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HVV: Hamburger Verkehrsunternehmen sparen Energie – Fahrkurse und kühle Büros

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Von: Steffen Maas

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Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges spürt man in Deutschland vor allem bei den Kosten für Sprit und Energie. Hamburger Verkehrsunternehmen wollen deshalb jetzt sparsamer werden.

Hamburg – Autofahrer stöhnen über gestiegene Spritpreise, Verbraucher über Energiekosten, die in die Höhe schießen. Beides trifft um ein Vielfaches die Hamburger Verkehrsunternehmen, die ihre Flotte mit Diesel oder Strom betanken und großflächige Büros beheizen müssen. Ähnlich wie die Stadtverwaltung haben einige Firmen des HVV jetzt einen Katalog an Energiesparmaßnahmen beschlossen. Unter anderem geht es für die Busfahrer zurück in die Fahrschule.

Name:Hamburger Verkehrsverbund
Gründungsdatum und -ort:29. November 1965 in Hamburg
Linien:rund 600 Bus-, 8 Fähr-, 6 S-Bahn-, 4 U-Bahn-Linien
Stationen:rund 10.000

Hochbahn und VHH: Busfahrer werden im energiesparenden Fahren geschult

Zumindest die Busfahrer der Hochbahn AG und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) dürfen nochmal kurzzeitig die Schul(ungs)bank drücken. Beide Unternehmen planen, berichtet die Mopo, dass ihre Fahrer Schulungen zum energiesparenden Fahren erhalten sollen – samt Hinweisen zum vorausschauenden Fahren sowie dem richtigen und langsamen Bremsen.

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Die Hochbahn AG betreibt im HVV-Netz die U-Bahn in Hamburg – die mit Strom laufen – und einen Großteil der Busse im Stadtgebiet. Dort kommen auch die Busse der VHH zum Einsatz. Deren Reichweite erstreckt sich aber auch auf das Hamburger Umland. Egal ob der Strom für die U-Bahnen und E-Busse oder der Treibstoff für die Diesel-Busse: Beide Unternehmen haben aktuell mit riesigen Mehrkosten zu kämpfen.

Hochbahn AG: Mehrkosten von rund 15 Millionen Euro wegen Dieselpreisen

„Pauschal können wir sagen, dass ein Cent Preisveränderung bei Diesel die Kosten um 275.000 Euro im Jahr steigert“, rechnet Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum der Mopo vor. Bedeutet in der jetzigen Krisensituation: „Aktuell rechnen wir für das laufende Jahr mit Mehrkosten von rund 15 Millionen Euro.“

Ein Bus auf einem Hamburger Deich.
Wie eine Fahrt bergauf fühlt sich für die Verkehrsunternehmen wohl aktuell der Kampf gegen explodierende Energiepreise an. © Christian Charisius/dpa

Die Stromrechnung sollte dagegen zunächst mal keine Überraschungen bereithalten – im nächsten Jahr wird es aber auch hier deutlich nach oben gehen. „Wir haben ein Jahr im Voraus die Strompreise vertraglich gefixt, sodass wir derzeit noch keine ansteigenden Stromkosten verzeichnen“, so Kreienbaum. „Gleichzeitig gehen wir aber von stark ansteigenden Stromkosten in den Folgejahren aus.“ Bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein sieht es ähnlich aus, auch, wenn zurzeit noch keine genauen Zahlen vorliege

Heizungen in den Büroräumen werden runtergedreht – Klimaanlage ganz aus

Grund genug also, etwas am Verbrauch zu drehen. Dabei geht es nicht nur um Busfahrer-Schulungen und die Praxis auf den Straßen und Gleisen, sondern vor allem auch um die Büroräume der Unternehmen in der Hansestadt Hamburg. Dort und in den Werkstätten will die Hochbahn die Heiztemperatur auf 19 Grad reduzieren. Auch die VHH senken auf 19 Grad herab, zumindest in den Räumen, wo sitzend gearbeitet wird. Dort, wo die Mitarbeitenden in Bewegung sind, geht es sogar auf 16 Grad runter.

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Hinzu kommen in beiden Unternehmen interne Kampagnen, um bei Beschäftigten gewisse energiesparende Routinen reinzubekommen. Dabei geht es etwa um den Verzicht auf die Klimaanlage, das punktuelle Abschalten der Beleuchtung und das komplette Ausschalten von nicht benutzten Computern.

Zu Beeinträchtigungen für die Kunden und Fahrgäste soll das auf gar keinen Fall führen. Vor allem, weil die ja gerade jetzt wegen der gestiegenen Preise die U-Bahnen und Busse in Anspruch nehmen sollen. „Denn das beste Energiesparen ist, den Pkw stehenzulassen und mit uns zu fahren“, sagt Kreienbaum gegenüber der Mopo abschließend.

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