Sabotage und Sachbeschädigung: Das planen die Klimacamper in Hamburg

Bis zu 6000 Umweltaktivisten werden in den nächsten Tagen zum Klimacamp in Hamburg erwartet. Eine Sprecherin erklärt den weiteren Protest.
Hamburg – Seit nunmehr vier Tagen campen Hunderte Umweltaktivisten am Hamburger Volkspark. Das sogenannte Klimacamp setzt sich gegen die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung, gegen LNG-Terminals und gegen die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen ein. Dass dieser Protest auch manchmal radikaler ausfallen kann, wurde in der Vergangenheit schon häufig bewiesen: so hatten sich beispielsweise Klimaaktivisten von Extinction Rebellion die Stresemannstraße blockiert.
Klimacamp in Hamburg: Aktivisten wollen über den körperlichen Protest hinausgehen
In einem Interview mit der Tageszeitung TAZ stellt eine Sprecherin der Klimaaktivisten von Ende Gelände klar, die Aktivisten sind auch zu mehr, als friedlichem Protest bereit.
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„Wie die Aktivist:innen ihre Wut, über die aktuellen Zustände auf die Straße bringen, wollen wir ihnen nicht vorgeben“, erklärt Sprecherin Charly Dietz im Protestcamp. Man habe sich darauf verständigt, dass keine Menschen bei den Aktionen verletzt werden, aber es reiche nicht mehr aus, sich nur brav von der Polizei wegtragen zu lassen. Um wirklichen Druck auszuüben, müssen man über die körperliche Präsenz hinausgehen.
Über die körperliche Präsenz hinausgehen soll in diesem Fall dann bedeuten, dass auch Sabotageaktionen und gezielte Sachbeschädigungen von den Aktivisten nicht mehr ausgeschlossen werden. Erst in der Nacht zu Donnerstag verwüsteten Unbekannte die Osterstraße. Dabei wurde sowohl in einem Geschäft des Stromanbieters Vattenfall, als auch in einer Filiale der Deutschen Bank mit einem Hammer Scheiben eingeschlagen. Für das kommende Wochenende planen die Umweltschützer dann eine Großblockade des Hafens mit mehreren Hundert Aktivisten.
Weitere Aktionen befürchtet: Polizei ist auf Aktivisten vorbereitet
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In den nächsten Tagen rechnet die Polizei, mit weiteren Spontanaktionen, wie Straßenblockaden, oder Blockaden, die den Ablauf im Hafen stören sollen. Sogar Blockaden auf der Elbe, die den Hafen lahmlegen sollen, können nicht ausgeschlossen werden, erklärt ein Sprecher der Hamburger Polizei. „Die Polizei Hamburg ist auf mögliche Aktionen wie etwa Straßenblockaden eingestellt. Wir verfolgen die Entwicklungen sehr aufmerksam und haben dabei auch den Hafen im Blick. Der Personalansatz, mit dem wir diese Woche im Einsatz sind, ist entsprechend hoch, um schnellstmöglich reagieren und Störungen beseitigen zu können.“ Das erklärt Holger Vehren, Sprecher der Polizei Hamburg.