Inzidenz Hamburg: Tschentscher verteidigt 2G-Regel
Der Inzidenzwert in Hamburg stieg zwischendurch auf über 90! Derweil verteidigt Bürgermeister Peter Tschentscher trotz Kritik die 2G-Regel in Hamburg.
Hamburg – Es hatte sich angedeutet. Nach Tagen des Anstiegs ist der Inzidenzwert in Hamburg am 31. August 2021 wieder auf über 90 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gestiegen. Die Inzidenz kletterte von 88,4 auf 91,4. Binnen 24 Stunden meldete die Gesundheitsbehörde insgesamt 255 neue Corona-Fälle – 96 mehr als am Vortag und 57 mehr als vor einer Woche.
Hamburg (31. August): | 255 neue Fälle, Inzidenz: 91,4 |
Niedersachsen (31. August): | 320 neue Fälle, Inzidenz: 58,2 |
Schleswig-Holstein (31. August): | 155 neue Fälle, Inzidenz: 47,2 |
Mecklenburg-Vorpommern (31. August): | 30 neue Fälle, Inzidenz: 31,7 |
Laut Divi-Intensivregister müssen derzeit 49 Personen aufgrund ihrer Coronavirus-Infektionen in einem Hamburger Krankenhaus auf einer Intensivstation behandelt werden. 28 Patienten müssen derzeit invasiv beatmet werden. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ist in Hamburg seit mehreren Wochen stabil.
Inzidenzwert Hamburg: Einschränkungen für Ungeimpfte – so läuft das 2G-Modell in der Stadt
Seit Peter Tschentscher (SPD) und der Hamburger Senat das neue 2G-Optionsmodell als erstes Bundesland Deutschlands beschlossen haben, gab es von verschiedenen Seiten Zuspruch, aber auch Gegenwind. Kritik kam etwa von der Hamburger Linken. Fraktionssprecher Dennis Celik zum Beispiel forderte, statt des 2G-Modells zukünftig auf das 3G-Plus-Modell zu setzen. Schließlich mache es keinen Sinn zwischen Geimpften, Genesenen und PCR-Getesteten zu unterscheiden, so der Politiker. Von allen drei Gruppen gehe demnach kein erhöhtes Infektionsrisiko aus, so Celik. Dabei setzt Hamburg das 2G-Modell noch recht streng um. In Niedersachsen ist auch Tanzen ohne Maske* möglich.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hingegen bezeichnete das Hamburger Optionsmodell im ARD und ZDF als rechtlich „unproblematisch“. Viele stellten sich die Frage, ob die 2G-Regel verfassungswidrig sei. Die Umsetzung von Hamburger Unternehmen hält sich bisher aber noch in Grenzen. So entschied sich TV-Koch und Wahlhamburger Tim Mälzer beispielsweise aus verschiedenen Gründen gegen die Einführung des 2G-Modells. Und auch der Hamburger SV wird beim nächsten Heimspiel gegen den SV Sandhausen weiter getestete Fans ins Stadion lassen.
Inzidenzwert Hamburg: Trotz Kritik – Peter Tschentscher verteidigt 2G-Regel
Inzwischen hat sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher beim TV-Sender BILD selbst zu der Kritik an seinem 2G-Modell geäußert. Er verteidigte die Strategie der Stadt Hamburg weiter. „Wir dürfen die Pandemie nicht nur aus der Interessenslage der Ungeimpften heraus beurteilen“, machte Tschentscher deutlich.
Und weiter erklärte er: „Die überwiegende Mehrzahl der Menschen sind geimpft, und auch die haben Rechte und nehmen sie auch wahr und klagen sie ein“. Tatsächlich sind in Hamburg bereits 68,8 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft – 63,6 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind sogar vollständig geimpft.
Immer die wichtigsten Meldungen zum Coronavirus und alle Infos zu Hamburg und Umgebung direkt ins Postfach – jetzt kostenlos anmelden.
Circa zwölf Prozent sind aktuell noch unter zwölf Jahren und können sich daher noch nicht impfen lassen. Und: wie ein Bericht des Hamburger Abendblatts zuletzt ergab, will sich jeder zehnte Hamburger auch in Zukunft nicht gegen Corona impfen lassen. Nach der Schließung des Hamburger Impfzentrums in den Messehallen am 31. August 2021 will der Senat laut dpa verstärkt in den Stadtteilen, Sportvereinen und Kirchengemeinden impfen. * 24hamburg.de und Kreiszeitung.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.