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Engel aus Eidelstedt: Mann bricht „aus dem Nichts“ zusammen – Fremde leisten sofort Erste-Hilfe

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Von: Lia Stoike

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Der blanke Horror: Ein Mann (41) aus Eidelstedt, bricht plötzlich vor den Augen seiner Frau zusammen. Zwei fremde Männer leisten sofort Erste-Hilfe.

Hamburg - Ein Mann liegt vermeintlich bewusstlos am Boden vor seinem Wohnhaus in Eidelstedt, er atmet, aber seine Augen sind geschlossen. Seine Ehefrau ist an seiner Seite – wie betäubt. Zwei Unbekannte helfen ihr, einer ruft den Rettungswagen. Dann ist endlich das Martinshorn zu hören. Die unbekannten Erst-Helfer aus Hamburg verschwinden. Jetzt möchte das Ehepaar sich bei den Männern bedanken.

Name:Eidelstedt
Bezirk:Eimsbüttel
Fläche:8,7 km²
Einwohnerzahl:35.686

Mann aus Eidelstedt erleidet einen epileptischen Krampfanfall: „Das war der Horror“

„Es kam aus dem Nichts“, sagt Sebastian Heigl im Interview mit 24hamburg.de. Er erinnert sich nur noch daran, dass er mit seiner Frau einen Spaziergang gemacht hatte. Bei der Ankunft am Wohnhaus bricht der 41-Jährige plötzlich zusammen. „Das war der Horror“, sagt seine Frau, Monika Heigl (39).

Schreckliche Erfahrung für Ehefrau: Krampfanfall ihres Mannes dauert ungefähr eine halbe Minute

Den eigenen Ehemann so hilflos vor sich zu sehen, ohne etwas tun zu können, war eine schreckliche Erfahrung für die hauptberufliche Altenpflegerin. Zuerst vermutet sie einen Herzinfarkt, denn eine Epilepsie ist bei Sebastian Heigl nicht bekannt. Nach einer halben Minute, die sich für Monika Heigl wie eine Ewigkeit anfühlten, schläft ihr Mann.

Notruf erste Hilfe Mann am Boden Frau
Vor dem Wohnhaus in Eidelstedt erleidet Sebastian Heigl einen epileptischen Krampfanfall. (Symbolbild) © Imago / Panthermedia

Da war für die Altenpflegerin klar: Es muss ein Krampfanfall gewesen sein. „Ich habe anschließend einfach nur funktioniert, wie eine Maschine“, schildert die 39-Jährige. Plötzlich sind zwei fremde Männer an ihrer Seite. Sie helfen Heigl ihren Mann auf den Boden zu legen, einer ruft einen Rettungswagen.

Unbekannte leisten in Hamburg Erste-Hilfe und weichen bis der Rettungswagen da ist nicht von der Seite

Beide Männer bleiben bei ihr, solange, bis die Einsatzkräfte da sind. Doch so schnell die unbekannten Männer zur Stelle waren, so plötzlich sind sie auch wieder verschwunden. „Die waren ganz schnell weg“, sagt Monika Heigl. Das bedauert sie 39-Jährige. Gern würde sie sich heute bei den Männern bedanken.

Sebastian und Monika Heigl
Sebastian und Monika Heigl arbeiten beide hauptberuflich im Altenheim. © Privat

„Es hat unheimlich geholfen, dass die da waren.“ Einer der beiden habe einen ausländischen Akzent und schwarze Haare gehabt. Er habe immer wieder „Bruder“ zu ihrem Mann gesagt. Der andere habe laut Dialekt wohl bayrische Wurzeln. Während sie erzählen, wirken die Eheleute entspannt und lachen trotz des ernsten Themas sehr viel.

Ursache für den Krampfanfall noch unklar – Betroffener hat es nicht kommen sehen

„Es fühlt sich aber immer noch komisch an“, sagt Sebastian Heigl. Er habe zwei Wochen vor dem Anfall bereits ein „taubes Gefühl“ im Kopf gehabt und Kopfschmerzen gehabt. Mit einem solchen Vorfall habe er aber nicht gerechnet. Die Ursache hierfür sei noch unklar. Laut den Ärzten können Krampfanfälle auch bei Nicht-Epileptikern vorkommen.

Fünf Prozent der Bevölkerung erleben mindeste einmal im Leben einen epileptischen Anfall

Das bestätigt auch die deutsche Gesellschaft für Epileptologie. Ungefähr fünf Prozent der Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben einen epileptischen Anfall, ohne jedoch eine Epilepsie zu haben. Im Alter von 20 Jahren sei aber nur bei 1 Prozent aller Menschen, die einen Krampfanfall erlebten, die Diagnose gesichert. Erst müsse ein weiterer Anfall auftreten. Sebastian und Monik Heigl hoffen, dass der Vorfall einmalig war.

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