„Hamburg Süd“ verschwindet – was passiert mit Arbeitsplätzen in Hamburg?
Das Unternehmen „Hamburg Süd“ wird es zukünftig in seiner alten Form nicht mehr geben. Der Mutterkonzern „Maersk“ will alle seine Geschäfte zusammenführen.
Hamburg – Die unverkennbar rot leuchtenden Schiffe der Reederei „Hamburg Süd“ werden bald einen neuen Anstrich erhalten, denn die Marke an sich soll es in Zukunft nicht mehr geben. Wie die dänische Reederei Maersk – der Mutterkonzern von „Hamburg Süd“ – am Freitag unerwartet mitteilte, soll das Hamburger Unternehmen von den Weltmeeren verschwinden. Ein Stellenabbau in Hamburg sei in der Folge aber nicht zu erwarten – ganz im Gegenteil.
Unternehmen: | Hamburg Süd |
Hauptsitz: | Hamburg |
Gründung: | 4. November 1871 |
Dachorganisation: | Mærsk Line |
„Hamburg Süd“ verschwindet von den Weltmeeren – Maersk will Tochtermarken zusammenführen
„Hamburg Süd“ wurde vor über 150 Jahren gegründet und gehört bereits seit über vier Jahren zu der dänischen Reederei Maersk. Das runde Jubiläum wurde 2021 noch groß gefeiert, doch nun will die Muttergesellschaft alle Geschäfte unter einem Namen zusammenführen.
„Unser Engagement für die Vereinfachung komplexer Lieferketten und die Gewährleistung einer nahtlosen Integration für unsere Kunden wird fortgesetzt, aber wir beabsichtigen, dies unter einer einzigen Marke anzubieten. Das unserer Muttergesellschaft Maersk“, heißt es in einer offiziellen Ankündigung von „Hamburg Süd“. Alle Tochtermarken sollen demnach in den einheitlichen Namen integriert werden – auch „Hamburg Süd“ und „Sealand“.
Alles läuft jetzt unter dem Namen „Maersk“: Was ändert sich für „Hamburg Süd“?
Auf diese Weise soll eine Struktur gewährleistet werden, „die die Realität unserer Kunden besser widerspiegelt und wir sind überzeugt, dass wir dadurch besser auf Ihre logistischen Bedürfnisse eingehen können und Ihnen mehr Vielfalt, Komfort und Konnektivität bieten als je zuvor“, heißt es weiter in der Ankündigung – in der „Hamburg Süd“ seinen Kunden auch ein Versprechen macht:

„Seien Sie gleichzeitig versichert, dass Maersk weiterhin alle bestehenden Verträge und Vereinbarungen, einschließlich der Vertragsvertraulichkeit, einhalten und respektieren wird, sodass Kunden sicher sein können, dass Ihre Informationen weiterhin sicher und geschützt bleiben.“
Kein Stellenabbau bei „Hamburg Süd“ – „In Hamburg und Deutschland wächst die Maersk-Gruppe sogar“
Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „Hamburg Süd“ müssen sich offenbar keine Sorgen machen, da das Ende des Unternehmens nicht mit dem Abbau von Arbeitsplätzen verbunden werden soll, teilte ein Sprecher von Maersk laut der Welt in Hamburg mit. Die Abwicklung der Marke „Hamburg Süd“, auch die Neugestaltung der roten Frachter, werde zudem einige Zeit dauern.
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„Das wird nach und nach passieren, und dabei geht es ausdrücklich nicht darum, Stellen abzubauen. In Hamburg und Deutschland wächst die Maersk-Gruppe sogar durch den Ausbau der Logistikaktivitäten. Wir haben mit allen Marken derzeit mehr als 1600 Mitarbeiter in der Stadt an einem halben Dutzend Standorte, die wir im Sommer 2024 im dann neu gebauten Johann-Kontor vis a vis zu Chile-Haus zusammenziehen werden“, versicherte der Sprecher.
2017 wurde „Hamburg Süd“ an Maersk verkauft – mit dem Versprechen der Eigenständigkeit
Neben der Reederei Hapag-Lloyd galt „Hamburg Süd“ über Jahrzehnte lang als die wichtigste Säule der Hamburger Schifffahrt. 2017 trennte sich dann aber der vorherige Besitzer der Bielefelder Oetker-Gruppe von dem Unternehmen und verkaufte an Maersk. Zu dem Zeitpunkt sicherte die dänische Reederei „Hamburg Süd“ laut dem Hamburger Abendblatt zu, dass es seine Eigenständigkeit behalten dürfe.
Doch nur wenige Jahre später wurde dieser Vorsatz offenbar verworfen. Mit der umstrittenen chinesischen Beteiligung an einem Containerterminal im Hamburger Hafen sind das in kurzer Zeit viele Neuerungen im Hafen der Hansestadt – der übrigens die Verwirklichung einiger Pläne in Bezug auf Klimaschutz und Kreufahrten vorsieht.