Nach der Corona-Flaute lernen endlich wieder mehr Kinder in Hamburg schwimmen
Nach Corona und Energiekrise gab es Nachholbedarf: Dank einer Schwimmlernoffensive konnten im vergangenen Jahr wieder mehr Kinder in Hamburg ihre Schwimmabzeichen machen.
Hamburg – Dank einer Schwimmlernoffensive konnten im vergangenen Jahr mehr als 8000 Kinder in Hamburg neben dem regulären Schulschwimmen ihre Schwimmabzeichen machen. Das geht aus den Antworten des Hamburger Senats auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor.
„Das zeigt deutlich, dass sich die Kosten und Mühen gelohnt haben, um die Defizite durch die Pandemie aufzuholen“, sagte die Grünen-Politikerin Maryam Blumenthal. Durch die Corona-Pandemie und der Schließung der Bäder konnten viele Kinder in Hamburg nicht schwimmen lernen.
Aufschwung bei den Seepferdchen-Zahlen: Doch Hamburger Ziele immer noch nicht erfüllt

Die Zielzahlen von 95 Prozent Schülerinnen und Schüler mit Seepferdchen und 70 Prozent Schülerinnen und Schüler mit Bronze am Ende der Grundschulzeit seien jedoch noch nicht erreicht. „Dass geplant wird, auch in 2023 weiter auf dieses Programm zu setzen, unterstütze ich sehr“, sagte Blumenthal. Mithilfe des Programms konnten bestimmte Altersgruppen bei den ersten Öffnungsschritten und bei der Vergabe begrenzter Wasserzeiten in der Hansestadt zuerst berücksichtigt werden.
Hatten im letzten pandemiefreien Schuljahr 2018/2019 noch 89,3 Prozent der Viertklässler ein Seepferdchen-Abzeichen und 72,8 Prozent ein Bronze-Abzeichen erreicht, schafften 2021/22 nur 74,8 Prozent der Schüler ein Seepferdchen-Abzeichen und 63,1 Prozent ein Bronze-Abzeichen. Der Trend im Nichtschwimmerbecken war also ein beunruhigender.
Schuljahr | Schülerzahl | Seepferdchen | Bronze |
---|---|---|---|
2018/19 | 12.291 | 89,3 Prozent | 72,8 Prozent |
2021/22 | 12.695 | 74,8 Prozent | 63,1 Prozent |
Zielvorgabe: | 90 Prozent | 75 Prozent |
Corona-Pandesmie und Energiekrise: Harte Zeiten für Hamburgs Schwimmbäder
In der Hansestadt ist die Notlage der Seepferdchen daher schon länger ein Thema. Wegen der Corona-Pandemie sind zunächst massenweise Schwimmkurse ins Wasser gefallen, vielen der Notlage ebenso zum Opfer wie andere Veranstaltungen. Als sich endlich Besserung abzeichnete, brach die Energiekrise über Deutschland herein.
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Für viele Schwimmbäder in Hamburg und im Norden bedeutete das, dass Wassertemperaturen gesenkt werden mussten – bis Richtwerte für den Schwimmunterricht nicht mehr erreicht werden konnten. Also wieder keine Möglichkeit für die Schwimmschüler, das begehrte Meerestier als Abzeichen zu ergattern. Und: Weil das Coronavirus dann leider doch noch nicht ganz verschwunden war, kam es vereinzelt sogar zur Doppelbelastung.
So mussten die Verantwortlichen des Bäderlandes Hamburg zum Teil harte Entscheidungen treffen: Im Sommer wurde die Freibadsaison aufgrund von Personalmangel nach hinten verschoben. Es fehlten die Bademeister am Beckenrand, weil neues Personal nur schleppend eingestellt werden konnte und die bestehende Belegschaft oft von Corona-Infekten in die Isolation getrieben wurden. (Mit Material der dpa)