2008 der Stadtteil „Hamburg-Sternschanze“ gegründet wurde, findet die Verwaltung nur noch vom Amt Altona aus statt.
Schanzenviertel: Das sollten Sie bei Ihrem Besuch auf keinen Fall verpassen
Wer in das Schanzenviertel kommt, dem dürfte so schnell nicht langweilig werden. Die Schanze viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Ein Schlüsselzeitpunkt für das Schanzenviertel war das Jahr 1874. Zu dieser Zeit eröffnet der Tierhändler Carl Hagenbeck den schönsten Tierpark Hamburgs am Neuen Pferdemarkt und schafft damit die erste große Attraktion in der Gegend.
Schulterblatt: Wo sich die Schanze trifft
Auch wenn der Tierpark mittlerweile nach Hamburg-Stellingen gezogen ist, hat die Schanze keineswegs an Attraktivität verloren. als heutiger Kern des Schanzenviertels gilt das Schulterblatt, eine Straße, die die Stadtteile Sternschanze und Eimsbüttel miteinander verbindet. Von internationaler Kulinarik über Kneipen bis hin zu gut sortierten Buchhandlungen bildet das Angebot des Schulterblatts ein breites Spektrum ab, welches kaum einen Wunsch offenlässt.

Besucher des Schulterblatts sollten vor allem den schönen Weihnachtsmarkt und das Schanzenfest im Auge behalten. Bereits seit 1988 findet das Straßenfest statt und schafft mit viel Musik und einem großen Flohmarkt einen tollen Anreiz, sich das Viertel mal genauer anzusehen.
Rote Flora: Zufluchtsort für Kultur und Politik
Einen Besuch wert ist mit Sicherheit die Rote Flora. Das Gebäude gilt als Zentrum der autonomen linken Szene der Schanze und ist weit über Hamburgs Stadtgrenzen bekannt als Versammlungsort für kulturelles wie politisches Leben. Das Prinzip der Roten Flora fußt auf ein unkommerzielles System. So fließen die Einnahmen von Konzerten, Filmvorstellungen oder politischen Debatten ausschließlich in den Erhalt des Gebäudes sowie in politischen Kampagnen.
Sommer im Schanzenpark: Zeit zum Abschalten
Egal ob Sport, Musik oder einfach ein gemütlicher Spaziergang: für jede Art der Freizeitbeschäftigung ist der Schanzenpark genau der richtige Ort. Vor allem Jogger – aber auch Freunde des Wintersports kommen im begehrten Park voll auf ihre Kosten. Der Schanzenhügel eignet sich im Winter nämlich hervorragend als Rodelgebiet. Ein besonderes Highlight sind zudem die regelmäßig stattfindenden Open-Air-Kinos, die jedes Mal aufs Neue begeisterte Besucher zurücklässt.
Sternschanzenturm: Vom ehmals größten Wasserturm zum bekannten Hotel
Auch für Freunde von Sehenswürdigkeiten ist das Schanzenviertel ein Besuch wert. Besonders sehenswert: Auf dem Hügel des Sternschanzenparks befindet sich nicht nur eines der bekanntesten Hotels Hamburg, sondern vielmehr der ehemals größte Wasserturm Europas. Erbaut von 1907 bis 1910 auf einem Hügel des Sternschanzenparks wurde der sogenannte Schanzenturm ab 2005 umgebaut: aus dem Wasserturm, der bis 1961 in Betrieb war, sollte das heutige „Mövenpick“ Hotel werden. Zwei Jahre später konnte das Vorhaben realisiert werden.

Kulinarische Tipps: Das Schanzenviertel für Genießer
Vor allem kulinarisch hat das Schanzenviertel heutzutage sowohl für Touristen als auch für Einwohner Hamburgs so einiges zu bieten. Egal, ob ein Frühstück in einem der zahlreichen Cafés, ein gemütliches Abendessen beim Asiaten oder Portugiesen oder ein Happen nach einem nächtlichen Streifzug durch das Hamburger Nightlife in Bars und Kneipen – die Schanze bietet alles, was das kulinarische Herz begehrt.
Weit über die Grenzen der Stadt bekannt sind zum Beispiel „Erika’s Eck“ und die „Bullerei“, die Star-Koch Tim Mälzer gehört, sowie die Bars „Oma’s Apotheke“ oder „Katze“. Diejenigen, die es eher einfacher mögen, werden mit Sicherheit in einem der vielen Imbisse fündig und können das bunte Viertel bei Currywurst, Kumpir und Craft Beer genießen.
Unentdeckte Perlen: Shopping in der Schanze
Doch auch abseits aller Kulinarik gibt es viele Tipps für Besucher des Schanzenviertels. Insbesondere Musikfans können sich freuen – denn hier gibt es einiges zu entdecken. Um sich in den unzähligen Plattenläden auf die Suche nach verborgenen Schätze zu machen, reisen sie teils aus ganz Deutschland an.
Für diejenigen, die beim Shopping zudem sehr auf Nachhaltigkeit setzen, reiht sich eine Möglichkeit an die andere: Flohmärkte wie der „Schanzenfloh“ als auch die Second-Hand-Shops sind in der Gegend alles andere als rar gesät.
Das Viertel in Zeiten der Pandemie: So geht das Viertel mit dem Coronavirus um
Ein für das Schanzenviertel untypisches Bild des Szeneviertels zeigte sich während der Corona-Pandemie. Wie jede andere Gegend in der Welt wurde natürlich auch das Schanzenviertel hart von den Folgen des Coronavirus getroffen. Nach dem Lockdown im März 2020 flachte das öffentliche Leben ab, unzählige Restaurants und Bars mussten schließen und Menschen bewegten sich nur noch vereinzelt auf den sonst dicht gedrängten Straßen des Szeneviertels (siehe Video zu Beginn des Artikels).
Auf eigensinniges Verhalten, welches sich im Schanzenviertel insbesondere im Sommer 2020 zeigte, reagierte die Politik mit einem strikten Alkoholverbot. Sowohl Verkauf als auch Konsum sind seit jeher auf der Schanze untersagt.
Das bunte Leben des Schanzenviertels in all seiner Vielfalt muss also weiterhin pausieren. Auch wenn so manche Lockerungen nun nach und nach Inkrafttreten, gilt weiterhin das Alkoholverbot auf Hamburgs Straßen: auf das Bier bei frühlingshaftem Wetter müssen die Hamburger weiterhin noch verzichten. * 24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.