Hamburgs Innensenator fordert nach Amoklauf schärferes Waffenrecht

Nach der Amoktat in Hamburger Räumen der Zeugen Jehovas soll nach Meinung von Innensenator Andy Grote das Waffenrecht verschärft werden.
Hamburg – Als Reaktion auf die jüngste Amoktat in den Räumen der Zeugen Jehovas in Hamburg fordert Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) eine Verschärfung des Waffenrechts. Grote äußerte seine Meinung am Mittwoch bei einem Symposium der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Hansestadt. Demnach solle man genauer prüfen, ob eine Person geeignet sei, eine Waffe zu besitzen. Schon bei der Erteilung der Waffenerlaubnis solle ein psychologisches Zeugnis vorgelegt werden, das bestätigt, dass der Antragsteller psychisch geeignet ist, eine Waffe zu besitzen.
Nach Amoktat in Hamburg: Waffenrecht soll verschärft werden
Die Forderung von Grote kommt nach einer schrecklichen Tat, die sich am 9. März in Hamburg ereignete. Philipp F. tötete sieben Menschen, darunter ein ungeborenes Kind, mit Schüssen aus einer halbautomatischen Pistole und beging anschließend Selbstmord. Neun Menschen wurden verletzt. Der Sportschütze hatte zuvor ein Buch veröffentlicht, in dem er wirre religiöse Thesen äußerte, darunter auch im Zusammenhang mit dem Holocaust.
Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) plant ebenfalls eine Verschärfung des Waffenrechts. Ihr Vorhaben beinhaltet unter anderem ein Verbot von kriegswaffenähnlichen, halbautomatischen Langwaffen für Privatpersonen. Zudem soll künftig jeder, der eine Erlaubnis zum Besitz einer Waffe beantragt, seine psychische Gesundheit nachweisen müssen. Bislang ist dies nur für Personen bis zum Alter von 25 Jahren vorgeschrieben.