Olaf Scholz und keine First Lady: Muss Britta Ernst ihre Politik-Karriere aufgeben?
Olaf Scholz steht kurz vor der Wahl zum nächsten Bundeskanzler. Seine Frau Britta Ernst ist ebenfalls Berufspolitikerin. Aber bleibt sie das auch?
Hamburg – Dass im weltweiten Politikzirkus sogenannte First Ladys (oder auch First Gents), also die Partnerin oder der Partner eines Staats- oder Regierungschefs, eher unscheinbar ihre Rollen ausfüllen, oft mit karikativem Engagement, ist immer noch die Regel. Trotz einer Michelle Obama oder einst Laura Bush und Hillary Clinton, alles US-Amerikanerinnen, wohlgemerkt. Doch die Ehefrau von Olaf Scholz, dem voraussichtlich neunten Bundeskanzler der Bundesrepublik, und designierte First Lady Deutschlands, Britta Ernst, steht jetzt schon selbst im Fokus. Was wird aus ihrer Karriere?
| Name: | Britta Ernst |
| Geburtsdatum und -ort: | 23. Februar 1961 in Hamburg |
| Mitglied in der SPD. | Seit 1978 |
| Ämter und Posten: | Bildungsministerin Brandenburg (seit 2017), Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (2021) |
Britta Ernst: Von Hamburg nach Kiel und Potsdam
Wie ihr Mann Olaf Scholz ist Britta Ernst gebürtige Hamburgerin, heute leben beide in Potsdam. Seit 1978 ist Ernst SPD-Mitglied, saß im Bezirksrat Altona, fast fünfzehn Jahre lang Mitglied der Hamburgischen Bürgschaft. Insbesondere in diversen Ausschüssen zum Thema Schulpolitik brachte sich Ernst in ihrer Hamburger Zeit ein. Als ihr Mann 2011 zum Ersten Bürgermeister der Hansestadt gewählt wurde, kam für Ernst der Senatorinnenposten nicht infrage – Ehepartnern ist eine solche Tätigkeit auszuüben nicht möglich. Ihre weitere politische Karriere verfolgte sie dennoch.
2014 wechselte sie in die Landespolitik, wurde Bildungsminister in Schleswig-Holstein. Nach dem Regierungswechsel zu Ministerpräsident Günther schied sie 2017 aus der Regierung aus, wechselte nach Brandenburg wo sie seitdem das gleiche Ministeramt bekleidet. 2021 sitzt sie außerdem der Kultusministerkonferenz vor.
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Britta Ernst: Karriere-Politikerin - Ihr Mann steht voll und ganz hinter ihr
Sollte Olaf Scholz ins Kanzleramt einziehen, was als gesichert gilt, werden die beiden Eheleute definitiv ihren Alltag neu organisieren müssen. Dass Britta Ernst in Brandenburg zurücktritt, ist allerdings nicht zu erwarten. Die Rolle der „First Lady“ hat ihr schon in Hamburg zugesagt. Und auch dass Scholz sie bittet, seinetwegen ihre Karriere aufzugeben, ist ausgeschlossen.
Im Sommer beantwortete Scholz bei einer Veranstaltung der Frauenzeitschrift Brigitte, so zitiert es die Mopo, die Frage nach der Berufstätigkeit seiner Frau im Falle seiner Kanzlerschaft so: „Das ist eine Frage, die mich empört. Ich weiß nicht, ob die auch Männern gestellt wird, die Ehegatten sind. Er äußerte sich stattdessen anerkennend zur politischen Karriere seiner Frau. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.