Hoffnung für Immobilienmarkt in Hamburg: Experten wagen Prognose für das Jahr 2023
Der Immobilienmarkt in Hamburg war zuletzt angespannt, dann kam im vergangenen Jahr der lang ersehnte Preissturz. Diese Prognose verspricht Hoffnung für das Jahr 2023.
Hamburg – Wer eine Wohnung oder ein Eigenheim in Hamburg sucht, hatte es zuletzt schwer: Hohe Mieten, wenig Auswahl und eine große Konkurrenz bestimmen den Markt. Im vergangenen Jahr kam dann der lang ersehnte Preissturz, zumindest beim Immobilienkauf. Ein Hamburger Immobilien-Experte erklärt, woran es dem Markt aktuell fehlt und wagt eine Prognose für die Zukunft.
Name: | Hamburg |
Einwohner: | 1,841 Millionen (2019) |
Fläche: | 755,2 km² |
Bürgermeister | Peter Tschentscher |
Immobilien- und Wohnungsmarkt Hamburg: Preissturz macht Traum vom Eigenheim greifbarer
2021 erreichten die Preise für Wohneigentum Rekordwerte: Laut der Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 1/2023) gab es in ganz Deutschland einen Anstieg um 12,5 Prozent, teilt die Hamburger Morgenpost mit. Doch der Sturz dieses Wertes scheint Hamburgern den Traum vom Eigenheim nicht greifbarer gemacht zu haben.
Das sind 2023 die größten Probleme des Hamburger Immobilien- und Wohnungsmarkts
„Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung ist nicht für Geringverdiener, sondern auch für immer mehr Menschen in der Mitte unserer Gesellschaft vor allem wegen der gestiegenen Zinsen kaum mehr möglich“, teilt Stephen Paul, Pressesprecher des Immobilienverbands Deutschland (IVD), 24hamburg mit. Viele Immobilien werden, laut Anika Schönfeldt-Schultz, IVD-Vorsitzende, derzeit zum Kauf angeboten, es dauere aber länger als in den vergangenen Jahren, einen Käufer zu finden.

Die Preise sinken aktuell um ungefähr 10 bis 20 Prozent, zurück auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie. „Alle unsanierten Immobilien sind aktuell Ladenhüter, sofern die Preise hier nicht deutlich stärker nach unten korrigiert werden.“ Die IVD-Vorsitzende prophezeit, dass zum Sommer hin besonders bei Eigentumswohnungen zugegriffen werden wird.
Traum von Eigentumswohnung könnte wahr werden: Lage für den Immobilienkauf 2023 in Hamburg günstig
„Die Kaufpreise sinken, die Zinsen werden als neues ‚Normal‘ angenommen und alternative Mietwohnungen sind nicht in Sicht“, heißt es. Allerdings müssten die Käufer sich womöglich mit weniger Quadratmetern begnügen. Suchende nach Mietwohnungen hingegen haben es weiterhin schwer: „Es gibt zu wenige freie Wohnungen in den beliebten Stadtteilen.“ Diese seien allerdings hoch gefragt.
Tipps fürs Eigenheim: Das können Verbraucher beim Sparen für Haus und Wohnung beachten
- Um für ein Eigenheim zu sparen, kann es hilfreich sein, eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung zu machen: Wie viel Geld steht netto zur Verfügung? Was wird monatlich für Nahrungsmittel, Freizeit und Mobilität ausgegeben?
- Zudem sollten die Nebenkosten beachtet werden. Die fallen zum Beispiel für Makler, Notar, Grundbucheintrag und die Grunderwerbsteuer an
- Durch Nebenkosten kann sich der Kaufpreis um 8 bis 15 Prozent erhöhen
- Zunächst sollte ein finanzielles Fundament geschaffen werden: Eigenkapital verringert die Zinsbelastung
- 20 Prozent Eigenkapital gelten als sinnvoller Anteil
- (Quelle: Deutsche Vermögensberatung (DVAG)
„Es mangelt insbesondere an Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien, die vermehrt ohne Auto zentral wohnen möchten.“ Zudem sei die Infrastruktur in den weniger nachgefragten Stadtteilen nicht genügend ausgebaut, um als echte Alternative anerkannt zu werden, zitiert Paul die Vorsitzende des Verbands, Anika Schönfeldt-Schultz.
Durststrecke bei Mietwohnungen: In Hamburg fehlen große Wohnungen in beliebten Stadtteilen
Aber auch kleinere Wohnungen sind in allen Stadtteilen stark nachgefragt, so Schönfeldt-Schultz. Arbeitssuchende und Einwanderer haben es erfahrungsgemäß schwerer, sich bei der Auswahl potenzieller Mieter zu behaupten. Hier könnte vor allem die Stadt Hamburg etwas tun.
„Unser vorrangiges Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum in Hamburg zu schaffen“, sagt Hamburgs Pressesprecher André Stark. Auch er weist auf die niedrige Anzahl von leerstehenden Wohnungen in Hamburg hin. Die entsprechende Quote liege bei 0,4 Prozent. Hierbei gibt es allerdings ein großes Problem.
Großes Problem auf dem Hamburger Wohnungsmarkt: Wohnungen werden nicht gebaut
Von rund 25.000 genehmigten Wohnungen wurde bei 16.000 mit dem Bau nicht begonnen. Hinzu komme: Es gibt regelhaft eine Abweichung zwischen Genehmigungen und Fertigstellungen von rund 20 bis 25 Prozent, teilt Stark mit. Der Senat habe dies auf dem Schirm und prüfe individuell, was zu tun ist, damit diese Wohnungen fertiggestellt werden.
Hamburger Senat verfolgt Plan: Jährlich 10.000 neue Wohnungen genehmigen
„Dafür hält der Senat gemeinsam mit dem Bündnis für das Wohnen in Hamburg daran fest, jährlich 10.000 neue Wohnungen zu genehmigen.“ Zudem setze der Senat sich dafür ein, Hamburger vor ungerechtfertigten Mietsteigerungen oder vor der Verdrängung aus ihren Wohnungen zu schützen. „Dazu gehören die Mietpreisbremse, die sogenannte Kappungsgrenzenverordnung, nach der Mietpreise nicht um mehr als 20 Prozent in drei Jahren steigen dürfen, und soziale Erhaltungsverordnungen.“
Zahlen für fertig gebaute Wohnungen in Hamburg kommen im Frühsommer 2023
Zudem habe der Senat den Ehrgeiz, dass so viele Wohnungen wie möglich zu bauen, so Stark. In 2021 seien laut Statistischem Landesamt insgesamt 7836 Wohnungen in Hamburg fertiggestellt worden. Die Zahlen für 2022 werden im Frühsommer feststehen und veröffentlicht.