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„Drei Tage lärmend in Geiselhaft“: Nabu Hamburg kritisiert Stadt wegen Harley Days

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Von: Steffen Maas

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Der Nabu Hamburg kritisiert die Stadtverwaltung: „Trotz drängender Fragen“ in Sachen Klima und Energie finden erneut die Harley Days in Hamburg statt.

Hamburg – Lärmbelästigung und Luftverschmutzung während Klimakrise und Energieversorgungsfragen: Der Nabu Hamburg hat sich erneut deutlich gegen die an diesem Wochenende in Hamburg stattfindenden Harley Days positioniert. Die Kritik am Event richtet sich dabei gar nicht so sehr an die herumfahrenden Motorradfans – sondern vor allem an den Hamburger Senat.

Name:Harley Days 2023
Veranstaltungsort:Großmarkt, Hamburg
Datum:Freitag, 19. Mai 2023, bis Sonntag, 21. Mai 2023

Wegen Harley Days in Hamburg: Nabu-Vorsitzender kritisiert Stadtverwaltung

Harley Days in Hamburg: Für Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg, bedeutet das, dass Tausende Motorräder „oft lange Wege“ auf sich nehmen, „um die Freie und Hansestadt Hamburg drei Tage lärmend in Geiselhaft zu nehmen.“ Dass das überhaupt möglich ist, liegt laut dem Hamburger Nabu-Chef an der hanseatischen Verwaltung:

Freies Geleit für das fröhliche Feiern sichert der Senat selbst zu.

Malte Siegert, 1. Vorsitzender des Nabu Hamburg

Denn in einer Mitteilung kritisieren Siegert und die Verantwortlichen des Naturschutzbundes, dass der Hamburger Senat „trotz drängender Fragen um Versorgungssicherheit, Klimakrise, Luftqualität oder Lärmbelastung nicht auf diese Art von Veranstaltungen verzichtet oder sie zumindest nachhaltiger gestaltet“.

Nabu Hamburg findet: Senat suggeriert mit „Brot und Spielen“, dass Probleme ignoriert werden können

Auf der einen Seite Hafengeburtstag, Cruise Days und Harley Days, auf der anderen Seite Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Luftverschmutzung und Lärmaktionspläne. Das passt nicht zusammen, findet Malte Siegert. „Es mangelt den Verantwortlichen im Hamburger Senat leider nach wie vor komplett am nötigen Bewusstsein, die offensichtliche Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei all den Krisen mit entsprechenden Maßnahmen zu schließen.“

Abschluss der Hamburg Harley Days im Jahr 2022
Viel Lärm, viele Abgase: Der Nabu Hamburg ist kein Fan der Harley Days in Hamburg. (Archivbild) © Axel Heimken/dpa

Das betreffe dann leider auch die Spaßgesellschaft, heißt es weiter. Aber: „Das ist die Erwartung an eine Regierung, die sich selbst verpflichtet, Schaden von den Menschen abzuhalten“, sagt Malte Siegert. Stattdessen suggeriere die Politik und die Verwaltung der Öffentlichkeit „mit Brot und Spielen“, dass man die Probleme einfach weiter ignorieren könne. Mit einem Verzicht auf die Veranstaltung und die „Vermeidung unnötiger Emissionen“ könne man immerhin „zu einer zeitgemäßen Bewusstseinsveränderung der Gesellschaft beizutragen.“

„Längst Überfällige Entscheidungen“: Hamburger Nabu-Chef Malte Siegert wartet auf Maßnahmen

Deshalb hoffen Siegert und der Nabu Hamburg auf nachhaltige Zeichen und Maßnahmen des Hamburger Senats. „Diese Art der Verantwortungsdiffusion können wir uns in diesen Zeiten nicht mehr leisten. Politik und Verwaltung sollten eigentlich über die nötige Weitsicht verfügen und kraft ihres Amtes längst überfällige Entscheidungen treffen“, so der Hamburger Nabu-Vorsitzende.

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Auf dem Großmarkt finden von Freitag, 19. Mai 2023, bis Sonntag, 21. Mai 2023, die 20. Harley Day Hamburg statt. Dabei kommen Tausende Motorradfans in der Hansestadt zusammen, um das Firmenjubiläum des ikonischen amerikanischen Motorradbauers Harley-Davidson zu feiern. Mit zum Programm gehört auch die abschließende große Motorradausfahrt aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die für den Nabu das „vermeidbare Verballern wertvoller Ressourcen“ darstellt – und für andere Verkehrsteilnehmer viele Sperrungen bedeutet.

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