Parken in Winterhude „skandalös“: Anwohner sauer – Autos gefährden Kinder
Das Thema „Parken“ sorgt im Bezirk Hamburg-Nord für Dauer-Ärger. Ein Anwohner aus Winterhude möchte sich jetzt mit einer Petition für Bewohnerparken starkmachen.
Hamburg – Wenn der Hamburger aus Winterhude zu Fuß durch die Straßen des Stadtteils geht, ärgert er sich: Überall parken Autos. Sie nehmen Platz für Fußgänger, Fahrradfahrer oder Familien mit Kinderwagen weg. „Das macht den Verkehr gefährlicher“, schreibt er in einer Facebook-Gruppe. Er möchte dort mit seinem Aufruf mobilmachen und anschließend eine Petition für Bewohnerparken in Winterhude starten.
Name: | Winterhude |
Fläche: | 7,6 km² |
Einwohnerzahl: | 56.878 |
Bezirk: | Hamburg-Nord |
Parken in Winterhude „skandalös“: Autos blockieren die Sicht und gefährden Kinder
Besonders große Fahrzeuge machen Straßen seiner Meinung nach eng – und viel schlimmer: Sie blockieren die Sicht. Kinder könnten so schnell übersehen werden und auch selbst die Straßen nicht einsehen. „Krankenwagen, Feuerwehrautos und Müllwagen kommen kaum noch durch“, heißt es weiter. Die Parksituation in Winterhude findet er skandalös.

Kostenloses Parken in Winterhude: Anwohner ruft zur Petition auf
„Das Parken auf öffentlichen Flächen für Autos ist fast überall in Winterhude kostenlos“, schreibt der Hamburger. Besucher, die in Hotels unterkommen, den Markt besuchen oder ins Fitnessstudio möchten, parken gebührenfrei in den Nebenstraßen. Jetzt möchte er sich für eine Parkzone für Bewohner starkmachen und eine Petition starten. „Wer ist dabei?“, fragt er.
So teuer ist Falschparken in Hamburg
Verstößt ein Autofahrer gegen die Vorschriften, droht in der Regel ein geringes Verwarnungsgeld. Wer zum Beispiel im Bereich von Grundstücksein- und -ausfahrten parkt, zahlt 10 Euro. Auf Fußgängerüberwegen sowie weniger als fünf Meter davor, an Taxiständen oder näher als 10 Meter vor einem Andreaskreuz, Stoppschild oder „Vorfahrt gewähren“-Schild oder wenn dieses dadurch verdeckt wird, ist das Falschparken mit 25 Euro gleich mehr als doppelt so teuer. Richtig tief in den Geldbeutel müssen Falschparker greifen, die unzulässig in zweiter Reihe, auf dem Gehweg, Fahrradweg oder einer Fahrradstraße parken. Hier drohen Strafen ab 55 Euro.
In den Kommentaren gehen die Meinungen auseinander. Einige bedanken sich für die Initiative des Hamburgers und signalisieren ihre Zustimmung. Eine Nutzerin hingegen meint: „Ein Anwohnerparkausweis garantiert nicht, dass du auch einen Parkplatz findest.“ Es müsse ihrer Meinung nach grundsätzlich ein Umdenken stattfinden.
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Angst vor hohen Parkkosten: Meinungen bezüglich Anwohnerparken in Winterhude gehen auseinander
Autos werden in Stadtteilen wie Winterhude, Eimsbüttel, Eppendorf oder Hoheluft nicht gebraucht, so die Nutzerin. Andere hingegen fürchten hohe Parkkosten für Besucher. Dass sich die Geister in puncto Parken scheiden, ist nicht verwunderlich. Im gesamten Bezirk Hamburd-Nord scheint das Thema ein Dauer-Ärgernis zu sein. Sogar die Polizei-Gewerkschaft (GdP) geht aufgrund der Parksituation auf die Barrikaden und forderte eine Hamburg-Vignette für Angestellte.
„Wir werden erleben, dass reihenweise Kolleginnen und Kollegen angesichts von mehreren hundert Euro Mehrkosten Anträge auf Dienststellenwechsel stellen werden“, teilt GdP-Landesvize Lars Osburg. Problematisch sei das Anwohnerparken, was besonders Beamten im Schichtdienst, die auf ihr Privatfahrzeug angewiesen seien.

In Hoheluft-Ost möchte Amtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) auf zwei Straßen des Quartiers Hoheluft-Ost – der Husumer Straße und dem Abendrothsweg – noch diesen Sommer Fahrradbügel und Poller bauen lassen, wie Zeit Online mitteilt. Schon im September des vergangenen Jahres gab es hier Streit eines angestrebten Verbots bezüglich „Querparken“. Bei einer Umsetzung der Planung fallen in der Husumer Straße voraussichtlich mehr als 300 Parkplätze weg.
Umfrage für Anwohner: Sechs Parkzonen sollen bald in Barmbek-Süd kommen
Hier starteten Betroffene eine Petition namens „Gegen Parkraumvernichtung in Eppendorf/Hoheluft-Ost“, die die Planung verhindern sollte – bisher erfolglos. Auch in Barmbek-Süd soll sich die Parksituation künftig verändern: Sechs Parkzonen sollen im zweiten Quartal 2023 eingeführt werden. Anwohner werden aktuell angeschrieben und können an einer Umfrage teilnehmen. (Text wurde um die Stimme der Polizei-Gewerkschaft erweitert)