Zoll Hamburg: Kokain-Rekord – noch nie so viel an deutschen Häfen beschlagnahmt
Der Zoll zieht Bilanz: Im Hamburger Hafen und den Nord- und Ostseehäfen wurde eine neue Rekord-Menge Kokain beschlagnahmt. Was der Zoll noch gefunden hat.
Hamburg - Kokain ist schon lange nicht mehr nur die Droge der Schönen und Reichen, auch wenn polizeiliche Aktionen wie die Koks-Razzia in einer Nobelbar in Eppendorf Anfang Mai erst einmal anderes vermuten lassen. Ein Bericht des Redaktion Netzwerk Deutschland (RND) gibt bereits 2019 den Durchschnittswert von Kokain pro Gramm mit 70 Euro an. Das klingt erst einmal viel, doch ein Blick auf die Preisentwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt: Überall in Westeuropa ist der Preis für ein Gramm Kokain gefallen. Gestiegen wiederum ist der Konsum – das belegen auch die immer größer werdenden Mengen an beschlagnahmten Drogen.
Auch 2021 wurde durch den Zoll an den deutschen Nord- und Ostseehäfen aber auch im Hamburger Hafen wieder eine Rekordmenge des Rauschgifts beschlagnahmt.
Name: | Hafen Hamburg |
Gegründet: | 7. Mai 1189, Hamburg |
Gesamtfläche: | 7200 Hektar |
Güterumschlag: | 126,3 Mio. t Seeverkehr (2020) / 8,5 Mio. TEU Container (2020) |
Zoll Hamburg: Behörden warnen vor „Historisch hohen Verfügbarkeit“ von Kokain in Europa – Hamburger Hafen als Umschlagplatz
Rund 20 Tonnen des weißen Pulvers holten die Behörden laut Leiters des Hamburger Zollfahndungsamts, René Matschke, am Freitag im vergangenen Jahr 2021 aus Schiffscontainern in Bremen, Hamburg oder Rostock. Zum Vergleich: Wie die Deutsche Welle nach Informationen des BKA schreibt, wurden 2014 gerade einmal 1,569 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Ein Grund für die Schwemme: Die sogenannten Koks-Taxis, die Kokain und andere Drogen ständig verfügbar machen und vor allem die Hemmschwelle, Drogen zu kaufen, auflösen.

Im vergangen Jahr stoppte der Zoll ein solches verdächtiges Drogen-Taxi in Hamburg. Zuletzt haben Spezialkräfte einen Drogenring zerschlagen, als sie vier Wohnungen im schleswig-holsteinischen Glinde und eine Wohnung in Seevetal (Niedersachsen) durchsuchten. Schon lange müssen Konsumenten nicht mehr über zwielichtige Kontakte verfügen, um an Drogen zu kommen und auch das Darknet braucht Niemand mehr – die Drogenbestellung wird heutzutage kinderleicht über Instagram und Telegram aufgegeben. So wurde mehr als doppelt so viel Kokain wurde während der Coronapandemie in Hamburg konsumiert, wie Spuren im Abwasser beweisen.
24hamburg.de-Newsletter
Im Newsletter von 24hamburg.de stellt unsere Redaktion Inhalte aus Hamburg, Norddeutschland und über den HSV zusammen. Täglich um 8:30 Uhr landen sechs aktuelle Artikel in Ihrem Mail-Postfach – die Anmeldung ist kostenlos, eine Abmeldung per Klick am Ende jeder verschickten Newsletter-Ausgabe unkompliziert möglich
Kokain: Regelmäßig neue Rekord-Einzelfunde des Zoll Hamburg im Hamburger Hafen
Doch nicht nur die 2021 sichergestellte Gesamtmenge Kokain bedeuten einen neuen Rekord: Mit einem Plus von elf Tonnen hat sich die Menge sichergestellten Kokains im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dafür sorgen auch immer wieder Mega-Einzelfunde, wie im Dezember 2021, als Kokain im Wert von 40 Millionen Euro bei einer einzigen Aktion der Behörden beschlagnahmt im Hamburger Hafen werden konnte. Auch in diesem Jahr wurden schon große Mengen der Drogen aus dem Verkehr gezogen, so zum Beispiel ein 14-Millionen-Fund Kokain im Februar 2022.
Zoll Hamburg zieht Bilanz für 2021: Mega-Funde auch bei Zigaretten und gefälschten Produkten
Nicht nur Koks landet vor allem über den Hamburger Hafen in Deutschland. Der Zoll in Hamburg meldet für Hamburg und die anderen deutschen Seehäfen ebenfalls den Fund von rund 29 Millionen unversteuerter Zigaretten – ein Plus von 27,5 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Auch 16 Millionen gefälschter Markenprodukte konnte der Zoll Hamburg im Jahr 2021 in Schiffscontainern sicherstellen.