Mehr Sicherheit im Einsatz: Hamburger Polizisten bekommen Bodycams

Seit Jahren fordert die deutsche Polizeigewerkschaft Bodycams für mehr Sicherheit im Einsatz. Die Hamburger Polizei kommt dieser Forderung nun in Teilen nach.
Hamburg – Schon seit vielen Jahren fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft sogenannte Bodycams für jeden Polizisten im Einsatz. Die Kameras sollen für mehr Sicherheit für die Beamten und Deeskalation in brenzlichen Situationen sorgen. In anderen Bundesländern sind diese Bodycams schon länger ein fester Teil der Ausrüstung, in Hamburg nicht. Derzeit sind im gesamten Stadtgebiet lediglich sechs solcher Bodycams im Testeinsatz. Das soll sich jetzt aber ändern.
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Polizeieinsatz in Hamburg: Beamte bekommen Bodycams
Insgesamt 64 solcher Bodycams wurden jetzt beschafft und sind seit Montag im Einsatz. Die Kameras sollen zunächst an den acht Hamburger Regional-Polizeikommissariaten und dem Polizeikommissariat 11 in St. Georg eingesetzt werden. Jeder Streifenwagen im 24/7 Betrieb soll dann dort mit einer solchen Kamera ausgestattet werden. Die Einführung der Bodycams sei ein großer Schritt und mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden, erklärt Polizeisprecher Florian Abbenseth. Neben der Beschaffung müsse auch die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, um die Videodaten auslesen und verwerten zu können.
Die Polizisten entscheiden dann im Einsatz individuell, auf Grundlage rechtlicher Bestimmungen, wann sie die Kameras einschalten. Die Person gegenüber wird dann darüber informiert, dass nun gefilmt und auch der Ton aufgezeichnet wird. Dabei blinken die Kameras während der Aufzeichnung, um zu zeigen, dass sie eingeschaltet sind.
Bodycams im Einsatz: Polizeigewerkschaft fordert eine flächendeckende Ausstattung
Aus Sicht der Deutsche Polizeigewerkschaft ist die Beschaffung der weiteren Bodycams noch nicht ausreichend, sondern ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Ziel müsse es nach Auffassung der DPolG Hamburg weiterhin sein, die Bodycams als Ausstattung für jeden Polizisten einzuführen. Bodycams wirken und das zeigen die Erfahrungen, abschreckend auf das polizeiliche Gegenüber. Die Ankündigung des einschreitenden Beamten, eine Situation zu filmen, wirke oft schon so deeskalierend, dass es zu keiner Gewalttat gegenüber dem eingesetzten Polizeibeamten kommt. Auch helfen Bodycams, die oft auf den sozialen Netzwerken verbreiteten und extra zusammengeschnitten Videos von angeblicher Polizeigewalt, ins richtige Licht zu rücken, erklärt Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der DPolG Hamburg.
Dafür müssten sofort die Voraussetzungen und die nötige Infrastruktur geschaffen werden. Heißt, an jeder Polizeiwache muss es technisch möglich sein, die Bodycam nach einer Aktivierung auslesen zu können. Auch die Einführung als Mannausstattung von Distanzelektroimpulsgeräten, sogenannten Tasern, ist eine Forderung der DPolG Hamburg. Bodycams und Taser seien eine sinnvolle Ergänzung der polizeilichen Grundausstattung, so Jungfer weiter.