Nach Randale in der Hamburger Innenstadt: Modelabel soll Polizeieinsatz bezahlen

Verletzte Polizisten und beschädigte Streifenwagen: Hunderte Jugendliche randalierten nach einer missglückten Werbeaktion in der Hamburger Innenstadt.
Hamburg – Am Samstag versammelten sich rund 400 Jugendliche und junge Erwachsene an der Mönckebergstraße in Hamburg, um Gratis-Kleidungsstücke der Streetwear-Marke Reternity zu ergattern, wie die Polizei berichtete. Das Event wurde über TikTok beworben und löste einen großen Andrang aus, da die Kleidungsstücke normalerweise über 100 Euro kosten.
Doch es kam anders als erwartet: Die Stimmung kippte, als sich herausstellte, dass es keine Gratis-Klamotten geben würde. Daraufhin kam es zu Angriffen auf Polizisten, bei denen drei Beamte verletzt wurden. Die Jugendlichen warfen Flaschen, Steine und Böller auf die Polizisten. Die genaue Anzahl der Festnahmen und Anzeigen ist noch nicht bekannt.
Randale in der Hamburger Innenstadt: Modelabel entschuldigt sich
Das Modelabel Reternety hat sich von den Ausschreitungen distanziert und sich offiziell für die Aktion entschuldigt. Ein Sprecher gab an, nicht von einer so hohen Teilnehmerzahl ausgegangen zu sein. Die Polizei wird keine strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Hersteller aufnehmen, prüft jedoch, ob das Label für entstandene Schäden aufkommen muss. Auch die Einsatzkosten sollen dem Label in Rechnung gestellt werden.
Polizeigewerkschaft fordert: „Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden.“
Thomas Jungfer, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in Hamburg, äußerte sich besorgt über das Verhalten der Jugendlichen und sagte: „Ich bin verwundert, wie es um die Erziehung unserer Jugend steht! Wenn sich hier bei Jugendlichen Frust zur Gewalt entwickelt, Polizeikräfte angegriffen werden und man mit Böllern in der Tasche einkaufen geht, der hat offensichtlich keine Erziehung genossen. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden.“