Nach Messer-Attacke im Zug in Brokstedt: Ibrahim A. wegen Mordes angeklagt

Ein junges Paar stirbt, mehrere Menschen werden verletzt. Für die Messerattacke vom 25. Januar 2023 in einem Regionalzug in Brokstedt muss sich Ibrahim A. vor Gericht verantworten.
Itzehoe – Fast drei Monate nach der tödlichen Messerattacke in einem Zug von Kiel nach Hamburg wurde der Palästinenser Ibrahim A. wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Der Mann hatte Fahrgäste mit einem Messer attackiert, dabei zwei junge Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Das Land trauerte um die Opfer, eine 17-Jährige und einen 19-Jährigen, die in Neumünster die Berufsschule besucht hatten.
Tödliche Messerattacke in Brokstedt: „Niedrige Beweggründe und Heimtücke“ als Mordmerkmale
„Die Anklage wirft dem Angeschuldigten, der sich in Untersuchungshaft befindet, im Wesentlichen zwei Fälle des Mordes sowie vier Fälle des versuchten Mordes vor und legt dabei jeweils die Mordmerkmale der niedrigen Beweggründe und der Heimtücke zugrunde“, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, Peter Müller-Rakow, am Donnerstag, 27. April 2023, mit.
Messerattacke in Brokstedt: Aufregung nach Behördenversagen
Der Fall hatte landesweit Aufsehen erregt, weil es Mängel beim Informationsaustausch zwischen den Behörden gegeben hatte. Vor seiner Entlassung aus dem Hamburger Gefängnis hatte Ibrahim A. sich sogar mit dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, verglichen. Die Hauptverhandlung findet vor dem Landgericht Itzehoe statt, sobald die Anklage zugelassen wurde. (dpa/eb)