Hamburgs CDU: Schulschließungen und Lockdown im Corona-Herbst „völlig ausgeschlossen“
Hamburgs CDU-Fraktionschef Dennis Thering zeigt sich deutlich angriffslustiger als früher. Nun äußert er sich zur Corona-Politik im Herbst und mahnt den Hamburger Senat an.
Hamburg – Der Vorsitzende der Hamburger CDU-Fraktion, Dennis Thering, gilt als kommender Herausforderer von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Und das, obwohl er weder Parteichef ist – das ist Christoph Ploß – noch so bekannt in der Hansestadt wie eben jener Ploß. Dieser fiel zuletzt durch die Aufnahme des Ex-AfD-Politikers Axel Kruse in die Hamburger CDU auf, die er als Parteichef im Alleingang durchgeboxt hat.
Dennis Thering ist nicht nur in diesem Punkt anderer Meinung als Ploß, was den Beschluss neuer Regeln zur Aufnahme von AfD-Politiker in die Hamburger Union nach sich zog. Er tritt mittlerweile deutlich angriffslustiger in der Öffentlichkeit auf. In einem Interview mit der Welt äußerte sich CDU-Fraktionschef Thering nun auch zur Corona-Politik des rot-grünen Hamburger Senats und die Herausforderungen des kommenden Corona-Herbst 2022.
Lesen Sie auch: Christoph Ploß (CDU) im 24hamburg.de-Exklusiv-Interview.
Name: | Dennis Thering |
Geburtsdatum und -ort: | 5. April 1984 in Hamburg |
Mitglider in der CDU: | seit 2001 |
Aktuelles Mandat: | Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft (seit 2011) |
Aktuelles Amt: | Vorsitzender der CDU Fraktion in Hamburg (seit März 2020) |
Dennis Thering: Lockdown und Schulschließungen im Corona-Herbst in Hamburg mit CDU „völlig ausgeschlossen“
In dem Gespräch macht Thering unmissverständlich klar, dass mit der Union in Hamburg im Corona-Herbst 2022 kein erneuter Lockdown zu machen ist. Auch Schulschließungen seien für die CDU „völlig ausgeschlossen“, wenn es um den Corona-Herbst in der Hansestadt Hamburg geht, so der Fraktionschef gegenüber der Welt. Spielraum dafür, „alles wieder zurückzufahren“ sehe er auch nicht in Gastronomie und Hotellerie, so Thering.

Nachrichten aus Hamburg direkt aufs Handy – ganz einfach via Telegram
Derartige Maßnahmen kann sich Thering schon deshalb nicht vorstellen, da man „heute ein größeres Wissen über das Virus (habe)“ und deswegen besser beurteilen könne „was in der Vergangenheit gut gelaufen ist und was nicht gut gelaufen ist“, so Thering. Er gehe außerdem nicht davon aus, dass sich die Corona-Situation noch einmal so zuspitzt, wie in Zeiten, wo man noch keinen Impfstoff gehabt habe.
Lesen Sie auch: Twitter-Fehltritt: Hashtag aus rechtsextremer Kampagne in CDU-Tweet
Ich erwarte vom Senat, dass er jetzt hier sehr pragmatisch ist, das Nötige zum Schutze der Bevölkerung unternimmt, aber die Verhältnismäßigkeit wahrt.
CDU-Mann Dennis Thering: Corona-Maßnahmen in Hamburg pragmatisch wählen und Verhältnismäßigkeit wahren
Bei steigenden Corona-Zahlen könne sich Dennis Thering als ein „niedrigschwelliges Mittel“, wie er es nennt, eine Rückkehr zur Maskenpflicht vorstellen, „auch wenn wir darauf am liebsten ebenso verzichten würden“. Thering appelliert daran, mit dem Corona-Virus auch in Hamburg zu leben und wieder „Normalität walten zu lassen“. Kommende Maßnahmen sollten pragmatisch gewählt, aber beim Schutz der Bevölkerung die „Verhältnismäßigkeit gewahrt“ werden, so die Worte des CDU-Politikers an den Hamburger Senat. In Deutschland kommen, nachdem die Politik das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen hat, neue Corona-Regeln auf die Bürgerinnen und Bürger zu.
Lesen sie auch: Wegen Energiekrise: CDU will nachts Licht an der Elbphilharmonie abschalte
24hamburg.de - Newsletter
Im Newsletter von 24hamburg.de stellt unsere Redaktion Inhalte aus Hamburg, Norddeutschland und über den HSV zusammen. Täglich um 8:30 Uhr landen sechs aktuelle Artikel in Ihrem Mail-Postfach – die Anmeldung ist kostenlos, eine Abmeldung per Klick am Ende jeder verschickten Newsletter-Ausgabe unkompliziert möglich.
Isolationspflicht bei Corona-Infektion? Thering will „Gesamtsituation berücksichtigt“ wissen
Angesprochen auf die Isolationspflicht sagte Thering, mit Blick auf die Erfahrungen, die er selbst kürzlich innerhalb eines Praktikumstages an einem Asklepios-Klinikum gemacht habe, man müsse die Gesamtsituation berücksichtigen. In Zeiten von Bettensperren und Fachkräftemangel, so der Hamburger CDU-Politiker, stünde es „nicht mehr in einem gesunden Verhältnis zu den Problemen, die dadurch entstehen“, wenn asymptomatisch getestete Mitarbeitende wegen einer Corona-Erkrankung zu Hause bleiben müssten.