Polizei Hamburg: Denkwürdige Einsätze in der Geschichte
Im Rahmen des G-20-Gipfels 2017 kam es in der gesamten Stadt zu massiven Ausschreitungen. Proteste führten mitunter zu Sachbeschädigung und sogar Körperverletzung. Dabei geriet auch das Vorgehen der Polizei Hamburg in die Kritik. Zahlreiche Zeugen behaupteten, eine unverhältnismäßige Reaktion vonseiten der Beamten hätte die Ausschreitungen zusätzlich verschärft. Auch die darauffolgenden Ermittlungen waren Gegenstand von journalistischen und juristischen Debatten. So musste sich die Polizei Hamburg vor dem Verwaltungsgericht der Hansestadt dafür verteidigen, Verdächtige mittels einer Gesichtserkennungssoftware verfolgt zu haben.
Im August 2019 schrieb die Polizei Hamburg schließlich bundesweit Kriminalgeschichte, denn der bis dato größte Kokain-Fund Deutschlands konnte sichergestellt werden. Die Beamten entdeckten auf einem einfahrenden Containerschiff über 4,5 Tonnen Kokain, mit einem geschätzten Gesamtwert von einer Milliarde Euro! Die Ermittlungen hierzu dauern weiterhin an, der Fund wurde in einer Geheimaktion inzwischen vernichtet.
Auch die aktuelle, durch das Coronavirus-Sars-CoV-2 ausgelöste Krise stellte die Polizei Hamburg vor ungewohnte Herausforderungen. Während die Stadt ein Rekordtief an Einbrüchen verzeichnete, mussten die Beamten dennoch rund um die Uhr ausrücken, um zu überprüfen, ob die verordneten Gastro-Schließungen und Versammlungsverbote eingehalten wurden. Zahlreiche Bußgeldbescheide aufgrund von Kontakt-Verstößen und sogar Haftandrohungen waren die Folge. Deren Verhältnismäßigkeit und Objektivität wird in der Öffentlichkeit nach wie vor rege diskutiert.
Aktuell sind über 10.000 Mitarbeiter bei der Polizei Hamburg beschäftigt. Dabei handelt es sich jedoch nicht ausschließlich um Beamte in Uniform. Über 60 Prozent aller Angestellten sind in der Schutzpolizei tätig, knapp jeder Fünfte ist Teil der Kriminalpolizei, etwa 500 Beamte gehören der Wasserschutzpolizei oder Reiterstaffel an. Mehr als 1.000 andere Angestellte kümmern sich um die Verwaltung, das Personalmanagement sowie die Technik und das Equipment.
Die Polizei Hamburg hat eine eigene Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die in Hamburg-Langenhorn sitzt. Im digitalen Zeitalter werden wichtige News und Meldungen hauptsächlich über Twitter und Facebook mit der Öffentlichkeit geteilt. Gerade im Rahmen der aktuellen Pandemie-Ausnahmesituation gibt die Regierung nahezu täglich relevante Informationen zu beschlossenen Maßnahmen, neuen Verboten oder Lockerungen heraus. Auch aktuelle Infektionszahlen sowie Prognosen und Informationen zu Schutzausrüstungen werden regelmäßig über die Social-Media-Kanäle der Polizei Hamburg veröffentlicht.
Wer eine Karriere bei der Polizei Hamburg anstrebt, findet auf der Webseite zahlreiche spannende Stellenangebote und Jobs. Zudem hat die Stadt Ende 2013 eine eigene Akademie der Polizei eröffnet, in der Anwärter auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet werden. Um zur Ausbildung zugelassen zu werden, müssen Interessenten zunächst den Einstellungstest absolvieren.
Der Test überprüft sowohl die körperliche als auch kognitive Eignungsfähigkeit der Bewerber. Die Einstellungsstelle der Polizei Hamburg informiert alle Teilnehmer schließlich über die Testergebnisse. Wer Teil der Kriminalpolizei werden möchte, die ihren Sitz an der Caffamacherreihe direkt in der Innenstadt hat, muss zuvor ein Studium absolviert haben, wobei für die verschiedenen Dienstgrade noch weitere individuelle Voraussetzungen, wie eine bestimmte Anzahl an Dienstjahren, erfüllt sein müssen.
Studenten und Schüler, die sich einen Einstieg bei der Polizei Hamburg vorstellen können, haben die Möglichkeit, den Alltag der Beamten während eines Praktikums näher kennenzulernen. Interessenten können ihre Bewerbung um einen Job oder ein Praktikum an die Personalabteilung schicken oder per Telefon unter (040) 427 427 Kontakt aufnehmen.