1. 24hamburg
  2. Hamburg

Lkw-Fahrer tritt Aktivisten in Hamburg: So reagiert das Netz auf den Klima-Kicker

Erstellt:

Von: Marcel Prigge

Kommentare

Nach einem Angriff auf einen Klima-Aktivisten am Samstag reagiert das Netz. Neben Gewalt-Kritik sind auch Kommentare zu lesen, die die Attacke befürworten.

Hamburg – Ein Klimaaktivist liegt auf dem Boden, wird von der Straße weggezerrt und in den Bauch getreten: Nachdem am Samstagvormittag, 25. März 2023, Klima-Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ in Hamburg die Elbbrücken blockierten, sorgte ein Video im Internet für Aufsehen. Ein Lkw-Fahrer attackiert den Mann auf offener Straße. Auf der Google-Seite der Spedition des Fahrers reagiert das Netz auf den Angriff.

Nach Blockaden der Elbbrücke: Lkw-Fahrer rastet aus und tritt Klima-Aktivisten am Boden 

Was war passiert? Am Samstagvormittag blockierten mehrere Personen der Gruppierung den Verkehr auf den Elbbrücken stadteinwärts Richtung Zentrum. Da die A7 für das Wochenende gesperrt ist, sind die Elbbrücken derzeit der zentrale Zugang, um die Elbe zu überqueren. Die Aktion sorgte binnen Minuten für einen kompletten Stillstand und kilometerlangen Stau.

Die Nerven der Autofahrer lagen kurz darauf blank. Die Polizei berichtet von Tritten und Schlägen. In einem Video ist zu sehen, dass ein Autofahrer trotz Blockade anfährt und einen Aktivisten auf seine Motorhaube nimmt. Später wurden auch Videos vom aggressiven Lkw-Fahrer veröffentlicht, der nach seiner Attacke auf den Aktivisten auch versuchte, einen Fotografen anzugreifen.

Chef des Lkw-Fahrers reagiert: „„Das Video zeigt nur den Teil mit der Gewalt“

Der Arbeitgeber des Truckers meldet sich bereits gegenüber des Magazins Stern zu Wort: „Wir sind absolut gegen Gewalt und unser Fahrer darf natürlich so nicht reagieren“, heißt es von Michael Garbe, Inhaber der betroffenen Spedition. „Das Video zeigt nur den Teil mit der Gewalt – aber nicht, was alles vorher passiert ist. Auch wir sind für den Klimaschutz, können aber diese Aktionen der Aktivisten nicht gutheißen.“

Reaktionen bei Google gespalten: „Treten nicht nur aufs Gas, sondern gerne auch persönlich mal zu“

Gespalten reagiert das Netz auf den Vorfall am Samstagvormittag. „Da bekommt man Angst, etwas geliefert oder abgeholt zu bekommen. Die Reaktionen des Fahrers in Hamburg sind erschreckend, die Reaktion des Inhabers darauf, genauso“, heißt es von einem Nutzer, der die Inschutznahme des Speditionsbesitzers kritisiert. „,Man wisse ja nicht, was vorher geschah?‘ Mal schauen, wann die erste Lagerarbeiterin oder jemand in der Abwicklung auf dem Boden liegt, weil einem Fahrer der Firma etwas nicht passt.“

Ein LKW-Fahrer tritt einen Aktivisten, nachdem er ihn auf den Gehweg gezogen hatte.
Ein LKW-Fahrer tritt einen Aktivisten, nachdem er ihn auf den Gehweg gezogen hatte. © Jonas Walzberg/DPA

Rückendeckung aus dem Netz: „Jetzt schreien die Klimakleber“, „Alles richtig gemacht!“

„Sehr aggressive Fahrer. Treten nicht nur aufs Gas, sondern gerne auch persönlich mal zu“ oder „Manche Mitarbeiter sollten mal einen Anti-Aggressions-Kurs absolvieren“, sind weitere Reaktionen, die seit Kurzem auf der Google-Seite der Spedition zu finden sind. Aber es gibt auch Zuspruch und Rückendeckung aus dem Netz: „Alles Richtig gemacht !!!!“, schreibt ein anderer Nutzer. „Super Spedition mit einem ganz tollen Mitarbeiter“, oder „Jaja, jetzt schreien die Klimakleber ... Von mir gibts 5 Sterne und ich hoffe, ihr spendiert dem Fahrer eine Kiste Bier!“ schreiben andere.

Klima-Aktivisten sorgen in Hamburg für Verkehrschaos: Polizei ermittelt wegen Körperverletzung

Nach der Blockade am Samstag ermittelt die Polizei nun gegen mindestens einen Mann wegen Körperverletzung. Vor wenigen Tagen (Donnerstag, 23. März 2023) hatten die Klima-Aktivisten bereits die Köhlbrandbrücke in Hamburg blockiert Die Hände der Protestierenden waren dabei mit Asphalt umhüllt und mussten aus der Fahrbahn gefräst werden. Die Gruppierung fordert die Einrichtung eines „Gesellschaftsrats“, der sich mit der Frage beschäftigen soll, wie Deutschland bis 2030 klimaneutral wird. Andernfalls wollen die Aktivistinnen und Aktivisten weiterhin für eine „maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen“.

Auch interessant

Kommentare