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Mobilitätswende in Hamburg? Immer weniger Autos angemeldet

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Von: Christian Einfeldt

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Die Anzahl der in Hamburg angemeldeten Pkw ist weiterhin rückläufig. Parallel dazu werden E-Autos und Plug-in-Hybride immer beliebter. Woran liegt das?

Hamburg – Die vom Senat vorgestellten Zahlen könnten eine Mobilitätswende in Hamburg ankündigen: Ob es daran liegt, dass Hamburg Anwohnerparken schon bald noch teurer machen könnte? In Zeiten rasant steigender Preise für Öl und Gas, die auch die Nebenkosten-Abrechnung noch teurer machen könnten, ist es womöglich die logische Konsequenz, dass in Hamburg immer weniger Autos unterwegs sind. Der Hamburger Senat spricht von einem eindrucksvollem Trend: 803.530 Pkws sollen derzeit in der Hansestadt angemeldet sein – gerade einmal ein halbes Jahr zuvor waren in Hamburg noch rund 15.000 weitere Autos registriert.

Stadt in Deutschland:Hamburg
Fläche:755,2 km²
Bevölkerung:1,841 Millionen (2019)
Bürgermeister:Peter Tschentscher

Hamburg registriert immer weniger Autos und setzt auf Alternativen

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, zählten Hamburgs Behörden zum Jahreswechsel 2021/2022 lediglich 807.000 angemeldete Autos. Am 1. Oktober 2021 waren es noch rund 818.000. Dass es sich dabei jedoch keineswegs um einen kurzweiligen Trend handelt, zeigen die aktuellen Zahlen von Anfang April. Zufolge des Senats sinkt die Zahl Hamburgs Autofahrerinnen und Autofahrer auch im ersten Quartal 2022: Nun sind es also nur noch etwa 803.530 Pkw.

Gleichermaßen zeigt der Trend, dass man in der Hansestadt wohl lieber auf E-Autos zurückgreifen möchte. Die Zahlen belegen es: Am 1. Januar 2021 bestätigte der Senat nur 7.553 E-Autos. Laut aktuellen Angaben sind es im April 2022 fast doppelt so viele elektrisch betriebene Fahrzeuge in der Hansestadt: 14.853 E-Autos prägen demnach das Hamburger Stadtbild.

Hamburger Elbbrücken.
Rückgang der angemeldeten Pkw: Aktuell sind in Hamburg 803.530 Pkw registriert. © Hoch Zwei Stock/Angerer/imago

Deutet sich in Hamburg eine Mobilitätswende an? E-Autos werden immer beliebter

Hamburg baute schon früh die Lademöglichkeiten für E-Autos aus – laut des Senats sei diese Ursache federführend für die aktuellen Entwicklungen. Auch innovative Ideen wie die Entwicklung einer Powerbank fürs E-Auto, die mobiles Laden möglich machen soll, könnten für die aktuelle Tendenz im Straßenverkehr verantwortlich sein und damit auch die gestiegenen Ladepreise für E-Autos in Hamburg schmälern.

Hinzukommt, dass sich im selben Atemzug Hybridelektrofahrzeuge einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreuen. Die Zwischenbilanz folgte im Januar 2022: E-Autos würden einen Anteil von 3,39 Prozent des Hamburger Stadtverkehrs ausmachen. Damit „lag Hamburg mit Stichtag 1. Januar 2022 im Vergleich aller Länder mit Abstand an der Spitze“, bestätigte der Senat.

Immer weniger Autos in Hamburg: Rückgang habe „mehrere Ursachen“

Auch Plug-in-Hybrid-Autos profitieren vom Hamburger Trend. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts, zurückzuführen auf Angaben des Senats, habe sich die Zahl im Vergleich zu Januar 2021 mehr als verdoppelt. Wie der NDR berichtete, könne Hamburg damit lediglich dem Bundestrend folgen: Demnach werden immer weniger Autos in Deutschland registriert. CDU-Politiker Richard Seelmaecker führt diesen Umstand jedoch auf „mehrere Ursachen“ zurück.

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Unter anderem bezieht sich der Hamburger auf die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und des Ukraine-Kriegs. „Die Menschen sind mit Corona und dem Ukraine-Krieg im Krisenmodus und daher mit Neuanschaffungen zurückhaltend“, wird der Politiker vom Hamburger Abendblatt zitiert. Das neue Konsumverhalten würde sich daher auch in der Automobilindustrie bemerkbar machen. Ob der aktuelle Trend jedoch tatsächlich den Weg zur allgemeinen Mobilitätswende ebnen könnte? „Das wird sich sicherlich wieder ändern“, spekulierte Seelmaecker angesprochen auf den Rückgang der angemeldeten Pkw. Vielleicht schon dann, wenn der Tankrabatt endlich wieder für fallende Preise bei Benzin und Diesel sorgt.

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