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Miles-Auto hält Hamburger Influencer gefangen: „Ich will einfach nur hier raus“

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Von: Lia Stoike

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Malte Zierden verzweifelt
Hamburger Influencer Malte Zierden ist verzweifelt: Er kommt nicht mehr aus dem gemieteten Miles-Auto raus. © Screenshot/Zierden

Ein Miles-Auto ließ sich aus zunächst unerklärlichen Gründen nicht öffnen und hielt den Hamburger Influencer Malte Zierden gefangen. Jetzt äußert sich die Firma.

Hamburg – Ein Horror-Szenario für jeden in Hamburg mit Platzangst: Nicht nur piept es laut und schrill, auch die Türen des Miles-Autos von Malte Zierden (30) lassen sich nicht mehr öffnen. Eigentlich wollte er seine Freundin Phia Theresa Quantius bloß zu einem Arzttermin fahren, dafür ein Carsharing-Auto nutzen und auf dem Parkplatz warten – dann ist er plötzlich gefangen und sitzt fest.

Name:Miles Mobility
Gründung:2016
Tochtergesellschaft von:UMI Urban Mobility International
Fahrzeugtypen:Zur Auswahl stehen Kleinwagen, Kompaktwagen, Transporter, Premium-Fahrzeuge

Miles-Auto hält Hamburger Influencer gefangen – fremde Leute gaffen

„Ich würde ja gerne aussteigen, wenn ich könnte“, schreit Malte Zierden, während ein Passant vorbeiläuft und ihn verstört angafft. Helfen will ihm in seiner Misere offenbar keiner. Das geliehene Miles-Auto steht auf dem Parkplatz des Krankenhauses Jerusalem in Eimsbüttel, Ortsteil Schlump. Eigentlich wollte er seine Freundin Phia Theresa Quantius nur zu einem Arzt-Termin fahren. Die beängstigende Situation teilt er auf Instagram mit seinen Followern.

Miles-App nicht in der Nähe des Fahrzeuges – Alarm geht los

Grund für das Dilemma: Seine Freundin habe die Miles-App auf ihrem Handy und im Krankenhaus wohl den Empfang verloren. Wie wild drückt Zierden diverse Knöpfe im Auto, doch nichts passiert. Nur der Alarm geht los und sorgt für Aufsehen. „Ist auch echt schon ein bisschen unangenehm“, sagt Zierden, als ein alter Herr verwundert vor dem Miles-Auto stehen bleibt und ihn anstarrt.

Malte Zierden sitzt im Miles-Auto
Malte Zierden weiß nicht, was er gegen seine Lage tun soll und hört dem schrillen Piepen der Alarmanlage im Miles-Auto zu. © Screenshot/Zierden

Malte Zierden hat offenbar das falsche Fahrzeug-Modell gewählt. Nora Goette, Pressesprecherin der Carsharing-Firma Miles, erklärt: „Nur bei einem ganz bestimmten Auto greift der sogenannte „Safelock“, der es nicht ermöglicht, von innen das Auto aufzusperren.“ Erst kürzlich zerstachen Unbekannte die Autoreifen von Miles-Autos. Machten sie ähnliche Erfahrungen wie Zierden?

Grund für das technische Versagen: „Safelock“ schließt Miles-Autos bei Inaktivität automatisch ab

Safelock bedeute, dass sich das Auto nach einiger Zeit der Inaktivität automatisch abschließt. „Das ist ein Diebstahlschutz“, erklärt Goette. Manche Mieter verlassen das Auto und vergessen die Miete zu beenden bzw. das Auto abzuschließen. Hier greife dieser Mechanismus als Sicherheitsmaßnahme.

In diesem Fall war Malte Zierden nicht der Mieter des Fahrzeugs, sondern seine Beifahrerin Phia Theresa Quantius, die das Auto verlassen hatte. „Er hätte unseren 24/7-Kundenservice kontaktieren können, die das Auto auch aus der Ferne öffnen können.“ Sowas komme laut Pressesprecherin „nahezu gar nicht“ vor.

Bestimmte Fahrzeugmodelle verriegeln automatisch Türen – Problem wurde Hersteller gemeldet

„Es passiert nur bei einem bestimmten Fahrzeugmodell und nur, wenn sich das Fahrzeug verschließt, der Motor nicht läuft, und die App nicht zur Hand ist“, sagt Goette. An technischen Lösungen für das Thema „Safelock“ bei den betroffenen Fahrzeugen arbeite die Firma bereits. „Wir haben das Problem bereits an den Hersteller gemeldet.“

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Was tun, wenn Miles-Auto nicht öffnet und es zum medizinischen Notfall kommt?

Auch mit Malte Zierden habe sich Miles in Verbindung gesetzt. Der ist einfach nur froh, als sich die Autotür wieder öffnete und Quantius wieder ins Auto stieg. Aber was ist, wenn eine betroffene Person, zum Beispiel aufgrund von Platzangst, in eine medizinische Notsituation gerät und niemand das Auto öffnen kann, weil der App-Besitzer nicht anwesend ist? Goette weist darauf hin: „Es gibt eine Notentriegelung in der Heckklappe.“

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