Wohnmobile verstopfen Hamburgs Straßen – Anwohner nur noch genervt
Wohnmobile auf Parkplätzen in Hamburg nehmen immer weiter zu. Die CDU will jetzt gegen die Verstopfung der Straßen vorgehen – doch das wird schwierig.
Hamburg – Rund 17.400 Wohnmobile sind in der Hansestadt Hamburg zugelassen. Wenn diese nicht genutzt werden, bleiben sie oft über Monate auf demselben Parkplatz stehen. Das ist legal und wird deshalb von den Besitzern ausgenutzt. Viele Anwohner sind unzufrieden mit der Parksituation in Hamburg. Sie fordern ein Verbot fürs Dauerparken – und auch die CDU will schnellstmöglich handeln.
Stadt in Deutschland: | Hamburg |
Fläche: | 755,2 km² |
Bevölkerung: | 1,841 Millionen (2019) |
Zugelassene Wohnmobile: | 17.400 |
Wohnmobile in Hamburg: Dauerparker auf Parkplätzen ein Problem – CDU will handeln
Wer in Hamburg oder anderen Großstädten mit dem Auto unterwegs ist, hat oftmals täglich zu kämpfen. Baustellen, Staus und die elendige Parkplatzsuche machen den PKW-Besitz in der Hansestadt zum Graus. Ein Problem sind Wohnmobile, die kostenfreie Parkplätze zum Dauerparken nutzen und damit für andere Verkehrsteilnehmer blockieren. Die CDU will jetzt entschieden dagegen vorgehen. Das berichtet Richard Seelmaecker aus der Hamburger CDU. Er will einen Antrag in die Bürgerschaft einbringen, damit gegen das Problem vorgegangen wird.

In einem Beitrag des Hamburg Journals vom NDR berichtet Seelmaecker von ständigen Anrufen, weil Anwohner schlichtweg keine Parkplätze mehr zur Verfügung hätten. „Es ist in der Tat zum Problem geworden, weil es im Grunde genommen alles Dauercamper sind. Dafür ist der Straßenraum nicht gedacht“ sagte der Politiker. Die Rot-Grüne Regierung sieht in Hamburg jedoch wenig Spielraum, da die Straßenverkehrsordnung Ländersache ist – das sagt der Verkehrspolitische Sprecher Ole Thorben Buschhüter von der SPD.
Dauerparken mit Campern in Hamburg: Was ist erlaubt und was nicht?
Rund 17.400 Wohnmobile sind in Hamburg zugelassen. Damit liegt die Hansestadt mit ungefähr 20 Campern pro 1000 PKW nur knapp hinter Schleswig-Holstein auf Platz zwei der Wohnmobilzulassungen in deutschen Bundesländern. Während der Urlaubszeit sind viele Besitzer natürlich unterwegs, in der restlichen Zeit stehen die Camper dann dauerhaft auf Parkplätzen – und dürfen das auch, solange niemand darin wohnt: „Ein versichertes und angemeldetes Fahrzeug mit Kennzeichen darf dort stehen bleiben“ gibt ADAC-Sprecherin Katharina Lucà an, wie dpa vermeldete. Alle Infos zum Reisen mit Wohnmobil gibt‘s hier.
Diese Erlaubnis gilt allerdings nicht für Wohnwagen und Anhänger, die dürfen nur zwei Wochen am selben Ort stehen und müssten dann bewegt werden. Eine Möglichkeit, gegen Dauercamper vorzugehen, sind Anwohnerparkplätze. Die gibt es in Hamburg schon an über 35 Standorten, werden jedoch unterschiedlich gut aufgenommen. Oftmals werden nämlich mehr Parkausweise verkauft, als Parkplätze vorhanden sind. Und das, obwohl die Gebühr für Parkausweise 2022 auf 65 Euro erhöht wurde.
24hamburg.de-Newsletter
Im Newsletter von 24hamburg.de stellt unsere Redaktion Inhalte aus Hamburg, Norddeutschland und über den HSV zusammen. Täglich um 8:30 Uhr landen sechs aktuelle Artikel in Ihrem Mail-Postfach – die Anmeldung ist kostenlos, eine Abmeldung per Klick am Ende jeder verschickten Newsletter-Ausgabe unkompliziert möglich.
Das reicht offensichtlich noch nicht aus – Stadtplaner fordern in Hamburg noch höhere Gebühren fürs Anwohnerparken. Mit mehr Anwohner-Parkzonen wäre zumindest etwas gegen „Gäste“ getan – ob dadurch jedoch das Problem der Dauercamper behoben wird, ist fraglich. Insbesondere am Stadtpark stehen viele Wohnmobile – eine Anwohner-Parkzone kann dort wohl nicht eingeführt werden. Laut ADAC-Sprecherin Katharina Lucà ist durch den Trend zum Wohnmobil keine Besserung in Sicht – in Städten soll es noch enger werden.