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Kommentar: Streik im HVV ist pure Rücksichtslosigkeit!

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Von: Lia Stoike

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Am härtesten trifft der Streik im HVV Senioren, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit kleinem Geldbeutel.
Am härtesten trifft der Streik im HVV Senioren, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit kleinem Geldbeutel. (Symbolbild) © dpa/Marijan Murat

Durch den Streik im HVV werden Hamburgs Bürgerinnen und Bürger buchstäblich im Regen stehengelassen. Das ist rücksichtslos, sagt unsere Autorin Lia Stoike.

Hamburg – Leere im Geldbeutel, lange und harte Tage im Job, mit teilweise unchristlichen Arbeitszeiten: Nein, die Rede ist nicht von den heute streikenden Hochbahn-Mitarbeitern. Die genannte Beschreibung skizziert jene Hamburger, die an diesem ersten Tag im Februar 2023 am meisten unter dem HVV (Hamburger Verkehrsverbund) Streik leiden.

Name:Hamburger Verkehrsverbund (HVV)
Mitarbeiterzahl:6.000
Anzahl der Fahrgäste:1,2 Millionen Fahrgäste/Tag

Menschen, die sich täglich für deutlich weniger Gehalt als das von den Streikenden geforderte, aufopfern und kein Homeoffice machen können, zum Beispiel medizinisches Personal. Jene mit wenig Einkommen, die sich eine Fahrt mit Moia oder einem Taxi nicht leisten können, gucken heute in die Röhre. Menschen mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen werden durch den Streik vollkommen immobil.

Streik im HVV entgegen Inklusion: Immobilität für Senioren und Menschen mit Behinderung

Sie können weite Strecken zu Hamburger S-Bahn- oder Bushaltestellen nicht zurücklegen. Genauso auch viele Senioren. Der HVV Streik sorgt für 24 Stunden Ausgrenzung. Auf die ältere Generation wartet sogar noch eine weitere Barriere: Viele können keine alternativen Routen ausfindig machen, da sie kein Handy bzw. Laptop haben oder das digitale Know-how zum Bedienen der App und Website fehlt.

Nicht nur die Mitarbeiter streiken – auch die HVV-Technik arbeitet heute nur bedingt

Würde diese wenigstens funktionieren und an so einem Tag durchgehend Alternativen anzeigen. Heute streikt aber auch die HVV-Technik. Dadurch drängt sich eine Frage auf: Warum gibt es keinen humanen Notfallplan? Streiken ist legitim. Streiken ist ein Grundrecht. Streiken soll auf Missstände aufmerksam machen. Der Streik der Hochbahn jedoch ist pure Rücksichtslosigkeit gegenüber Unbeteiligten, die heute buchstäblich im Regen stehengelassen werden.

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