Millionen-Defizit: Hamburger Tierschutzverein in prekärer Lage

Der Hamburger Tierschutzverein an der Süderstraße ist in eine massive finanzielle Schieflage geraten. Das letzte Geschäftsjahr wurde mit einem Millionen-Defizit abgeschlossen.
Hamburg – Die Mitglieder des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV) haben bei ihrer Jahreshauptversammlung besorgniserregende Nachrichten erhalten. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 weist ein Defizit von mehr als einer Million Euro auf, was trotz Rücklagen eine prekäre Situation für den Verein bedeutet. Ein Grund dafür sind finanziell herausfordernde Bauprojekte im vereinseigenen Tierheim Süderstraße, bei denen katastrophale Baumängel und Platznot das Vorhaben erschweren.
Millionen-Defizit im Hamburger Tierschutzverein
Zudem steigen die Bewirtschaftungskosten und die Personalkosten aufgrund von Inflation und Fachkräftemangel. Die 1. Vorsitzende Janet Bernhardt berichtete, dass der Sanierungsbedarf im Tierheim Süderstraße enorm ist und es Pläne gibt, das Tierheim umzustrukturieren oder einen Teil an einen zweiten Standort auszulagern. Der HTV hat den Vertrag mit der Stadt Hamburg gekündigt, da die Vereinsleistungen zur Versorgung von Fund-, Verwahr- und Beobachtungstieren nicht ausreichend entschädigt werden.
Fachkräftemangel stellt auch den Hamburger Tierschutzverein vor große Probleme
Der allgemeine Fachkräftemangel stellt auch den HTV vor große Probleme. Trotz der finanziellen Belastungen im dritten Coronajahr wurden dem HTV fast eine Million Euro an Spenden geleistet, und der Vorstand wurde entlastet. Die Mitgliedsbeiträge werden ab 2024 moderat angehoben, aber jeder Einzelfall wird geprüft und individuell behandelt, um den Vereinsmitgliedern zu helfen.