„Sackrückdrängung“: Rosa Müllsäcke verschwinden aus den Bezirken
Weil in Teilen Hamburgs zu wenig Platz für Mülltonnen ist, säumen rosa Müllsäcke die Gehwege. Die Stadtreinigung kümmert sich nun um eine hygienischere Lösung.
Hamburg – Die rosa Farbe mag optisch ganz angenehm sein, doch unterm Strich sind die Müllsäcke in vielen Stadtteilen in Hamburg vielen Menschen eher ein Dorn im Auge: Sie stapeln sich auf Bürgersteigen, versperren die Wege, riechen unangenehm und locken je nach Inhalt auch noch unerwünschtes Ungeziefer an. Deshalb kümmert sich die Stadtreinigung Hamburg seit Jahren darum, den Bedarf an rosa Müllsäcken nach und nach gegen null zu drücken. „Sackrückdrängung“ heißt das ganz charmant und läuft aktuell intensiv im Hamburger Bezirk Eimsbüttel ab.
Name: | Stadtreinigung Hamburg |
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Anschrift: | Bullerdeich 19, 20537 Hamburg |
Kümmert sich (auch) um: | Reduzierung der rosa Restmüllsäcke |
Müllsammlung bald sortierter: Rosa Müllsäcke verschwinden in Müllboxen – auch unter der Erde
Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, erhielten deshalb jetzt Wohnungseigentümer in Hoheluft-West Post, um den Abgesang auf die rosa Müllsäcke anzukündigen: Es würde „in Kürze mit den Baumaßnahmen“ begonnen werden und das neue Entsorgungssystem errichtet, zitiert das Abendblatt.
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Diese Entsorgungssysteme können – je nach Lage, Anzahl der Haushalte und Platzverhältnissen – entweder unterflurige oder oberirdische Lösungen sein. Die Unterflursysteme seien platzsparend und barrierefrei, aufgrund der größeren Kosten aber erst ab etwa 30 Benutzungseinheiten sinnvoll, informiert die Stadtreinigung auf ihrer Homepage. Die oberirdische Lösung sind die klassischen Mülltonnen, einbetoniert in stabile Boxen, die durch elektronische Schlösser nur den angeschlossenen Haushalten zugänglich sind – „eine sichere und ansprechende Lösung“, findet die Stadtreinigung.

Kampf gegen rosa Restmüll seit 2016: Öffentlicher Raum wird in dicht bebauten Stadtteilen umfunktioniert
Den Bedarf für die farbenfrohen Restmüllsäcke gab und gibt es hauptsächlich in den dicht bebauten Stadtteilen der Hansestadt – weil Wohnhäuser ohne Keller keinen Platz für Mülltonnen haben. Aufgrund der erwähnten Ärgernisse rund um die Müllberge soll mit den rosa Säcken aber nach und nach Schluss sein: Seit 2016 kümmert sich die Stadtreinigung Hamburg in Absprache mit der Verwaltung, der Polizei, der Feuerwehr und natürlich den Anwohnern um modernere Lösungen.
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„In Altona sind wir weitestgehend fertig und in Eimsbüttel liegt der aktuelle Schwerpunkt in der Umsetzung“, informiert der Pressesprecher der Stadtreinigung, Kay Goetze, gegenüber dem Abendblatt. „Danach folgt im Schwerpunkt der Bezirk Mitte. Je nach Genehmigungslage werden die Standorte sukzessive natürlich auch bezirksübergreifend abgearbeitet“, erklärt Goetze weiter. Allein in Altona sei die Zahl der rosa Müllsäcke von wöchentlich 5783 (im Jahr 2015) auf 914 (Januar 2023) gesunken. So sieht wohl erfolgreiche „Sackrückdrängung“ aus.
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Da der öffentliche Raum knapp und die Anforderungen an mögliche Standorte vielfältig sind, bleibt es übrigens dabei, dass die neuen Entsorgungssysteme nur Restmüll schlucken – Papier könnten über Depotcontainer, Wertstoffe über die Gelben Säcke getrennt entsorgt werden, erklärt Sprecher Goetze. Doch auch so können sich Anwohner durch die Beseitigung der rosa Müllsäcke auf ein saubereres Stadtbild, weniger Geruchsbelästigung und weniger Rattenbefall freuen: „Das ist eine zeitgemäße Entsorgungsmöglichkeit“, ist sich Kay Goetze sicher.